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Newsletter 52/2023

Rückblick, Ranglisten und so

Es war die richtige Entscheidung, so etwas wie ein Befreiungsschlag, als ich Anfang Jahr aus der Jury von «Car of the Year» ausgetreten bin (die Gründe habe ich ausführlich dargelegt, hier). Zwar ist «radical» jetzt nicht mehr an vorderster Front bei den Neuheiten mit dabei, doch, Hand aufs Herz, das ist aktuell auch nicht mehr so wichtig wie auch schon, ob der Stromer taugt, das «erfährt» man im kurzen Fahrbericht eh nicht, dafür braucht es den Test. Und bei den klassischen Verbrennern herrscht derzeit – mit wenigen Ausnahmen – beängstigender Stillstand. Dass wir trotzdem an die wichtigsten Modelle kommen, liegt auch daran, dass wir jetzt bei «German Car of the Year» mittun dürfen, eine gute Sache, bestens organisiert. Hier auf «radical» kümmern wir aber sowieso kaum noch um das neue Zeux, das verarbeiten wir unter anderem online für die Automobil Revue.

Wenn man nun nicht mehr von Fahrtermin zu sonstigen Show hetzt, hat man mehr Zeit für gute Geschichten. Und wir hoffen, dass unsere Leserschaft mitbekommen hat, dass wir wieder deutlich mehr schöne Stories bringen als auch schon – ein schönes Beispiel sind sicher unsere «related»-Stories, in denen wir wunderbare Zusammenhänge zeigen, spannende Menschen portraitieren, grossartige Fahrzeuge vorstellen können. Da bleiben wir dran, das führen wir weiter, daran haben wir selber viel Freud’. Wir haben schon: Sportwagen-Weltmeisterschaft 1953, Sportwagen-Weltmeisterschaft 1954. Da ist in den letzten Tagen nur eine neue Story dazugekommen:

related: Ferrari 735 S

Was «radical» sicher auch ausmacht, sind unsere Sammlungen. Sie werden immer grösser, dadurch noch interessanter – und sind halt auch optisch ein Genuss. Weil wir da so intensiv mit dabei sind, den Markt gut überblicken, können wir immer wieder spannende Neuzugänge präsentieren (und dazu meist auch gute Anekdoten erzählen), die wir dann zuerst auf unserer Facebook-Seite präsentieren, die dort tatsächlich bis zu 100’000 Views schaffen – und auf unserer Seite schönen Traffic generieren. Ja, es war ein gutes Jahr für «radical», allein im November schafften wir über vier Millionen Page Impressions. Dafür wollen wir uns bei unseren Leserinnen und Lesern bedanken. Hier der Überblick über die letzten zwei Wochen: Ferrari F40, BMW M1 (geht extrem ab), Lamborghini Islero, Ferrari 275 GTB, AC Cobra Mk. I, Ferrari 250 GT Ellena, Ferrari 250 GT Boano, BMW 507, Alfa Romeo 33/2 – 33/3, Ferrari 250 GT/Lusso, Ferrari 250 GT SWB, Lamborghini Miura, Lamborghini Countach LP400, Lamborghini Diablo, Porsche 911 Carrera RS/RSR 3.0, Ferrari 250 GT California Spider SWB, Abarth Scorpione, Maserati MC12.

Doch bevor wir zum eigentlichen Jahresrückblick kommen, wollen wir noch ein paar unserer aktuellen Geschichten preisen. Da haben wir etwas begonnen, das vielleicht derzeit etwas überraschend sein mag, doch in ein paar Jahren wichtig werden könnte: Hypercars. Wir haben zu den beiden Marken Koenigsegg und Pagani mal eine Modell-Übersicht versucht (es ist bereits jetzt sehr unübersichtlich), dazu wollen wir auch die entsprechenden Beispiele stellen – und den Preis nennen. Die Betrachtung lohnt sich jetzt schon, schöne Bilder von faszinierenden Fahrzeugen:

