Die Neuheiten
Irgendwie wollen (und müssen) wir die Neuheiten ja auch verarbeiten. Das ist zum grösste Teil zwar öd (neue Farben!), aber halt schon irgendwie auch von Interesse. Ausserdem kriegen wir so vielleicht selber besser mit, was denn passiert, wer jetzt neue Farben hat oder noch eine Chromspange unter dem auf dem linken Aussenrückspiegel angebrachten Blinker. Es gibt in diesem News-Letter Julii 2020 jeweils ein paar Zeilen und ein einziges Bild (oder auch nicht…), was frisch ist, kommt oben, alle andern wandern nach unten.
Lamborghini Essenza SCV12
Wir hatten ihn schon, weiter unten. Dort noch getarnt. Ohne Tarnung sieht er jetzt irgendwie auch nicht anders aus. Aber er hat jetzt einen vollständigen Namen: Lamborghini Essenza SCV12. Und immer noch 830 PS. Und weiterhin diese riesigen Spoiler. Wie viele davon gebaut werden, wird wohl von der Anzahl der Käufer abhängen: Wenn alle einen haben, die einen haben wollen, dann wird auf diese Anzahl limitiert. Lamborghini haut übrigens mehr News raus als Volkswagen, was allerdings nicht so schwierig ist, denn aus Wolfsburg kommt nix ausser… Video.
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Donkervoort D8 GTO JD70 BNCE
Wir hatten ja schon einmal das Vergnügen mit dem Donky D8 GTO – und waren tief beeindruckt, man lese hier. Das ist ja nun schon einige Jahre her, unterdessen hab die Holländer fröhlich weiter gebastelt am GTO, zum 70. Geburtstag des Firmengründers Joop Donkervoort haben sie sich noch eine verschärfte Version geschenkt, den JD70, mit 700 Kilo noch einmal leichter, mit 415 PS und 520 Nm maximalem Drehmoment des bekannten 2,5-Liter-Audi-Reihenfünfzylinders noch einmal stärker. 2,7 Sekunden für den Sprint auf 100 – und vor allem will der JD70 das erste Automobil sein, das eine Querbeschleunigung von 2G möglich macht. Nun gehen sie noch einen Schritt weiter, mit dem «Bare Naked». Das ist einfach jede Menge sichtbares Karbon, das sicher viel Geld kostet. Aber das Gewicht auch noch einmal runterbringt: 694 Kilo.
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Mitsubishi
Die Japaner wollen sich in absehbarer Zukunft von den europäischen Märkten zurückziehen. Zum Glück haben sie eine Presse-Mitteilung versandt, wir hätten es sonst wohl gar nicht bemerkt.
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Maserati Ghibli Hybrid
Noch nicht lange ist es her, da haben wir in den höchsten Tönen von einem neuen Maserati-Motor geschwärmt, dem «Nettuno». Jetzt hauen die Italiener gleich noch einen neuen Antrieb raus, aber diesmal hält sich unsere Begeisterung in doch eher engen Grenzen: 2-Liter-Vierzylinder (in Worten: 4 – das braucht ja dann schon auch vier Endrohre…), 330 PS, 450 Nm maximales Drehmoment. Die an sich schönen Leistungsdaten kommen von einem 48V-Bordnetz, einer kleinen Batterie und einem neuartigen e-Booster (wir nehmen an, das ist in etwa das gleiche wie der Superkondensator von Lamborghini), der dann wiederum den Verbrenner elektrisch unterstützt; Details kennen wir noch keine. Ausser: die gesamte Antriebseinheit soll 80 Kilo leichter sein als der weiterhin lieferbare Diesel, der Ghibli Hybrid wiegt aber trotzdem 1950 Kilo. Und will zwischen 8,5 und 9,6 Liter verbrauchen, nach vorläufigen Schätzungen.
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Porsche 911 Turbo
Schwierig, da noch etwas zu schreiben, weil es den 911 Turbo S ja bereits gibt (und wir ihn auch schon fahren durften, hier). Deshalb: 580 PS, 750 Nm maximales Drehmoment, ab 227’200 Franken.
