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Maserati Quattroporte I.

Mit Abstand

Es soll der Wunsch amerikanischer Kunden gewesen sein, der Maserati Anfang der 60er Jahre auf den Quattroporte brachte. Zwar war der 5000 GT ein ordentliches Trumm, doch halt nur ein Zweitürer. Adolfo Orsi, der damalige Besitzer von Maserati, befürwortete ein solch grosses. stilvolles Auto, zumal ja mit dem 5000 GT eine gutes Basis bestand. Also wurde das Fahrgestell weiter verwendet, der Radstand aber deutlich verlängert. Als Antrieb diente der intern als Baureihe AM107 ein neuer 4,1-Liter-V8 (erstaunlichweise allerorten als 4,2-Liter bezeichnet), der etwa 260 PS leistete. Geschaltet wurde über ein 5-Gang-Getriebe von ZF oder eine 3-Gang-Automatik von BorgWarner.

Die Design stammte dann von Piero Frua, der aus seinem eigenen Entwurf für den 5000 GT «Aga Khan» einen Viertürer machte. Und das durchaus gelungen – man darf ja nicht vergessen, dass wir es hier mit der ersten grossen italienischen Limousine zu tun haben. Es gab auch eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber, eine Servolenkung. Die erste Serie (erkennbar an den rechteckigen Scheinwerfern), von der zwischen 1964 und 1966 insgesamt 260 Stück gebaut wurden, war bis zu 230 km/h schnell.

1966 kam die zweite Serie des Maserati Quattroporte I., zu erkennen an den vier Rundscheinwerfern vorne. Und einem technischen Rückschritt: die DeDion-Hinterachse wurde durch eine Starrachse ersetzt. Dafür stieg der Hubraum neu auf 4,7 Liter (ab 1968), die Leistung auf 290 PS, die Höchstgeschwindigkeit auf 255 km/h. Von der zweiten Serie entstanden bis 1970 (oder 1971) 510 Stück – und sie waren damals die absolut schnellsten Limousinen überhaupt. Mit Abstand. Und wir wagen mal zu behaupten: wird mittelfristig eine gute Anlage sein. Und ist definitiv fröhlicher als alle englischen und deutschen Limousinen aus jenen Jahren.

Diesen (zu wenig ausführlichen) Artikel haben wir vor vielen Jahren geschrieben. Und wir haben uns ein bisschen vertan: Diese ersten Quattroporte stehen wie Blei, niemand will sie haben, die Preise kränkeln um 50’000 bis 70’000 Euro, weiterhin. Wir mögen sie trotzdem, wir bleiben da auch dran:

Chassis-Nummer: AM107/012

Auktion: RM Sotheby’s, Monterey 2020, verkauft für 60’500 Dollar, mit diesen Informationen: «The stunning Quattroporte offered here, chassis number AM107 012, is the 18th example completed from the total production run of 759 built between 1963 and 1969, according to information provided by Maserati Classiche. It was completed on August 6, 1964, finished in its original colors of Avorio (ivory) over Brown leather, and was originally delivered to a doctor in Cascina Ronchetto, near Milan. By the early 1990s the Maserati had made its way to the West Coast, where it was registered to Alice R Ganzon in Whittier, California. Eventually it became part of the Riverside International Auto Museum collection and was comprehensively restored while in that ownership. The Riverside Museum, founded by the Magnon family and led by Doug Magnon, owned the largest collection of Maseratis in the United States at the time, ensuring that this intriguing Quattroporte was properly preserved and cared for. In recent ownership, the car has received a $20,000 engine and transmission service, and the differential and driveshaft were replaced in 2018, including new axles and bearings in the independent rear suspension. The brakes were refreshed with a new master cylinder along with new power brake boosters. Modern electric fuel pumps were added and new fuel lines were run, and a new old stock fuel pressure regulator was installed. The Weber carburetors were rebuilt and tuned along with cam phasing and valve lifter adjustments. The transmission was also fully rebuilt. This extensive mechanical recommissioning was completed by Maserati specialists Steve Maxwell and Chris Minks, who did much of the work rebuilding the suspension. Beautifully presented, chassis number 012 is unquestionably one of the finest early Quattroportes in existence.»

Mehr Maserati haben wir in unserem Archiv.

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