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Alles Gute

Die Welt als Speisekarte. Von Christian Seiler

Und wenn Sie in diesem Jahrzehnt nur noch ein Buch kaufen, es muss dieses sein: Alles Gute – Die Welt als Speisekarte, von Christian Seiler, erst gerade erschienen im Echtzeit Verlag. Nein, gibt es nicht als E-Book, man muss es zur Hand nehmen, abends im Bett, oder beim Warten am Flughafen. Oder am Freitagabend, bevor man den Einkaufszettel für das Wochenende schreibt. Es eignet sich auch bestens für die Toilette, sowohl für kürzere wie auch für längere Sitzungen.

Christian Seiler ist einer der grossartigsten Autoren deutscher Sprache. Er schreibt auch wunderbare Reportagen, aber am besten ist der Mann, der in Wien wohnt, wenn er über Essen und Trinken schreibt. Seine Kolumen im «Magazin» sind Legende, die längeren Stücke über grössere Reisen oder auch nur schon Ausflüge in den Bregenzerwald gehören zu jenen Stories, die man sich aus dem Heft reisst, um sie irgendwann später noch einmal zu lesen. Oder einfach, um sie zu haben, weil sie so gut sind, so echt, so ehrlich, so gut geschrieben – letzte Zeugen davon, dass der Journalismus noch lebt. Oder immerhin manchmal noch zuckt. Und jetzt gibt es das alles als kleine, feine Sammlung in schöner Buchform. Leider nur auf etwas über 800 Seiten.

Gut ist ja, auch, dass man nicht immer seiner Meinung sein muss; ich halte Caminada für überschätzt. Ich find auch nicht alles lustig, nur weil es neu und anders ist. Es gibt auch Stories, da hätte der Herr Seiler durchaus deutlich tiefer gehen können, etwa: Gin Tonic. Es ist aber gut, lässt er noch Raum – er hat «radical» inspiriert, wieder mehr über Essen und Trinken zu schreiben (wie zum Beispiel: #theitalianjob). Und allein dafür gebührt ihm schon unser Dank. Und wir werden darauf achten, dass wir nur «no-bullshit»-Lokale vorstellen, wie das Seiler so treffend formuliert. Das heisst: bald gibt es mehr Food-Stories in unserem Archiv.

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