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Cadillac V16 – Ansichten

Eine Werk-Schau

Ja, wir wissen: Mit Vorkriegsfahrzeugen kann man heute fast niemanden mehr locken. Und Spezialitäten wie die 16-Zylinder von Cadillac sind eine ganz, ganz kleine Nische. Aber:

– wir haben schon ausführlich zu den zwei Serien dieser Cadillac geschrieben, ein ganzes, sehr ausführliches Kapitel im weiterhin einzigen einigermassen umfassenden Cadillac-Buch in deutscher Sprache, Auszüge daraus zur ersten (wichtigeren) Serie gibt es hier, zur zweiten dann hier.

RM Sotheby’s versteigerte im Januar 2020 in Arizona gleich sieben dieser Sechzehnzylinder-Cadillac aus der Sammlung von John D. Groendyke*. Die darf man durchaus gesehen haben.

– diese Groendyke-Sammlung ist auch ein schönes Beispiel für einen Überblick über die verschiedenen Karosserie-Formen. Da kann man durchaus etwas lernen. Und darauf werden wir aufbauen. Andererseits: 1930 bot Cadillac für die Series 452 (also die V16) nicht weniger als 80 (in Zahlen: achtzig!) verschiedene Karosserie-Varianten an. Ab Werk. Obwohl vorhanden, ersparen wir unseren Lesern hier die Aufzählung, denn es ist auch nicht ganz klar, wie viele davon tatsächlich wirklich umgesetzt wurden.

Cadillac Series 452 Sport Phaeton 1930*

Phaeton war der Sohn des Kephalos und von Eos. Oder auch Sohn des Helios und der Klymene. Wie auch immer, berühmt wurde er als Lenker des Sonnenwagens, der die Kontrolle verliert. Dazu passt, dass der Phaeton eine kleine, leichte, offene Kutsche mit Verdeck war, später dann. Und im Karosseriebau für Automobile wurden zuerst die einfachen Zweisitzer Phaeton genannt, so war der erste Motorwagen von Gottlieb Daimler im Jahre 1886 ein ebensolcher; über die Jahre kamen dann mehr Sitzplätze dazu. Gemäss der DIN 70011 von 1959 ist ein Phaeton ein offener Personenkraftwagen mit zwei oder mehr Sitzen, zwei oder vier Türen und aufsteckbaren oder einknöpfbaren losen Seitenteilen; das Verdeck ist als zurücklegbares oder versenkbares Scherenverdecke oder als zurücklegbares oder abnehmbares Klappverdeck ausgeführt. Im Modelljahrgang 1930 der Series 452 gab es gleich drei verschiedene Sport Phaeton im Angebot, bezeichnet als 4260, 4260A und 4260B; wo genau die Unterschiede waren, das wissen wir jetzt auch nicht.

Cadillac Series 452 All-Wheater Phaeton 1930

Cadillac Series 452 Roadster 1930

Eigentlich sind die Roadster klar definiert: zweisitzige Fahrzeuge mit einem Notverdeck, bei denen die Frontscheibe umklappbar ist. Über die Jahre wandelte sich der Begriff allerdings, vor allem die Frontscheibe war dann bald mal fest. Bei den Roadstern der V16-Cadillac war es auch nicht bloss ein Notverdeck, das Stoffdach war schön gepolstert. Auch kam meist noch ein ausklappbarer Notsitz dazu. Bei der Series 452 war der Roadster (4302) eine der beliebtesten Karosserie-Formen, was ein wenig wundert, denn das war viel Motor und viel Raum für nur gerade zwei Personen.

Cadillac Series 452 Two-Passenger Coupé, 1930

Man musste schon einen etwas eigenartigen Geschmack haben, damit man sich ein zweisitziges Coupé (4376) eines Cadillac-V16 bestellte, dessen Radstand doch immerhin 3,76 Meter betrug. Einverstanden, hinten, draussen im Regen, gab es noch zwei Notsitze – und doch wurde da reichlich Raum verschwendet. Was aber anscheinend 98 Kunden in diesem Modelljahr egal war.

Cadillac Series 452 2/4 Passenger Convertible Coupé, 1930

Ein Coupé mit einem Dach, das sich öffnen lässt, das ist dann ein Convertible Coupé. Dieses hier (4235) bietet eigentlich nur Platz für zwei Personen (und dies bei einem Radstand von 3,76 Metern), doch hinten gibt es noch zwei Notsitze – deshalb die etwas eigenartige Bezeichnung von den 2/4 Passenger. Im Gegensatz zum weiter oben gezeigten Roadster lässt sich die Frontscheibe nicht abklappen.

