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Fahrbericht Renault Clio

Besser ist besser

Nur noch selten besucht «radical» so genannte Fahrveranstaltungen. Doch wir wollen ja auch die Übersicht behalten, was aktuell so läuft – und weil der Renault Clio das meistverkaufte französische Auto aller Zeiten ist, also ein ganz wichtiges Modell in seinem Segment, haben wir da gerne eine Auge drauf. Zumal die Franzosen zu den wenigen Herstellern gehören, die sich auch um die weitere Entwicklung von Kleinwagen bemühen – ein Geschäft, dem viele Auto-Produzenten je länger, je mehr aus dem Weg gehen, weil sich keine 25-Prozent-Margen erzielen lassen. Dabei muss man es doch klar sehen: Etwa 105 Prozent der Menschheit kann sich den Bugatti Chiron «Golden Era», der derzeit allerorten durch die Presse geschleift wird, nicht leisten.

In Reichweite liegt aber wohl so ein neuer Clio, in dem als Top-Motorisierung ein Vollhybrid arbeitet, der es auf 145 PS bringt. Diesen Antrieb kennt man zwar, er besteht aus einem 1,6-Liter-Vierzylinder, der mit zwei E-Motoren und dem patentierten Multimode-Getriebe kombiniert wird; wir haben ihn dann und wann bemängelt. Im neuen Clio läuft der «E-Tech full hybrid» jetzt aber endlich zur Form auf, die man von ihm erwarten darf – vor allem die Schaltvorgänge sind jetzt deutlich angenehmer, das Mapping wurde angepasst, damit der Benziner nicht mehr bei jeder Gaspedalbewegung aufheult. Der Clio gleitet nun friedlich einher, man kann sich gut vorstellen, dass der WLTP-Verbrauch von 4,3 Liter/100 km im Alltag möglich wird. Maximal 175 km/h schnell rennt der 145-Pferder, in 9,3 Sekunden will er von 0 auf 100 km/h kommen.

Auch wenn man davon ausgehen kann, dass der ab 23’800 Franken (ab 23’300 Euro in D) teure Vollhybrid gerade in der Schweiz die bevorzugte Motorisierung sein wird, so bietet Renault doch auch noch eine Einstiegsvariante an, einen 1-Liter-Dreizylinder mit 90 PS und einem maximalen Drehmoment von 160 Nm. Diesen TcE90 gibt es schon ab 18’900 Franken (ab 19’950 Euro in D). Prinzipiell hat Renault das Clio-Angebot vereinfacht, es gibt neben den zwei (in D drei) Motorisierungen noch drei Ausstattungsvarianten, Evolution, Techno und neu Esprit Alpine.

Zu erkennen ist der aufgefrischtes Renault Clio an seiner komplett neu gestalteten Front, die deutlich die Handschrift des neuen Chefdesigners Gilles Vidal trägt (nd wohl deshalb auch ein bisschen an Peugeot erinnert). Alle Versionen verfügen über schlankere LED-Scheinwerfer, der Grill wirkt deutlich edler, das Logo wird noch prominenter. Die Schönheitskur hat dem Clio gut getan, und auch wenn in diesem Segment mehr in Franken und Rappen gerechnet wird, so kann etwas mehr Emotionalität sicher nicht schaden.

Selbstverständlich wurde der Clio auch innen auf den neusten Stand gebracht, das Dashboard modernisiert, damit auch die Übersichtlichkeit verbessert.  Es wird in Zukunft kein Leder mehr geben an Bord des Renault, dafür achten die Franzosen bei den verwendeten Textilien auf eine hohe Nachhaltigkeit. Die Insassinnen bekommen das insofern mit, als dass sich sämtliche verarbeiteten Materialien hochwertig anfühlen, vielleicht mit Ausnahme der Oberseite des Armaturenträgers, der auch noch bündig mit den vorderen Türen abschliesst. Vorne ist das Raumgefühl sicher besser als hinten, der Kofferraum ist mit einem Fassungsvermögen von 391 bis 1069 Liter erfreulich gross.

Die Abmessungen des erneuerten Clio haben sich nicht verändert, er verbleibt bei 4,05 Metern Länge, angenehmen 1,80 Metern Breite und 1,44 Metern Höhe. Das Gewicht wird beim TcE90 mit 1240 Kilo angegeben, der Vollhybrid kommt dann auf 1,4 Tonnen. Am Fahrwerk gab es ja schon bisher eigentlich nichts zu mäkeln. Und so fährt das neue Modell so locker und agil wie schon bisher, die Lenkung ist präzis, der Fahrkomfort für das Segment auf jeden Fall überdurchschnittlich – und auch einer etwas sportlicheren Fahrweise widersetzt sich der Franzose nicht. Ganz so flott wie der Clio Williams von einst ist er selbstverständlich nicht, aber die Zeichen der Zeit stehen auch anders. Und genau diese hat der Renault Clio auf jeden Fall verstanden, auch bei der Preisgestaltung. Und eigentlich müssen wir unterdessen froh sein um jeden Verbrenner, der noch auf den neusten Stand gebracht wird.

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1 kommentar

  1. Heinemann Heinemann

    Das letzte Auto das fährt und verkauft wird ist ein Renault Clio! ( und der 911)(lol)

    Wenn die anderen Hersteller, inkl der lächerlichen Pappnasen aus China und Usa
    meinen, sie wissen wer ihren Müll kauft, bitte.
    2030. Der Clio und der 911.

    was wetten wir?
    Der Clio ist normal. ein Auto halt. Oder meinen Sie, ich würde mir wie neuerdings,
    so ein Abo-gurke kaufen, die von einmal einsteigen und starten 20 Euro will kaufen?

    na als dann. LG

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