Die doppelte Giftschlange
Gleich zwei sehr giftige Viecher in einem Auto könnte des Guten ja auch zu viel sein. Doch als Dodge auf den Geschmack kam und als 2004 die Mamba Edition als Vorläufer einer ganzen Reihe von Sondermodellen auf den Markt schickte, gaben sich die Amerikaner wirklich Mühe, ein besonders scharfes Gerät auf die Strasse zu schicken, beschränkten sich bei weitem nicht auf ein paar Kleber oder zusätzliche Plastikanbauteile.
Auch wenn die weisse Mamba, die wir oben zeigen, einigermassen unschuldig wirkt, so handelt es sich dabei doch um eine Sonderlackierung, denn weiss gab es die Viper vorher nie. Gegen Aufpreis war auch eine ganze Kollektion von Streifen erhältlich. Als Kontrast gab es die Mamba dann auch noch: schwarz. Das war’s. Optisches Tuning waren dann noch eine Motorhaube mit einem grösseren Lufteinlass (der funktionierte), eine Carbon-Frontspoilerlippe und ein paar Flaps an der Frontschürze.
Sogar innen wurde massiv aufgerüstet, eine rot-schwarze Ausstattung in Leder und Velours machte einen guten Eindruck, es gab einen speziellen Schaltknauf, vier Zusatzinstrumente (für Öldruck, Öltemperatur, Kühlwassertemperatur und Spannung) und die damals modischen weissen Zifferblätter. Zeitgemäss war auch ein Soundsystem von Alpine mit 6fach-CD-Wechsler (weiss noch jemand, was das ist?).
Das Fahrwerk wurde mit Leichtbau-Gewindefederbeinen, Alu-Querlenkern oben und unten sowie Stabis vorn und hinten verbessert. Vorne gab es 18-Zöller, hinten 19-Zöller auf geschmiedeten Felgen mit dem typischen roten Streifen, ab Werk wurden die besten Michelin von damals montiert (275/35 ZR 18 vorne, 345/30 ZR 19 hinten). Zusätzlich gab es Brembo-Vierkolben Festsättel mit 355 Millimeter grossen Scheiben rundum, das war 2004 so ziemlich das beste, was es für Serienfahrzeuge gab. Motor (8,3 Liter Hubraum, 507 PS, 711 Nm maximales Drehmoment) und Getriebe (Tremec T56, 6 Gänge) blieben unverändert.
Von der Dodge Viper Mamba Edition entstanden 2004 genau 200 Exemplare. In der Basis kostete die Viper damals 80’995 Dollar (plus 3000 Dollar «gas guzzler tax»), der Aufpreis für die Mamba Edition lag bei sehr bescheidenen 2500 Dollar. Gute Exemplare der doppelten Giftschlange mit wenigen Kilometern kosten heute das Doppelte des Neuwagenpreises von damals, «normale» SRT-10 kriegt man (in den USA) für die Hälfte von einst. Was sie unserer bescheidenen Meinung nach zur «bargain» macht.
Wir hatten schon: die Ur-Viper, die Commermorative Edition von 1998 und die Final Edition von 2002. Und dann haben wir auch noch das Archiv.




















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