Cadillac Series 452 Transformable Town Cabriolet, 1930

Diese Karosserie-Form, Style 4325, war mit 35 ausgelieferten Fahrzeugen eine der beliebtesten.

Cadillac Series 452 Club Sedan «Madame X», 1930

Die Karosserie-Formen, die Cadillac 1939/31 anbot, wiesen unter den Nummern 41xx einige Besonderheiten auf: die Windschutzscheibe war um 18 Grad geneigt, die Seitenscheiben etwas schmaler und mit Chrom umrandet. Diese Fahrzeuge erhielten bald den Namen «Madame X» nach einem damals berühmten Stück am Broadway – und waren sehr selten. 12 unterschiedliche «Madame X» standen im Angebot, ob auch alle gebaut wurden, ist nicht erwiesen. Es ist dies ein Club Sedan (4161S), also eine klassische Limousine mit besserer Ausstattung.

Cadillac Series 452 Club Sedan, 1930

Zum Vergleich mit dem «Madame X»-Club Sedan zeigen wir hier noch einen «gewöhnlichen» Club Sedan (4361-S) – von dem 1930 doch immerhin 31 Exemplare bestellt wurden. Man beachte die nicht geneigte Frontscheibe. Und den nicht vorhandenen Zierrat.

Cadillac Series 452 Convertible Sedan by Murphy, 1930

Es handelt sich hier um ein Einzelstück (dafür muss hier ja unbedingt auch Platz sein) mit einer schönen Geschichte. Charles Howard war einer der erfolgreichsten Buick-Händler an der Ostküste, gehörte deshalb zum engeren Kreis der wichtigsten Kunden von General Motors – und war so ganz nebenbei noch ein sehr erfolgreicher Pferdezüchter (Seabiscuit soll hier als Stichwort dienen, kann man googeln, ein spannendes Buch, aus dem ein guter Film wurde), Die Howard-Familie hatte einen eigenen Designer, Walter H. Murphy aus Pasadena, der manch einen Buick und auch einmal einen Bugatti umbaute – und eben diesen Cadillac Series 452, den wir hier zeigen. Das Fahrzeug begann sein Leben als Roadster (4302, kann man weiter oben bewundern), wurde dann aber nach den Wünschen des Patriarchen in einen einzigartigen Convertible Sedan verwandelt. Ja, wer da ganz viel Duesenberg sieht, der liegt nicht falsch. Eigentlich ist auch die Bezeichnung Convertible Sedan falsch, denn die beiden nach vorne gerichteten Scheiben liessen sich ablegen, also müsste es dann ein Dual-Cowl Phaeton sein. Egal – es ist dies einer der berühmtesten (und teuersten) Cadillac überhaupt.

Dieses Fahrzeug kommt am 13./14. August 2021 wieder zur Versteigerung, bei RM Sotheby’s in Monterey (vorher: RM Sotheby’s, Fort Worth 2015, verkauft für 1’925’000 Dollar), deshalb wollen wir noch ein paar Photos ausserhalb des Studios zeigen.

Cadillac Series 452 Convertible Berline – Saoutchik, 1930

Nein, Cadillac ermutigte im Gegensatz zu den meisten anderen Herstellern jener Zeit die unabhängigen Design-Studios so rein gar nicht, eigene Aufbauten zu entwerfen: Man wollte das Geschäft bei sich behalten, man hatte ja mit Fleetwood und Fisher zwei bekannte Namen mit an Bord. Und trotzdem wurden einige wenige Fahrzeuge auch ausserhalb eingekleidet, dieses feine Stück hier bei Saoutchik in Paris. Wann genau dies geschah und wer der erste Kunde war, das ist leider nicht bekannt. Bekannt ist allerdings, dass diese Convertible Berline zwar ein Cabrio war, aber auch über ein gläsernes Sonnendach verfügte, das über quasi die ganze Länge des Dach verlief. Bei geschlossenem Verdeck hatten die Insassen Licht von oben, bei offenem Verdeck faltete sich das Glasdach sauber mit dem Heckfenster zusammen – eine absolut einmalige Konstruktion.