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Stellantis
Noch grübeln wir, was wir denn vom neuen Namen des Unternehmens halten sollen, das aus der Fusion von PSA und FCA hervorgehen wird.
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Nissan Ariya
Nissan gehört mit dem Leaf zu den Pionieren der E-Mobilität. 10 Jahre ist es nun auch schon her, dass der Stromer auf den Markt kam, mit bald 500’000 Exemplaren gilt er als das meistverkaufte E-Auto der Welt. Bloss: In den vergangenen 10 Jahren ist bei Nissan nicht mehr viel passiert (übrigens: der GT-R ist schon seit 2008 quasi unverändert auf dem Markt), einmal abgesehen von der spektakulären Flucht von Ex-Chef Carlos Ghosn aus einem japanischen Gefängnis. Selbst einstige Bestseller wie der Micra dümpeln nur noch vor sich hin. Doch jetzt wird alles anders. Und sonst halt nicht; wir tippen auf Letzteres.
Zwar heisst es, dass der neue Nissan Ariya auf einer neuen E-Plattform steht; leider wird nicht genauer erklärt, um was sich handelt. Obwohl das ja schon interessant wäre, denn es betrifft solches ja die ganze Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz, also einen der «big player» im E-Bereich. Was wir wissen: es gibt eine kleinere Batterie (63 kWh) und eine grössere Batterie (87 kWh), es gibt Front- und Allradantrieb, es gibt unterschiedliche Leistungen von 218 bis 394 PS und für die gröbste Variante ein maximales Drehmoment von 600 Nm; Reichweiten gemäss WLTP zwischen 340 und 500 Kilometern, maximale Ladekapazitäten von 130 kW, das Gewicht liegt zwischen 1,8 und 2,3 Tonnen. 2,3 Tonnen! Die optionalen Reifen mit den Dimensionen 255/45 R20 sorgen sicher nicht für bessere Reichweiten.
Schon deutlich wilder wird es innen. Da folgt ein Bildschirm dem anderen bis über die Mitte des Armaturenträgers, alles ist sehr horizontal ausgelegt. Selbstverständlich gibt es auch alles, was es heute an Connectivity und Infotainment und sonstigen Assistenten nur geben kann (und wahrscheinlich noch mehr), der Kofferraum bleibt mit 415 Litern beim Allradler aber für ein doch 4,6 Meter langes, 1,85 Meter breites und 1,66 Meter hohes Gefährt eher bescheiden.
Das Problem, das wir sehen, ist ein anderes. Und zwar das, was Nissan als «markantes, zeitlos-futuristisches japanisches Design» bezeichnet. Da hat die Kreativität wieder einmal Purzelbäume geschlagen, ein Coupé-Crossover mit Linien und Disharmonien, die man nur im Land der aufgehenden Sonne als gelungen empfinden kann; was genau man sich beim hinteren Radausschnitt gedacht hat, das bedarf dann irgendwann noch einer Erklärung. Doch vielleicht ist es besser, wenn wir es gar nicht so genau wissen. Mit der Markteinführung muss man dann leider 2021 rechnen.
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Ford Bronco
Endlich: 35-Zöller. Da können all die OMG, X6, Bentangas und Rolls-Royce Hooligan einpacken. Man muss es sich vorstellen, da kauft man sich den festesten aller Q7 oder Cayenne Turbo SuperSuper – und dann hat der Ford Bronco, der schon ab 29’995 Dolores zu haben ist, trotzdem die richtig viel, viel grösseren Räder: In Scharen werden die Premium-SUV-Jünger vom Glauben abfallen. Nicht ganz so grossartig sind die Motorisierungen des Bronco, mehr als 310 PS gibt es vorerst nicht. Dies aber, man mag es kaum glauben, auf Wunsch mit einem manuellen 7-Gang-Getriebe. Und einem richtig heftigen 4×4, als «goat» (Ziege) bezeichnet. Zwei Versionen sind zu haben, der Zweitürer als Sport, der Viertürer auch komplett offen. Nein, nach Europa kommen die Dinger nicht, zumindest nicht auf den offiziellen Wegen.
