Ans Meer
Er hat alles, der BMW Z8. Einen grossartigen Antrieb, den 4,9-Liter-V8 (S62) aus dem M5 (E39S) mit 400 PS sowie ein manuelles 6-Gang-Getriebe. Ein edles Design, entworfen von Henrik Fisker, mit nicht zu vielen, aber dafür passenden Zitaten zum wunderbaren BMW 507. Und er ist auch noch selten genug, 5703 Stück wurden gebaut, davon 555 Alpina. Noch 2014 konnte man sich so einen Z8 für einen knapp sechsstelligen Betrag sichern – gutes Investment, zumal BMW versichert hat, die Lieferung für Ersatzteile für 50 Jahre zu garantieren. Unterdessen werden regelmässig über 200’000 Dollar bezahlt, der Rekord lag lange bei 329’500 Dollar (das war das Fahrzeug von Steve Jobs), seit vergangenem Jahr bei 410’000 Euro. Wobei: es sind verhältnismässig wenige BMW Z8 auf dem Markt, wer einen hat, gibt ihn kaum mehr her.
Vorausgegangen war dem Z8 die Studie Z07. Mit der wollte BMW den BMW 507 ehren, der zwischen 1956 und 1959 gebaut worden war, kam dann aber ein Jahr zu spät, das Fahrzeug wurde 1997 auf der Tokio Motor Show dem Publikum erstmals gezeigt. Und auch wenn BMW damals sagte, man wolle nur die Publikumsreaktionen testen, so war schon vor der Show klar, dass es eine kleine Serie geben würde.
Und es wurde dann auch kein technischer Aufwand gescheut, aus dem Z8 ein wirklich aussergewöhnliches Fahrzeug zu machen. Die Plattform ist ein selbsttragender Alu-Rahmen (Spaceframe), die Aussenhaut aus Alu wurde aufgeschraubt. Seitenschweller und Stossfänger bestanden aus Polyurethan. Besonders hübsch: das Lenkrad mit seinen dünnen Metallstäben, das von David Carp gestaltet wurde und an die 50er Jahre erinnern sollte. Das Dach wurde von Hand geöffnet und geschlossen, es gab aber serienmässig auch noch ein Hardtop dazu.
Ganz günstig war so ein BMW Z8, der von März 2000 bis Juli 2003 gebaut wurde, nicht: 235’000 DM kostete er. Dafür war die Ausstattung schon absolut komplett – inklusive eines 1:18-Modells von Kyosho in der bestellten Farbkombination. Ab Mitte 2002 gab es dann auch noch die Alpina-Variante mit 381 PS – und einem Automatikgetriebe. Ausserdem war das Fahrwerk für die angepeilte amerikanische und japanische Kundschaft etwas komfortabler ausgelegt, das Dach funktioniert halb-automatisch.
Schon zu seiner Bauzeit hatte der Z8 einen guten Ruf. Er ging bestens – in 4,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h, zum Beispiel. Und das Fahrwerk kannte keinerlei Schwierigkeiten mit dem 4,4 Meter langen, 1,83 Meter briten und 1,31 Meter hohen Bayern – obwohl er stramme 1650 Kilo wog. Ausgezeichnete Bremsen rundeten das gute Angebot ab. Kein Wunder, schaffte es der Z8 sogar zum Dienstwagen von James Bond, in «The Word is not enough» (1999). Dort hatte der Zweiplätzer seinen grossen Auftritt schon vor Serienanlauf – inklusive eingebautem Raketenwerfer.
Es begab sich dann an einem windigen Herbstnachmittag, dass Andreas Bovensiepen freundlich nickte, als ich ihn fragte, ob ich mit seinem Alpina Z8, dem 555. von 555, eine Runde drehen dürfe. Als erstes öffnete ich selbstverständlich das Dach, wobei, das ist halbautomatisch und deshalb etwas tricky, man muss von Hand nachhelfen. Dann musste ich aber gleich noch einmal aussteigen und den Wagen etwas genauer betrachten: Er ist schon hinreissend schön, ganz besonders offen. Und dann noch in dieser Farbe. Ob das zweifarbige Interieur mit dem Aussen-Design mithalten kann, nun, auch hier liegt die Schönheit im Auge des Betrachters. Aber die Sitze sind grossartig, die Sitzposition ebenfalls – und unter den modernen Lenkrädern ist dies sicher das schönste.
Beim Z8 ging Alpina für einmal einen anderen Weg als bei den Buchloern sonst üblich, nicht stärker und schneller als das Serien-Modell sollte die Alpina-Interpretation werden, sondern souveräner. Weil es zum M5-Motor damals keine Automatik gab, baute Alpina die eigene F5/1-Maschine in den Z8 ein, die sich bestens mit der 5-Gang-Automatik von ZF koppeln liess. Dabei gingen ein paar Pferdchen verloren, es waren noch 381 statt 400 PS, dies dafür schon 5800 statt erst bei 6600/min. Dafür gab es etwas mehr Drehmoment, 520 statt 500 Nm. Und der Norm-Verbrauch war tiefer, doch das interessiert bei solch einem Fahrzeug eher weniger.
Das Ziel war klar: USA. Deshalb wurde auch noch die Lenkung etwas leichtgängiger gemacht, das im BMW Z8 doch eher knochentrockene Fahrwerk auf deutlich mehr Komfort getrimmt. 20 Zöller gab es dann bei Alpina auch noch, sie geben dem Fisker-Design noch etwas mehr von diesem gewissen Etwas. 450 Exemplare konnten dann ennet des grossen Teichs abgesetzt werden, das hat sich für Alpina damals sicher gut gerechnet, mit einem Einstandspreis von 129’900 Euro war der Roadster kein Schnäppchen. Wobei: Der «normale» Z8 kostet am Ende seiner Bauzeit auch 127’000 Euro.