Cadillac Series 452 Imperial Sedan 1931*

Es ist dieses Fahrzeug der einzige nicht perfekt restaurierte Sechzehn-Zylinder-Cadillac in der Sammlung von John D. Groendyke. Und auch die Karosserieform ist nicht besonders selten, die Imperial Sedan (4275) waren Siebenplätzer mit einer Trennscheibe (zumindest in der Bezeichnung von Cadillac). Dieser Aufbau stammte von Fleetwood, wie 75 andere Karosserie-Varianten auch; Fisher zeichnete für fünf Versionen verantwortlich.

Cadillac Series 452 Dual Cowl Phaeton, 1931

Es ist dies eine sehr aussergewöhnliche Konstruktion. Die normalen Phaeton (4260) haben wir schon erklärt, das waren Cabrios mit herunterklappbarer Frontscheibe. Davon wurden 1930/1931 doch stolze 85 Stück bestellt, was auch verständlich ist, gehörten sie doch zu den sportlichsten, elegantesten Modellen überhaupt. Doch von diesen 85 Exemplaren waren drei ziemlich aussergewöhnlich, die Fahrzeuge mit den Chassis-Nummern 702682, 702691 und 702677 (hier im Bild), denn sie verfügten über gleich zwei herunterklappbare Scheibe (Dual Cowl). Was genau der Sinn war, das ist irgendwie nicht ersichtlich, denn weshalb die hinteren Passagiere überhaupt eine Scheibe vor sich hatten, das machte irgendwie keinen Sinn. Und wenn sie abgeklappt wurde, wurden die Platzverhältnisse auch nicht besser. Andererseits: es sah schon ziemlich cool aus, vor allem, wenn das Dach offen war.

1931 Cadillac Series 452 Sport Phaeton

(kommt im Oktober 2021 bei RM Sotheby’s in Hershey zur Versteigerung, Schätzpreis 350’000 bis 450’000 Dollar)

1931 Cadillac Series 452 All-Wheater Phaeton

(kommt im Oktober 2021 bei RM Sotheby’s in Hershey zur Versteigerung, Schätzpreis 175’000 bis 225’000 Dollar)

Cadillac Series 452B Sport Phaeton 1932

Im Jahr 1932 wurden einige Modelle von Fleetwood zu Fisher ausgelagert (dies, obwohl die Verkaufszahlen ja nicht gerade wild waren, nur 300 Exemplare des V16 wurden in diesem Jahr verkauft). Das änderte aber nichts an der hohen Qualität dieser Fahrzeuge. Zu den bei Fisher hergestellten Karosserien gehört auch dieser Sport Phaeton, Style-Nummer 32-16-279, von dem anscheinend nur drei Stück entstanden sein sollen; das hier gezeigte Fahrzeug, Chassis-Nummer 14-221, soll der einzige Überlebende sein. Erster Besitzer dieses Wagen war ein Pilot namens Francis Lieber, der damit tatsächlich auch Rennen fuhr – und den Cadillac schon 1934 wieder verkaufen musste, weil er sich das Benzin nicht mehr leisten konnte. Bezeichnenderweise ging der Sport Phaeton dann an einen Ölhändler. Dieses Fahrzeug wird am 13./14. August 2021 von RM Sotheby’s in Monterey versteigert.

Cadillac Series 452B Sedan 1932*

1932 erhielt die Series 452 ein Re-Styling, wurde fortan als 452B bezeichnet. Und das Modell-Programm wurde deutlich gestrafft, die Fleetwood-Karosserien gab es nur noch auf Bestellung. Auch wurden die Preise deutlich gesenkt, das günstigste Modell, das zweiplätzige Coupé, kostete nur noch 4495 Dollar anstatt wie 1930 noch 5350 Dollar; trotzdem konnten von diesem Modell-Jahrgang nur noch 296 Exemplare verkauft werden. Der fünfplätzige Sedan war in etwa das, was wir heute als Limousine bezeichnen würden; bei der kurzen Version betrug der Radstand immer noch beträchtliche 3,63 Meter.

Cadillac Series 452B Seven-Passenger Imperial Sedan 1932

Auktion: RM Sotheby’s, Amelia Island 2022, noch kein Schätzpreis.

