Aber böse
Der Mustang, gebaut ab 1964, war von Anfang ein grossartiger Erfolg für Ford. Doch schon 1965 machte Carroll Shelby aus dem «Pony-Car» einen feinen Rennwagen, den GT350. (Die Entstehungsgeschichte des Shelby Mustang GT350 gibt es hier.)
Und dann gab es da noch den GT350R. Es begann damit, dass Ford 15 Mustang-Exemplare zu Shelby im kalifornischen San José lieferte, die quasi nackt waren, keine Scheiben, weder Heizung noch Lüftung, keine Sitze, keinerlei Dämmmaterial. Shelby setzte Plexiglass-Scheiben ein, ersetzte die gesamte Frontpartie durch eine Fiberglass-Konstruktion, die dem Mustang noch mehr Luft zuführte, breitere Reifen wurden aufgezogen. Der Achtzylinder erhielt zudem einen Vierfach-Holley-Vergaser, was die Leistung auf offiziell 320 PS steigerte (es waren aber mindestens 360 PS…). Ein Überrollkäfig wurde eingebaut, ein 34-Gallonen-Tank in den Kofferraum platziert. Wie viele GT350R Shelby genau baute, das weiss man leider nicht mehr, mehr als 34 Stück dürften es aber nicht gewesen sein. Auch sie wurden über die offiziellen Ford-Händler verkauft – und waren auf der Rennstrecke unschlagbar.
Schon 1966 wurden die GT350 zivilisiert, es gab zusätzliche Farben und auf Wunsch eine schlappe 3-Gang-Automatik. Die GT350 (sowie ihre stärkeren Brüderlein, die GT500 mit dem 7-Liter-V8) wurden bis 1972 gebaut, obwohl sich Shelby schon 1969 aus diesem Programm zurückgezogen hatte, weil er unter seinem Namen eigentlich keine weichgespülten Mustang verkaufen wollte. Für den wahren Kenner gelten sowieso nur die 65er-GT350 als begehrenswert, für ein feines Exemplar werden 300’000 Dollar bezahlt. Ein echter GT350R geht kaum unter einer Million Dollar.
Kleine Anekdote am Rande, die uns von unserem Leser Marcel Sommer zugetragen wurde: danke dafür. Der Name GT350 sei durch einen Zufall entstanden. Bei der Besprechung mit Ford trat die Frage auf, wie das Auto denn heissen soll. Caroll Shelby fragte beiläufig, wie gross die Distanz zum nächsten Gebäude sei, welches vom Fenster aus zu sehen war. Ein Ford-Mitarbeiter antwortete: Etwa 350 Fuss…
Und selbstverständlich wollen wir hier auch noch vermelden, dass so ein GT350R unterdessen zum teuersten aller Mustang geworden ist (bisher: die Shelby GT500 Super Snake, 2,2 Millionen Dollar). Gut, es war nicht igendein «R», der bei www.mecum.com für stolze 3,85 Mio Dollar zugeschlagen wurde, sondern der Prototyp mit der Chassisnummer SFM5R002, gefahren unter anderem von Ken Miles (den seit «Ford vs. Ferrari» jedes Kind kennt), zudem der erste Mustang, der überhaupt je einen Rennsieg erreichte. Oh ja, grossartiges Fahrzeug:
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