Es fühlt sich so gut an im Alpina Z8. Der Achtzylinder verrichtet seine Arbeit zwar gut hörbar, aber in einem sehr angenehmen Bereich, ein schöner Bariton. Vor allem aber überzeugt er mit seiner feinen Durchzugskraft in so ziemlich jeder Fahrsituation, der ZF-Automat schaltet seidenfein, nicht bloss das Lenkrad, auch die Lenkung ist ein Traum. Auch wenn der Alpina nicht gerade ein Leichtgewicht ist, geht er gut ums Eck, da ginge noch deutlich mehr, aber am schönsten ist der offene Bayer, wenn man ihn auf kurvigen Landstrassen ganz flüssig, also auch entsprechend schnell bewegt. Ich könnte mir vorstellen, noch schnell ans Meer zu fahren, irgendeines. Und morgen dann an ein anderes. Keine Ahnung, warum es keine solchen Autos mehr gibt, aus denen man gar nicht mehr aussteigen möchte.
Und sagen Sie dann nachher nicht, wir hätten das mit den steigenden Preisen nicht längst geschrieben… Mehr BMW haben wir in unserem Archiv.
Überraschung.
Habe ich mich getäuscht oder habe ich ein paar mal auf diesen Seiten eine eher negative Haltung dem Z8 gegenüber herausgelesen?
Nun, dieser Bericht ist sehr positiv und ich finde zurecht.
Ein wunderschönes Auto war das. Ich habe leider nur einmal einen gesehen, dafür aber beim BMW Händler auf dem Hof und in aller Ruhe. Rot war er.
Der Preis war halt brutal hoch damals und Mercedes brachte den R230 mit dem elektrischen Stahldach sowie als SL55AMG mit sehr vielen Pferden (die er nicht auf die Straße brachte; ich hatte das zweifelhafte Vergnügen auf nasser Straße mitfahren zu „dürfen“; die Traktionskontrolllampe war ununterbrochen am flackern).
Der war billiger, stärker, hatte den Showeffekt des Dachs und man konnte ihn als Coupé fahren, so richtig viele Fans des Offenfahrens gibt es in Wirklichkeit gar nicht.
Danke für den schönen Bericht und die schönen Fotos des Alpina.
Der Zenit von BMW!
Wenn man bedenkt, das die heute eig nichts, oder fast nichts im Portfolio haben,
außer proletär, SUV-dicklich, schwer, oder endhässlich XM ( ab 2,7 Tonnen)
in ihrer abgestürzten Balkanbeliebigkeit wie ein vollbesoffner CDU-regional-politiker
daher kommen… ( F-44 ist die einzige.. der hat was..)..
Ist halt so. Super Bericht LG 🙂
W I E S `N A P P R O V E D 🙂
des is es… lol
Unser Zeitalter ist das DU DARFST MIT BETREUTER DIGITALER VORDENK -KAU FUNKTION!
Wo kämen wir hin, wenn wir echt mal zu dem Meer und dann zum anderen fahren?
Die vegane Gestapo, die mit ihrer eigen Kastration beschäftigt ist, und gut brav aber
im stillen Kämmerlein restlos verlogen, mit einem Energieverbrauch, der 10000 mal
höher ist, als das, was mein Vater zu Verfügung hatte ( Stichwort : SPAREN es gab nix und ein 55 PS Ford Escort hat 16 Jahre lang gehalten..und so weiter..) und Sie müssen, ständig verbunden im Nonsens, der fäkalen Sozialen Peinlichkeit, brav wischen und hoch-kanten und vom Morgenschiss bis zu eigenen Beerdigung alles dokumentieren und passt er sie es dem Nachbar nicht, dann denunzieren sie oder die KI Sprachpolizeit sorgt, dass Sie um 6h morgens vor dem Visor turnen.
Aber an ein Meer zu fahren, egal mit welcher Karre oder mit dem Moped oder Rad oder Zug oder in Gedanken…?
DAS IST BLASPHEMIE Wir sind tief drin im wieder 14ten JH, diesmal ist es halt die
Agenda der vielen, weil das EIN GESCHÄFT ist. ZU jedem Ding gibt es ein GEGENDING. Leider ist das die Auswahl ( wenn Auto)
– Arschlochauto : TESLA
– peinliche Kiste : VW
– China Crapp : alles aus China
Und die guten sind ein gegangen oder meine, ein 3000 Kilo SUV mit 700 PS
ist sportlich. ( Innenstadt Schanghai..)( im Stau)
Das Klientel dazu hat noch nie etwas von Physik gehört.
Die konsumieren bildungsbefreit in Dubai..und co.
Fahren Sie ans Meer und an das andere. Das ist LEBEN!
ECHTES LEBEN. Und berichten Sie nichts davon. Das ist Reichtum.
Der wahre.. LG 🙂
lang lebe das alte Auto das uns einst ans Meer brachte.
Nicht alle Alpina Roadster (so hießen sie ja offiziell) wurden in USA verkauft. Einige wurden zurückgeholt und hier dann relativ günstig „verscherbelt“. Der damalige Chef meiner Frau hatte so einen in einem tiefen Blau. Ein Traum.
ich hätte das genauer ausführen können, 450 nach Amerika, dabei ein paar wenige nach Kanada. 105 blieben in Europa, die brauchten eine ECE-Abnahme. Was danach geschah, tja.