Cadillac Series 452C All-Wheater Phaeton 1933*

Ein Phaeton, haben wir weiter oben gelernt, ist prinzipiell: offen. Ein All-Wheater Phaeton trotz nun aber sämtlicher Unbill durch das Wetter. Er ist mehr als ein Cabriolet, das Dach soll dichter sein, gepolstert. Das ist eigentlich ein Widerspruch, aber dieses Fahrzeug wurde von Fleetwood auf besonderen Wunsch aufgebaut. Unterdessen war man bei Cadillac bei der Series 452C angelangt, grossartige technische Verbesserungen gab es nicht, aber dafür nur noch 16 verschiedene Karosserie-Varianten. Was gar nicht gut war: die gab es genau gleich für die Acht- und Zwölfzylinder. Wohl deshalb wurden nur noch 125 Stück verkauft.

Cadillac Series 452C Seven-Passenger Sedan, 1933

Vom Modelljahrgang 1933 der unterdessen als Series 452C bezeichneten Sechzehnzylinder produzierte Cadillac nur gerade 125 Exemplare (und verkaufte 99). Leider haben wir keine Auflistung über die Verkaufszahlen der einzelnen Karosserieformen, doch dieser Seven Passenger Sedan (5575-S) dürfte eine der meistverkauften gewesen sein. Und irgendwie ist dieses Modell doch genau das, was man sich unter einem klassischen Cadillac vorstellt. Dieses Exemplar wurde von einem gewissen George W. Shroyer bestellt – und seine Sonderwünsche umfassten drei maschinengeschriebene Seiten. Er fuhr den Wagen aber dann auch 30 Jahre lang (oder liess sich fahren) und verkaufte ihn erst, als er 98 Jahre alt war.

Cadillac Series 452C Seven Passenger Town Cabriolet, 1933

Die Bezeichnung mag etwas verwirrlich sein, denn ein Cabriolet war dieses Fahrzeug nur teilweise, der Chauffeur konnte (oder musste) draussen sitzen. Denn auch wenn hinten so hübsche Verdeck-Bügel angedeutet sind – das grosse Dach liess sich nicht öffnen. Wie auch immer, die Bezeichnung «Town» wurde gern für Karosserien verwendet, bei denen der Fahrer ein gesondertes Plätzchen einnehmen musste; 1933 wurden drei dieser Town Cabriolet bestellt. Und das hier vorgestellte Fahrzeug hatte eine sehr prominente Erstbesitzerin: Joan Crawford. Sie hatte ihren V16-Cadillac in Schwarz/Schwarz bestellt. Ob es stimmt, dass sie das Interieur tatsächlich mit einer dünnen Schicht Zinn hatte ausgiessen lassen, damit die Paparazzi nicht einmal Reflektionen von ihr photographieren konnten, weiss man leider nicht mehr. Aber es ist immerhin eine schöne Geschichte…

Cadillac Series 452C Convertible Phaeton, 1933

Eigentlich sollte so ein Phaeton, man kann es weiter oben lesen, mehr so etwas Kleines, Leichtes sein. Aber bei 3,63 Meter Radstand fällt das natürlich eher schwer. Ausserdem ist ein Convertible Phaeton eh ein Pleonasmus, Phaeton sind gemäss Definition immer Fahrzeuge mit einem Dach, das sich öffnen lässt.

Cadillac Series 452D Aerodynamic Coupé, 1934

Es war einfach nur grossartig: Mit dem Aerodynamic Coupé war Cadillac seiner Zeit wieder einmal voraus (sogar den Chrysler Airflow und Airstream). Bloss, es sah halt niemand, zwischen 1934 und 1937 wurden nur gerade 20 Stück dieser gewaltigen Fahrzeuge gebaut (von denen heute nur noch fünf existieren sollen). Bestellt wurde dieses Fahrzeug, Motoren-Nummer 5100034, von einem gewissen C.F. Smith aus Detroit. Im 2. Weltkrieg soll der 16-Zylinder als Bier-Transporter gedient haben. Später stand es in der Blackhawk Collection, noch später bei Arturo Keller, diesem aussergewöhnlichen Sammler mit Schweizer Abstammung. Mitte August 2023 wird der Cadillac von Broad Arrow Auctions in Monterey versteigert, erwartet werden zwischen 800’000 und 1’000’000 Dollar.

Cadillac Series 452D Convertible Sedan 1934

Auktion: Gooding & Co., Amelia island 2024.