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BMW iX3
Wir werden sie vermissen, diese ersten Anläufe von BMW mit E-Autos; der i3 und der i8 verfügten wenigstens noch über ein eigenständiges Design. Der iX3, der wohl erst 2021 nach Europa kommen wird, sieht nun aus wie geleckter X3, aber vielleicht gefällt das ja in China, wo der Wagen produziert wird. Die 80-kWh-Batterie soll eine Reichweite nach WLTP von 460 Kilometern ermöglichen, lässt sich mit maximal 150 kW aufladen, kommt auf 286 PS (diese Zahl weckt immerhin schöne Erinnerungen) und ein maximales Drehmoment von 400 Nm. Damit kann das SUV, dessen Gewicht vorerst noch nicht genannt wird, dann in 6,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h sowie maximal 180 km/h rennen. «Made in China» wird dann so richtig teuer: Gut 70’000 Euronen müssen mindestens abgedrückt werden.
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Audi Q4 Sportback e-tron
Der ID.3 von Volkswagen kommt nicht. Und kommt nicht. Und kommt auch weiterhin nicht, denn da gibt es – unter anderem – noch Software-Probleme. Ups, das hatten wir erst gerade beim Seat, sorry, Cupra el-Born geschrieben, aber es gilt halt in gleicher Form auch für den Audi Q4 Sportback e-tron. Denn schon 2019 hatte Audi den einen rein elektrischen Q4 als Studie vorgestellt, jetzt kommt das alles auch noch als Sportback – und wieder nur als Concept. Serie? «Rund ein Jahr vor den ersten Auslieferungen» heisst es nur. Im Gegensatz zu Seat, sorry, Cupra, gibt es vom Audi aber Leistungsangaben, 225 kW Gesamtleistung und 460 Nm maximales Drehmoment werden genannt, eine Reichweite nach WLTP von mehr als 450 Kilometern soll die Batterie mit 82 kWh Speicherkapazität ermöglichen; geladen werden kann mit maximal 125 kW. Ach ja, der Strom-Kram wiegt über 500 Kilo.
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Cupra el-Born
Der ID.3 von Volkswagen kommt nicht. Und kommt nicht. Und kommt auch weiterhin nicht, denn da gibt es – unter anderem – noch Software-Probleme. Sollte er irgendwann dann doch noch kommen (und das hoffentlich, bevor man auch in Wolfsburg/Berlin eingesehen hat, dass E-Autos weder das Gelbe noch das Weisse von Umwelt-Ei sind), dann wird er auch gleich einen sportlichen Bruder erhalten, den Cupra el-Born. Der allerdings nichts aus Spanien stammen wird, sondern aus dem deutschen Zwickau. Die Wege der obersten Herren in Wolfsburg sind derzeit absolut unergründlich (gerade heute wurde der so erfolgreiche Skoda-Chef Bernhard Maier «frühpensioniert», Lastwagen-Chef Renschler darf auch «gehen»), da bleibt doch nur zu hoffen, dass sie noch so einigermassen wissen, was sie da tun.
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Lamborghini Sian Roadster
Das geht heute so: Stefano Domenicali, der CEO von Lamborghini, hat da eine Liste seiner besten Kunden. Wann immer seine Firma ein neues Sondermodell in der Planung hat, sagt man ihm eine Zahl, wie viele man von diesen Dingern man in etwa bauen will, damit das Projekt am Schluss auch noch einen schönen Batzen Geld abwirft. Dann ruft Stefano die Jungs und Mädels an, die er eh vom Golfen oder von Parties oder aus der First Class kennt, fragt, wie es so geht, sagt, er hätte da noch so ein Dings, dann heisst es, na, klar, nehm ich – und innerhalb eines Morgens waren die 19 Lamborghini Sian Roadster dann verscherbelt. Wir werden den ungefähren Preis erst erfahren, wenn dann in zwei, drei Jahren die ersten Fahrzeuge mit null Kilometern auf Auktionen auftauchen. Was wir aber wissen: 819 PS Systemleistung, in unter 2,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h, Höchstgeschwindigkeit über 350 km/h. Und dieser mysteriöse Superkondensator, der den Lambo zum Hybriden macht, Verbrauch gemäss WLTP wohl minus 6 Liter.