Koenigsegg – eine Sammlung

Pagani – der Versuch einer Übersicht

Gern gelesen werden anscheinend unsere Fahrberichte von älteren Fahrzeugen. Da hatten wir kürzlich gleich mehrfach das Vergnügen:

Fahrbericht Bristol 408 – Achtung, eine Art «Restomod»

Fahrbericht Maserati 3500 GT

Warum wir so viele Ferrari zeigen? Ganz einfach, weil es dafür einfach auch gutes Bildmaterial gibt. Und die meisten Fahrzeuge gut dokumentiert sind. Und je besser die Informationen sind, desto besser werden die Geschichten. Aber ja, mit den neuen Produkten aus Maranello haben wir es gar nicht, der Purosangue ist eine adipöse Protz-Karre, grauenvoll – und was es da sonst noch gibt, mag ja teilweise nett sein, aber wir haben den Überblick verloren, sicher auch deshalb, weil nichts mehr herausragend ist. Im Gegensatz zu früher:

Ferrari 275 GTB/4S Spyder N.A.R.T.

Ferrari 195 Inter

Zum Ausgleich vs. Ferrari: vier Porsche 911 Carrera RS 2.7, #9113600046, #9113600225, #9113600746 und

Porsche 911 Carrera RS 2.7 – #9113601031

Da freuen wir uns drauf: Wir haben eine Sammlung der Ford GT40 begonnen. Da sind wir an wunderbares Material gelangt, davon können wir nun ein paar Jahre zehren, noch ganz viele Geschichten erzählen.

Ford GT40 – eine Sammlung

Und beim nächsten Thema fragen wir uns, warum wir das nicht früher in Angriff genommen: Iso Grifo. Iso Grifo haben wir zwar schon, reichlich, doch da gibt es halt die entscheidenden Unterschiede zwischen den Iso Grifo (A3/C) und eben diesen Iso Grifo (A3/L). Keine Angst, Sie werden das dann schon verstehen:

Iso Grifo (A3/L)

Und dann haben wir noch ein altes, sehr schönes Stück aufpolieren können – die so grossartige wie traurige Geschichte von Tucker. Oh ja, das ist lesens- und sehenswert:

Tucker 48

Nur gerade ein aktuell käufliches Fahrzeug haben wir in den vergangenen zwei Wochen beschrieben, den Ford F-150 Lightning. Den wir in der Schweiz bewegt haben. Und uns halt fragen, ob dies das richtige Fahrzeug ist für hiesige Verhältnisse. Und da geht es nicht nur um Strom und die schiere Masse.

Fahrbericht Ford F-150 Lightning

So, nun endlich: Die Rangliste der meistgelesenen Stories hat uns auch dieses Jahr wieder überrascht. Wir beginnen wie immer von hinten, diesmal im Dutzend; alle diese Artikel kamen auf mehr als 10’000 Leser:

12) Ferrari 250 GTO (ok, da ist es etwas schwierig, das genau zu beziffern, da gibt es ja auch jedes einzelne Fahrzeug, das haben wir nun nicht zusammenzählen wollen, deshalb gibt es hier die Gesamtbetrachtung. In der es ja dann die Links gibt zu jedem einzelnen Fahrzeug.)

11) Lancia Stratos (ein Dauerbrenner, den wir aber halt immer wieder schön aufwerten können mit zusätzlichen Fahrzeugen)

10) related: Mike Hawthorn (schön, dass es eine «related»-Story so weit nach vorne geschafft hat)

9) Bizzarrini – die Sammlung (hier ist ähnlich wie bei den Ferrari 250 GTO, die einzelnen Exemplare haben teilweise gut gepunktet, die Zusammenfassung ist ein schöner Ausgangspunkt. Giotto Bizzarrini ist leider in diesem Frühling von uns gegangen. Und leider ist auch der grosse Marken-Spezialist Jack Koobs de Hartog kurz vor Weihnachten verstorben, unsere beste, zuverlässigste und ehrlichste Quelle ist damit leider versiegt)

8) Fahrbericht Maserati MC20 (interessant, das einzige aktuelle Modell in dieser Rangliste – er war unser «Auto des Jahres 2022. Heuer ist es übrigens der BMW M3 Touring.)