Cadillac Series 60 Imperial Convertible 1935*

Es wurde dann etwas wild mit den Bezeichnungen. Der Modelljahrgang 1934 der V16 wurde noch als Series 452D bezeichnet (und hatte unterdessen 185 PS); 1935 hiess das dann Series 60 – und 1936 schliesslich Series 90 (die Series 60 von 1936 waren Achtzylinder). Der Radstand war auf 3,91 Meter angewachsen, das Gewicht der leichtesten Variante auf 2,8 Tonnen. Und weil es nicht mehr 80 verschiedene Karosserie-Varianten gab, sondern nur noch 16, wollen wir sie hier auflisten, samt Bezeichnung und Anzahl gebauter Exemplare:

Chassis – 1

5725: Town Cabriolet – 2

5730S: Sedan (5-Sitzer) – 1

5733: Imperial Town Sedan (5-Sitzer) – 2

5733S: Town Sedan (5-Sitzer) – 4

5775: Imperial Sedan – 15

5775S: Sedan (7-Sitzer) – 2

5776: Coupé (2-Sitzer) – 2

5780: Convertible Sedan – 4

5785: Convertible Coupé – 2

5791B: Limousine Brougham – 1

6033S: Town Sedan (5-Sitzer) – 2

6075: Imperial Sedan (7-Sitzer) – 6

6075B: Imperial Convertible – 2

6075S: Sedan (7-Sitzer) – 3

6075H: Imperial Brougham – 1

Wer das genau anschaut, der sieht: verschiedene Sedan, verschiedene Town Sedan, verschiedene Imperial Sedan. Das ist ganz einfach zu erklären: die 60er-Nummern waren Fisher, die 57er Fleetwood. Das Imperial Convertible, das wir hier zeigen, war zwar offen, hatte aber trotzdem eine Trennscheibe.

Cadillac Series 90 Town Sedan 1936*

Wie oben schon erwähnt, war es etwas eigenartig mit den Typen-Bezeichnungen: 1935 wurden die V16 noch als Series 60 bezeichnet, 1936 dann als Series 90. Es ist dies hier ein Town Sedan (5733S), von dem in jenem Jahr doch vier Exemplare verkauft werden konnten. Sedan ist klar (heute: Limousine), die Zusatzbezeichnung Town gab den Hinweis auf eine luxuriösere Ausstattung (heute würde das wohl Turbo S heissen). Und ja, man sieht: Re-Styling, die Cadillac wurden immer moderner. Und es gab nur noch elf verschiedene Karosserie-Formen,

Cadillac Series 90 Convertible Sedan, 1938

Den Sedan darf man gleichsetzen mit der Limousine. Nun ist aber eine offene Limousine eben so sehr ein Widerspruch wie ein Sedan ohne Dach. Doch das gab es eben doch, die Bezeichnung war 9029, 13 Stück sollen vom Modelljahrgang 1938 gebaut worden sein. Erstaunlich ist: Auf 5,1 Metern Länge und 3,58 Meter Radstand gingen sich nur fünf Sitzplätze aus. Aber gerade hinten konnte man sich beim besten Willen nicht über fehlende Beinfreiheit beklagen. Und einen anständigen Kofferraum gab es auch noch. Und man soll bitte die Gestaltung des Armaturenbretts bewundern.

Cadillac Series 90 Coupé 1938

Es gab 1938 zwei Coupé-Versionen, einen Zweiplätzer (9057, 11 Ex.) und einen Fünfsitzer (9057B, 8 Ex.). Dies ist offensichtlich ein fünfsitziges Coupé, 5,1 Meter lang, 3,58 Meter Radstand. Naja, es ist dies sicher eine der schönsten Möglichkeiten von Platzverschwendung.

Cadillac Series 90 Convertible Coupé 1939*

Zum Modelljahrgang 1938 war der neue Sechzehn-Zylinder eingeführt worden; die Bezeichnung blieb aber gleich, Series 90. Die Bezeichnung der Karosserie-Form ist auch etwas rätselhaft: Es gab den Convertible Sedan (9029) und es gab das Convertible Coupé (9067). Beides Cabriolets, beides 5-Plätzer. Beim Coupé fiel das Heck etwas schräger ab, auch das Dach war etwas mehr geneigt, aber man musste da schon genau hinschauen. Insbesondere, wenn die Wagen geschlossen waren. Ach ja, es gab von beiden je zwei Exemplare.

Cadillac Series 90 Seven Passenger Sedan 1939

Cadillac Series 90 Formal Sedan 1940

Dazu haben wir auch noch eine schöne Geschichte: hier.

(Es kommt dann selbstverständlich noch mehr.)

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