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Böse Katzen von Dodge
Endlich: ein Siebensitzer-SUV, das mit bis zu 290 km/h gut vier Tonnen hinter sich her ziehen kann. Dodge macht es möglich, leider nur für ein Jahr, dann läuft der Durango SRT Hellcat mit seinen 710 PS wieder aus. Wohl etwas länger zu haben sein werden zwei andere Höllen-Katzen: der Charger SRT Hellcat Redeye kommt mit 797 PS und 959 Nm maximalem Drehmoment. Das macht ihn zum schnellsten «Sedan» der Welt, denn die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 327 km/h (byebye, ihr Bentley und M5 und überhaupt). Für die Amerikaner aber noch wichtiger ist die Viertelmeile, die schafft das «Rotauge» in 10.6 Sekunden und mit 208 km/h. Das ist aber noch nicht das gröbste Gerät, das Dodge im Angebot hat: der Challenger SRT Super Stock kommt sogar auf 807 PS und schafft die Viertelmeile in 10,5 Sekunden.
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Lamborghini SCV12
Wenn Dir sonst nicht mehr viel in den Sinn kommt (ausser Neonfarben), dann baust Du halt einen Rennwagen. Lamborghini tut genau das, bietet wie andere Hersteller ein Renn-Programm an – und dies mit einem feinen, CO2-intensiven V12 mit nicht ganz so sauberen 830 Pferdchen. Um diese Leistung zu erreichen, gebraucht Lamborghini auf eine «aerodynamische Aufladung», bei der ein Teil des Luftstroms um das Fahrzeug in die Ansaugkrümmer geleitet wird – und so einen Überdruck generiert. Der SCV12 hat einen beeindruckenden Frontspoiler sowie einem noch viel gigantischeren Heckspoiler. Derzeit ist das Auto noch versteckt unter Aufklebern mit der Aufschrift «Attenzione – macchina veloce». Was uns das wohl jetzt sagen will?
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VW Tiguan
Jetzt treibt es Corona aber ganz wild: die Infos zum erneuerten Tiguan gibt es (für unsereins) nur auf Youtube. In der Pressemitteilung steht, dass es einen elektrifizierten Dings geben wird und auch noch einen R. Aber ohne technische Angaben (die haben wir unterdessen, siehe: hier). Die gibt es nur, wenn man das Präsentationsvideo schaut. Darauf können wir verzichten – und nein, einen Link zum Video publizieren wir auch nicht, das ist uns nun wirklich zu blöd. Und wir werden uns auch weiterhin keine einzige digitale Präsentationen antun, das ist totaler Quatsch – wenn man einem Menschen zuschaut, wie er ein Bierchen trinkt, hat man selber ja immer noch Durst. Da machen es sich die Hersteller nun wirklich viel zu einfach. Und wir zeigen dafür nicht einmal ein Bild.
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Audi Q5
Es geht auch anders – auch wenn es sich beim Audi Q5 um das quasi gleiche Automobil handelt wie beim VW Tiguan. Aber Ingolstadt zwingt niemanden, sich öde Videos anzuschauen, sondern sagt, was Sache ist: ein neuer Kühlergrill, neue Stossfänger und neue Rückleuchten, eine sanfte Überarbeitung des Innenlebens. Und: wieder mehr Diesel, der 204 PS starke EA211 Evo wird als milder Hybrid mit Twindosing ausgestattet, dem neuen Abgasreinigungsssystem mit zwei Adblue-Einspritzmodulen. Die Plug-in-Hybriden verbleiben im Programm. Aber wir fragen uns: Wo ist denn die Chromspange?
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Mehr Neuheiten haben wir, wenn wundert’s, unter: Neuheiten.
Audi Q4 Sportback e-tron…. ARSCHBACKE sp E ib tron..
die bauen seit 1996 potthässliche 0 8 15 Karren.
nun haben sie eine Speibschüssel erschaffen.