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Neuheiten im Juni

Dies und das

Das hier ist verkehrte Welt. Also oben sind die neueren Dingens.

Es ist schon wild, was da alles an neuen SUV kommt. So hat Seat den Ibiza erhöht und ihn dann Arona getauft, was ihn auch nicht schöner macht. Doch man darf schon staunen, dass SUV irgendwie quasi die einzige Idee ist, welche die Industrie noch hat.

Den Kona von Hyundai hatten wir weiter unten schon, jetzt zeigen wir auch noch sein Brüderchen von Kia, genannt Gin Tonic. Oder so ähnlich, vielleicht ist es auch: Stonic. Der gefällt deutlich besser, so rein optisch, als der Kona – ansonsten ist wohl so ziemlich alles ähnlich, auch die Technik. Kommt im dritten Quartal.

Das Festival of Speed in Goodwood wird immer mehr zur Automesse, immer mehr Hersteller nutzen die Show als Plattform, um neue Modelle vorzustellen. Jaguar wird etwas haben mit Flügel und Lärm (aber das zeigen wir hier ja nicht) – und Aston Martin präsentiert das erste Resultat der Zusammenarbeit mit AMG. Dies in Form des DB11, in den der bekannte AMG-4-Liter-V8 mit 510 PS verpflanzt wird. Das ist wahrscheinlich gar keine schlechte Idee. (Es kommt dann noch was Grobes aus Goodwood, aber dem widmen wir dann am Freitag um genau 18 Uhr einen eigenen Artikel.)

Auch in Goodwood erstmals zu sehen sein wird der Rolls-Royce Dawn Black Badge. Dazu kommt uns nun gar nichts in den Sinn.

Leider kaum nach Europa kommen wird der Dodge Challenger SRT Hellcat Widebody. Das ist ein klassischer Hellcat mit 707 PS, aber mit fiesen Anbauteilen und fast 9 Zentimetern mehr Breite, der auf 305/35er-Pirelli rollt. Er soll in 3,4 Sekunden auf 60 Meilen kommen und kostet etwas über 70’000 Dollar.

Wir haben sie in letzter Zeit ein bisschen vernachlässigt, die automobilen Neuheiten. Was unter anderem daran liegt, dass nicht alles, was als neu bezeichnet wird, dieses Prädikat auch wirklich verdienen würde. Dazu kommt, dass wir uns hier bei «radical» ja auch nicht um alle Marken kümmern müssen und wollen, bei BMW und Jaguar/Land Rover stehen wir seit ewig auf einer dunkelschwarzen Liste, Audi findet in der Schweiz in Sachen Kommunikation gar nicht statt, bei Mercedes haben wir wohl auch etwas falsch gemacht, auf Mazda verzichten wir freiwillig – und anscheinend will Volkswagen unterdessen auch auf «radical» verzichten (deswegen wird es hier auch nichts zum neuen Polo zu lesen geben). Ach ja, ganz frisch: die Presse-Arbeit von und für Ferrari sowie Maserati ist dermassen unterirdisch schlecht, dass wir uns da gut und gern ganz auf die klassischen Stücke konzentrieren können. Tönt nach vielen «Ausfällen», doch es gibt ja immer noch reichlich. Vielleicht ergänzen wir das noch, vielleicht auch nicht.

Ziemlich überraschend, also für uns, hat McLaren den 570S Spider rausgeworfen; schon erstaunlich, welches Tempo die englische Marke anschlägt, die ja erst kürzlich den 720S auf den Weg gebracht hat. 46 Kilo mehr als ein 570S Coupé wiegt der offene McLaren, das Dach öffnet und schliesst sich elektrisch in 15 Sekunden (und bei Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h), die Fahrleistungen sind beeindruckend (3,2 Sekunden für den Sprint auf 100, 328 km/h Höchstgeschwindigkeit – mit offenem Dach allerdings nur 315 km/h). Die Preisskala beginnt bei 164’750 Pfündern (die sind ja unterdessen nicht mehr so viel wert), bestellen kann man ab sofort.

Porsche schenkt der Welt 500 Exemplare der 911 Turbo S Exclusive Series. Das güldene Gerät rennt mit 27 zusätzlichen Pferden, also 607 PS, hat 750 Nm maximales Drehmoment und soll in 2,9 Sekunden auf 100 km/h rennen. Cool sind die 20-Zöller mit Zentralverschluss, über den Rest der Sonderausstattung darf man denken, was man will: unsereins ist das alles ein bisschen zu geschmäcklerisch. Aber bei einem Preis von ab 316’000 Franken gehören wir ja auch nicht zur Zielgruppe. Und ausserdem: wir finden den Vorfahren, den 93er Turbo S Leichtbau, der ebenfalls von Porsche Exclusive gebaut worden war, aufregender.

Was genau der Hyundai Kona uns mitteilen will, das wissen wir auch nicht so recht. Er ist unter dem erfolgreichen Tucson angesiedelt – und bringt wieder einmal eine komplett neue Design-Linie. Mit ganz viel Plastik. Aber die Koreaner wollen ja Nummer eins werden in Europa unter den asiatischen Herstellern, deshalb muss auch dieses Segment beackert werden. Motoren gibt es von 120 bis 177 PS, die Preise kennen wir noch nicht, die Strassen «verschönert» das Ding wohl: bald.

Ein auch eher spezieller Typ ist der Citroën C3 Aircross, ebenfalls im B-Segment bei den SUV angeordnet. Er ist ein aufgebockter C3, wobei: das Design ist schon ziemlich frech, sieht fast ein bisschen wie eine Studie aus. Motoren gibt es die üblichen, Allradantrieb gar nicht, dafür das neue Fahrwerk, Citroën Advanced Comfort (das der C3 noch nicht hat). 4,15 Meter lang ist der Franzose, bietet stolze 410 Liter Kofferraum-Volumen und kommt dann im Herbst.

Ganz vergessen hatten wir auch den Koleos von Renault. Aber da verweisen wir gerne auf unsere Freunde von 4x4schweiz.ch, die verstehen mehr von solchen SUV als wir. Frühere Neuheiten gibt es, selbstverständlich, unter: Neuheiten.

4 Kommentare

  1. ringkurier ringkurier

    Danke für das ehrliche Update zu den Neuerscheinungen. Als Neuleser verfolge ich seit vielen Berichten, dass ihr wohl bei einigen Herstellern unerwünscht seid… jetzt würde mich und bestimmt viele andere ja mal brennend interessieren, was dazu geführt hat?

    • Peter Ruch Peter Ruch

      ach, verbrannte Erde braucht man nicht weiter zu beackern, oder?

      • Dissenziente Dissenziente

        ….eigentlich ist das genau der Grund warum ich Ihren Blog so mag. Bleiben Sie bitte Ihren Grundsätzen treu und versöhnen Sie sich bitte mit den Jaguar/LR Team!

  2. Endlich einmal fällig: danke! radical ist ja gratis und dafür erhält man einen tatsächlichen, kritischen, manchmal subjektiven aber immer sehr authentischen Wert.
    Es ist sehr nötig, dass doch jemand all den übermotorisierten, aufgeblasenen Mist, der auf unseren Strassen verkehrt, kritisch hinterfragt. Die optische Qualität von radical ist eh ein Genuss. Freue mich schon jetzt auf alle weiteren Geschichten, die ihr irgendwo in einer Ecke unter dem fingerdicken Staub hervorkramt. Super!

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