7) Porsche 928 Clubsport (eine dieser Überraschnungen, nur eine kleine Sideline, aber das interessiert anscheinend)

6) Fiat Abarth 500/595/695 (bei den Abarth sind wir stark, siehe hier, aber die ganz Kleinen geniessen anscheinend am meisten Sympathie)

5) Peugeot 205 Turbo 16 (ein absolutes Dauerbrenner auf «radical», schafft es seit Jahren in die Top 12 – und wir wissen nicht so recht, weshalb. Klar, wir pflegen das, es kommen immer neue Fahrzeuge dazu, aber: trotzdem)

4) Porsche 911 GT2 (das war absehbar, wir haben ja zwar reichlich «seltene Porsche 911», aber der GT2 der ersten Serie ist halt schon aussergewöhnlich)

3) Der Ford Fiesta von Ken Block (leider ist der grosse Meister Anfang Januar verstorben. Dass wir ganz viele Details seines wohl berühmtesten Autos zeigen konnten, hat wohl viele seiner Fans gefreut. Hier kommt noch etwas dazu: Diese Story gibt es auch in Englisch, da wird das Publikum ganz automatisch viel grösser. Ja, wir werden 2024 mehr Stories übersetzen – da sind wir zwar Zwerge, aber es ist eine Möglichkeit, die wir uns nicht entgehen lassen wollen)

2) Fiat 131 Abarth Stradale (das ist wohl die grösste Überraschung, eine schöne noch dazu. Gut, dies Ding gab es auch in Englisch, aber dass es derart durch die Decke gehen würde, hatten wir nicht erwartet. Das wird wohl nun ähnlich sein wie beim Peugeot 205 Turbo 16, ein Dauerbrenner – und ja, wir werden so viele Ergänzungen wie nur möglich anbringen)

1) Zusammenhänge (da geht es um die Entstehungsgeschichte des Ford GT40, seit Jahren der Bestseller. Und es ist auch klar, warum: «radical» wird im Zusammenhang mit der Ford-GT40-Story von Google portiert. Das ist natürlich grossartig, andererseits: Unsere Story ist auch viel besser als der Film)

Und wie geht es weiter im nächsten Jahr? Ende Januar werden wir hoffentlich unser nächstes Buch präsentieren können. Das wird dann logischerweise auch ein paar exklusive Geschichten zur Folge haben. Ansonsten werden wir konzentrierter als je arbeiten, noch mehr ganz persönliche «Erfahrungen» von klassischen Sportwagen bringen – und uns bei den aktuellen Fahrzeugen ganz auf die Stromer konzentrieren, also: zero. Und um den Kreis zu ganz oben noch zu schliessen: «radical» ist noch unabhängiger als je zuvor. Auf offiziellen Wegen kriegen wir keine Autos aus der Volkswagen-Gruppe, von Mercedes, von Jaguar/Land Rover, von Ferrari; wir können uns das alles aber besorgen. So wir denn überhaupt wollen. Wir sind das Facelift des VW ID.3 und einen der leer schon gut 3 Tonnen schweren Mercedes EQS-SUV zwar ausführlich gefahren, doch es ist wohl besser, wenn wir nichts darüber schreiben. Oder wollen Sie das lesen? Haben Sie sonst noch Wünsche, Erwartungen, Input? Jederzeit gerne an ruch@pruductions.ch.

Bleiben Sie uns gewogen, empfehlen Sie uns weiter.

