Aller Anfang
Erstaunlich eigentlich, wie Porsche heute wahrgenommen wird: Hinter dem italienischen Dreigestirn Alfa Romeo, Ferrari und Maserati gelten die Stuttgarter als wohl erfolgreichste Sportwagen-Marke überhaupt. Obwohl sie (unter eigenem Namen) nie gewonnen haben in der Formel 1, obwohl sie bis tief in die 60er-Jahre mit Zuckerwassermotörchen durch die Niederungen der Rennklassen tuckerten. Erst 1970 konnte Porsche den ersten richtig grossen Pot gewinnen – und das vor allem auch deshalb, weil es Ford ein bisschen langweilig geworden war nach vier aufeinanderfolgenden Siegen in Le Mans. (Die Bilder unten stammen von #550-0054, ausgeliefert am 14. Juli 1955 zuerst über Hoffman in New York und dann John von Neumann «Competition Motors» in Hollywood an den Rennfahrer Robert «Bob» Donner Jr.. Wurde 2021 über RM Sotheby’s angeboten, Schätzpreis 3’800’000 bis 4’200’000 Dollar, nicht verkauft.)















Klar waren schon die ersten Porsche vor 75 Jahren Sportwagen. Doch die Porsche 356 kämpften Anfang der 50er Jahre in einer ganz anderen Liga als die Italiener. Was dann ab 1953 unter der Projektnummer 550 auch für Kunden angeboten wurde, sollte sich zwar als vorzügliches Renn-Material erweisen, aber nochmals, zur Erinnerung: Porsche trat mit einem 1,5 Liter-Vierzylinder an, der zu Beginn seiner Karriere auf 110 PS kam. Ferrari gewann 1954 in Le Mans mit einem 5-Liter-V12, der weit über 300 PS leistete. In jenem Rennen traten auch einige Porsche 550 an – als beste Platzierung ergab sich ein 12. Rang mit 74 Runden Rückstand auf den Sieger. (Die Bilder unten stammen von #550-0068, dem Ausstellungsfahrzeug von Porsche in Frankfurt 1955; erster Besitzer war der amerikanische Rennfahrer Mike Marshall. Das Fahrzeug wurde 2016 von RM Sotheby’s für 2’744’000 Euro versteigert.)












Das soll die Qualitäten des Porsche 550, der auch als 1500 RS bezeichnet wurde, beim besten Willen nicht schmälern. Die ersten Exemplare waren auf einem Kastenrahmen aufgebaute Coupé, die nur gerade 550 Kilo wogen, vorne und hinten über eine Einzelradaufhängung verfügten und von einem von Ernst Fuhrmann konstruierten 1,5-Liter-Boxer angetrieben wurden. Der Fuhrmann-Motor (Typ 547) war ein Meisterwerk, die vier obenliegenden Nockenwellen wurden durch Königswellen angetrieben, mit zwei Doppelfallstromvergaser von Solex kam das Maschinchen auf 110 PS bei 7800/min und verfügte über ein maximales Drehmoment von 121 Nm bei 5000/min. Der Motor war selbstverständlich hinter dem Fahrer montiert. (Die Bilder unten stammen von #550-0082 wurde im März 1956 fertig gestellt, bestellt vom belgischen Importeur D’Ieteren in Lüttich, ausgeliefert an die Ecurie Nationale Belge (und war deshalb ursprünglich gelb). Das Fahrzeug wurde 2019 von RM Sotheby’s für 3’042’500 Euro versteigert.)
























Ab 1956 hatten die Porsche 550A dann einen Gitterrohrrahmen, wurde dadurch noch leichter, aber gleichzeitig stabiler. Das Gewicht sank auf 530 Kilo, die Motorenleistung auf 135 PS, es gab neu ein Fünfgang-Getriebe. Alles feinste Rennsport-Ingredienzien, selbstverständlich gewannen die Porsche 550 mit schöner Regelmässigkeit ihre Klassen, Le Mans, Carrera Panamericana, Mille Miglia. Traurige Berühmtheit erlangte der «Little Bastard», weil James Dean in einem Porsche 550 tödlich verunfallte. (Die Bilder unten stammen von #550A-0104, einem von vier Prototypen. Das Fahrzeug wurde 1956 vom Werk in Le Mans eingesetzt (von Frankenberg/von Trips) und holte den Klassensieg und den 5. Gesamtrang. Es wird im August 2023 von RM Sotheby’s versteigert, Schätzpreis 5’500’000 bis 7’500’000 Dollar.)
