9 Kommentare

  1. Matthias Matthias

    Hut ab – was Sie machen, ist Motorjournalismus vom Feinsten mit bemerkswerter Präsenz und Kontinuität. Es ist immer eine Freude, Ihr Magazin zu lesen. Bewahren Sie bitte auch im neuen Jahr Ihre Unabhängigkeit, Ihre Freude am Schreiben und Recherchieren und Ihren Biss. Mainstream gibt es in der Branche schliesslich genug. Herzliche Grüsse und ein gesundes neues Jahr für Sie, Herr Ruch, und alle, die an radical-mag tat- und gedankenkräftig mittun!

    • Peter Ruch Peter Ruch

      Haben Sie ganz herzlichen Dank! Und ein feines Neues Jahr.

  2. Sehr geehrter Herr Ruch,
    radical-mag ist mit Abstand die beste Website zum Thema Automobil, die mir bekannt ist.
    Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle bei Ihnen und Ihrem Team bedanken!
    Die Vielfalt der besprochenen Autos, der klare Schreibstil, die unverhohlene Stellungnahme – ich sage nur: Purosangue! – die unaufgeregte Graphik und nicht zuletzt die Schweizerisch-neutrale Sichtweise sind einzigartig und machen mir immer wieder auf‘s Neue große Freude!
    Beste Grüße aus Berlin!

    • Peter Ruch Peter Ruch

      Haben Sie ganz herzlichen Dank! Und einen guten Rutsch wünsche ich auch!

  3. Christian Christian

    Sehr geehrter Herr Ruch,

    ich wünsche Ihnen ein gutes neues Jahr 2024 und vielen Dank für Ihre wirklich „sauber“ gemachte Seite – seit ich die kenne, brauche ich keine Zeitschriften mehr zu kaufen!
    Bitte machen Sie weite wie bisher. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg.

  4. yumiyoshi yumiyoshi

    radical-mag ist für mich eine der ganz wenigen *wirklich* lesenswerten Autoseiten im Internet. Für mich ein wertvolles und liebenswertes kleines gallisches Dorf gegen den großen, fetten Mainstream der Autoindustrie, die nur noch bejubelt werden will. Unvergessen ein schon recht alter Artikel von ihnen dazu, in dem es ums Thema Autoindustrie, Motorjournalismus und Marketing ging. Kann es sein dass der schon 2018 geschrieben wurde? Insofern würde mich ein Bericht über den EQS und den neuen ID3 *sehr* interessieren, auch wenn sie sich damit wie schon gewohnt keine Freunde in gewissen Chefetagen machen werden…

      • Peter Ruch Peter Ruch

        ui, lange her. musste es selber nochmals lesen, aber, wie wahr, wie aktuell auch heute noch. hatte mir damals übrigens die Drohung einer Anzeige wegen Ruf-Schädigung eingebracht. die ich mit einem Lächeln beantworten konnte – ich war ja nicht in Beweis-Not.

  5. Klaus Leuschel Klaus Leuschel

    Sehr geehrter Herr Ruch
    Zunächst: Meine besten Wünsche für das neue Jahr, daß Sie sich noch weitaus besser etablieren können als schon bisher. Ihren Hinweis („Auf offiziellen Wegen kriegen wir keine Autos aus der Volkswagen-Gruppe, von Mercedes, von Jaguar/Land Rover, von Ferrari“) lese ich so, daß es Anbieter gibt, die bekannt sind, als nichts mehr zu fürchten wie eine unabhängige Meinung.
    Insofern wurden Sie offenbar geadelt. Respekt!
    Apropos „wollen Sie das lesen?“ Nein, ich freue mich, wenn ich im TV realisiere, daß die Polizei in Krimis nicht wie vor 40, 50 Jahren nur regional produzierte Erzeugnisse im Fahrzeugpark hat. Stattdessen fährt z.B. eine Kommissarin in einem Uralt-Twingo durch Friesland.
    Freundliche Grüße Klaus L.

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