Mit den Zahlen ist das so eine Sache bei den frühen Porsche. Wahrscheinlich wurden zwischen 1953 und 1956 zuerst einmal 90 Porsche 550 gebaut, mit unterschiedlichen Karosserien. Danach gab es noch einmal 40 Exemplare des 550A; dazu kamen diverse Einzelstücke. Sie alle sind heute richtig viel Geld wert – und wunderschön in ihrer so reinen Form. (Die Bilder unten stammen von #550A-0116 (Motorennummer 90556) wurde am 18. Februar 1957 an Jack McAfee ausgeliefert – und im August 2018 von RM Sotheby’s in Monterey für 4’900’000 Dollar verkauft.)






















Die Bilder unten stammen von #550A-0121, fertiggestellt im März 1957 und ausgeliefert an Preben Andersen. Das Fahrzeug wurde 2019 von RM Sotheby’s für 3’380’000 Euro versteigert.















Die Bilder unten zeigen #550-0038. Auktion: RM Sotheby’s, Tegernsee 2024, Schätzpreis 3’500’000 bis 4’200’000 Euro. Noch gibt es keine Infos, doch #0038 wurde in weiss mit dunkelroter Zeichnung auf den Kotflügeln am 29. April 1955 nach Portugal ausgeliefert. Jose Correira de Oliveiras soll Ende Mai 1955 ein erstes Rennen damit bestritten haben, in Tanger. Erster Besitzer war dann wohl Fernando Mascarenhas.









































Das muss jetzt hier etwas geordneter ablaufen, also eine Sammlung:
Chassis-Nummer: 550-0041
Motoren-Nummer: 90037
















Auktion: Gooding & Co., Pebble Beach 2024, Schätzpreis 3,5 bis 4 Millionen Dollar, mit diesen Informationen: «As confirmed by a copy of the factory build record, 550-0041 was completed in May 1955, and its aluminum body was painted silver with red darts and upholstery. Originally equipped with a type 547 four-cam engine (no. 90037) and four-speed transaxle (no. 10031), the 550 Spyder was delivered new to German racing driver Richard Trenkel. One of Porsche’s most important racing customers during the early 1950s, Trenkel immediately entered 550-0041 in the Rhein Cup Race at Hockenheim, placing 4th Overall. He raced the 550 Spyder through July 1955, taking part in several races including the Nürburgring Eifelrennen, before selling it to Mathieu Hezemans, a Dutch car dealer and racing driver. Hezemans continued to race 550-0041 in a variety of European events throughout 1955, with notable results including a win at the Zandvoort Sports Car Races, a 13th Place finish at the Nürburgring 500 Km, and 9th Overall at the Avus Grand Prix of Berlin. In 1956, Hezemens began to share driving duties with Count Carel Godin de Beaufort, a Dutch nobleman who went on to great success driving Porsche Spyders and Grand Prix cars. According to the definitive book Carrera, Hezemens and de Beaufort raced 550-0041 in several major European races during the 1956 season, including the 24 Hours of Le Mans, Nürburgring 1000 Km, and Swedish Grand Prix, as well as regional events at Avus, Solitude, and Zandvoort. Sometime between late 1957 and 1960, chassis 550-0041 was exported to the US and ended up on the Bill Murphy Buick used car lot in Culver City, California. In 1960, the Spyder was sold to Bill Eichler, a technical illustrator for Douglas Aircraft who also volunteered at California Sports Car Club races. Soon after buying the car, he had Vasek Polak Porsche remove the Spyder’s original four-cam engine and install a 1500 Super pushrod engine. In June 1962, Mr. Eichler sold 550-0041 to Gary Cooper, a Porsche enthusiast and Hughes Aircraft employee. Mr. Cooper and his wife Loretta kept the Spyder for the next 22 years, enjoying it as a weekend driver and event car throughout the 1960s, before retiring it from regular use. In 1984, the Coopers finally sold the beloved Spyder to their friend Bill Perrone, an early Porsche specialist and proprietor of The Parts Shop in Huntington Beach, California. In the 1980s, Mr. Perrone restored the Spyder and installed the current fourcam engine, an unnumbered unit rebuilt to more powerful RSK specifications. Completed in 1992, chassis 550-0041 was debuted at the 37th PCA Porsche Parade in San Diego, and then won on its first outing at the Monterey Historic Automobile Races at Laguna Seca. Following a racing accident later that year, Mr. Perrone sent 550-0041 to be repaired by noted panel beater and Spyder specialist Bruce Kimmins of Lake Havasu, Arizona. He also took the opportunity to carry out further mechanical improvements, with engine work overseen by legendary four-cam specialist Al Cadrobbi working in tandem with his chief mechanic Jim Ansite. Significantly, Mr. Perrone also managed to acquire 550-0041’s damaged, original matchingnumbers engine case, no. 90037, which accompanies the car today».
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Chassis-Nummer: 550-0072



























Auktion: RM Sotheby’s, München 2024, Schätzpreis 3,4 bis 4,2 Millionen Euro, weitere Infos folgen.
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Chassis-Nummer: 550-0082

Auktion: Bonhams, Zoute 2024, Schätzpreis 3,5 bis 4 Millionen Euro, mit diesen Informationen: «Chassis no. 550-0082, the 9th car of its model, was completed in March 1956. Ordered by Porsche’s Belgian distributor, D’Ieteren Freres in Liege, it was delivered in Belgium’s racing color of yellow to Ecurie Nationale Belge. This team was formed by the 1955 merger of Jacques Swaters‘ Ecurie Francorchamps and Johnny Claes‘ Ecurie Belge. The car was subsequently raced extensively by many noted Belgian amateurs, including Claude Dubois, Christian Goethals, Georges Harris, Freddy Rousselle, Georges Hacquin, Alain Dechangy, Yves Tassin, and the celebrated lady competitor Gilberte Thirion. With six events on its calendar for the 1956 season, it achieved a number of podium finishes, including 3rd at the 12 Hours of Reims. Its crowning achievement that season was a class victory at the 1000 km of Paris at Montlhéry, finishing 20 seconds behind Phil Hill and Alfonso de Portago in a Ferrari 857 S. After multiple races and podium finishes including the Nürburgring and Spa, the car’s most significant event was the 1957 24 Hours of Le Mans, making it just one of ten 550 Spyders to contest the fabled race».





















Mehr Porsche haben wir in unserem Archiv.
GEWICHT!
wir haben es fast verstanden. GEWICHT.
Die Dinger waren leicht.
Im Prinzip wie die Abarth Entwürfe. ( vor mir steht gerade einer, der
ist noch kleiner, als der Porsche war.. ja.. Simca 1300er.. is so.. der geht!)
Und es wäre schön wenn Porsche mit 150 ps und 700 Kilo in der
Jetztzeit wieder ankommen würden. Das wird nicht sein.
Nix wird je mehr so sein.
Man kann auch reden was wäre wenn, Alfa eine 1800 er v6 Busso gebaut
hätte. In einem 9000 Kilo GT.. 120 Ps kurzes 5-Gang.
Und vor mir rollt ein 2300 Kilo E-kasten. Keine Ahnung was, einer der hunderten
austauschbaren. Egal 🙂
Der Porsche 906 und der Ferrari 206 die MILLE MIGLLLLIAAAAAAA Schönheiten.
DASWAR und ist für mich der Peak die Spitze.
Das wird es nie wieder geben.. Und der Steve Mc Queen verblasst. Der Film, der 917
alles vergeht. out