Zurück zum Content

Abgrenzung

Die komplette Null-Nummer der Automobil Revue

Stand 1. Juli 2024: Per Anfang Mai hatte ich die Zusammenarbeit mit der Automobil Revue beendet. Aus «moralischen und geisteshygienischen Gründen», wie ich in meiner Kündigung schrieb. Nun liegt die wahrhafte Null-Nummer der «neuen» AR auf dem Tisch, geziert von einer von mir verfassten Titelgeschichte. Recycling einer alten Story, peinlich genug, dass man für den Neuanfang nichts Besseres fand. Da ich diesen Artikel aber als freier Mitarbeiter verfasst hatte, damals, hätte ich gefragt werden müssen, ob sie das dürfen. Was ich abgelehnt hätte, denn es ist mir ein grosses Anliegen, nicht mehr mit der AR in Verbindung gebracht zu werden. Klar, es ist nur die Null-Nummer, die nicht in den Verkauf kommt, aber sie wird in der Branche verteilt. Es könnte dort der Eindruck entstehen, dass die AR weiterhin auf mich zählen kann. Was aber definitiv nicht der Fall ist, ganz im Gegenteil.

Stand 18. September 2024: Ich hatte mir in der Folge (siehe oben) erlaubt, eine Rechnung zu stellen für «meinen» Artikel. Die selbstverständlich nicht bezahlt wurde. Vor ein paar Tagen habe ich die AR nun darauf aufmerksam gemacht, dass der nächste Schritt eine Betreibung sein wird. Worauf prompt ein eingeschriebener Brief einer Anwältin der AR folgte. Mit zwar inhaltlich falschen, aber doch interessanten schriftlichen Aussagen (eingeschriebene Brief sollte man ja beim Wort nehmen, oder?), von übler Nachrede ist die Schrift, davon, «über meine Mandantin keinerlei öffentlich zugängliche Texte zu verfassen oder solche gegenüber Dritten zu verbreiten». Wenn jemand also eine mehr als hundertjährige Traditionszeitung durch ein Lifestyle-Produkt «ersetzt», dann darf man dazu keine Meinung äussern? Wo genau wir hier: Nord-Korea? Und ich soll nicht mehr erzählen dürfen, dass ich mein Gratis-Abo gekündigt habe, weil das Heft, gemäss meiner ganz persönlichen Einschätzung, von einer «unfassbaren Belanglosigkeit» ist? Das wäre doch schade. Selbstverständlich halte ich Sie hier informiert, das könnte ja noch heiter werden.

8 Kommentare

  1. maxi moll maxi moll

    Die Automobil Revue ist tot.
    Die in Österreich genau so wie jede.
    Da kannst gleich Auto Bild verz Auto Blöd
    oder Auto kein Sport Volkswagen irgend was lesen.
    Oder RTL-2 SCHWARTEN TAUSCH oder.. gucken. ( wir sind aber nicht perves)

    Sie sind ein Enthusiast und Liebhaber. Sie leben ihren Job. Weil es mehr ist als ein Job. Ganz schlechte Karten. Sie sind nicht aal glatt. Sie stehen dazu was sie sehen was sie anfassen und testen.
    Die werden als erste oder letzte aus sortiert.

    Ich will net bhöse sein aber gach gibts in Auto Bild bald den Bricht über den
    neuen Maybach Bentz, der fürn Herbert Kiki oder meloo melonni oder wie diese
    Vordenker für das unter drittel der noch nicht Nobel Preis Träger heißen mögen.

    Und nun die Werbung:

    VEGAN AINS. DAS ERSTE GESCHLECHTSLOSE AUTO das unsichtbar ist und nur
    99.000 Euro kostet.

    Hans Christian Andersen, VEGAN no MOTORS. Das Autohaus ihres Vertrauens.

    Auto fährt in einen Gemüsesonnenuntergang. ( soylent green)
    werbeagentur: KI brainschmaltz ltd

    LANG LEBE RADICAL MAG

  2. „Die Automobil Revue ist tot.
    Die in Österreich genau so wie jede.“

    Über die Schweizerische Automobil Revue kann ich nichts sagen, über die Östereichische auto revue jedoch umso mehr.
    Ich lese diese Zeitschrift seit Anfang der achtziger Jahre, natürlich hat auch dieses Magazin schwer unter der Krise der Printmedien zu leiden, dennoch ist sie alles andere als tot.
    Seit weit mehr als dreißig Jahren ist diese Zeitschrift das einzige Deutschsprachige Auto-Magazin mit einem intellektuellen Hintergrund und Anspruch, mit Autoren, die über Fachwissen, sprachliche Fähigkeiten und eine gesunde Distanz zum Thema Auto verfügen und einem Themenspektrum, das einmalig in der Presselandschaft ist.
    Neben der originalen, Englischen Octane ist die auto revue die einzige Autozeitschrift, die ich noch regelmäßig lese, mal vom Kundenmagazin eines Schwäbischen Sportwagenherstellers, was aber auch nicht mehr das ist, was es einmal war…

    • Peter Ruch Peter Ruch

      ohja, die österreichische Auto Revue ist wunderbar. Immer noch. Hoffentlich noch lange.

  3. Matthias Matthias

    Ich habe bislang Gelegenheit gehabt, zwei Ausgaben der neuen Schweizer AR zu lesen. Gekauft hätte ich sie nie. Zu teuer, kein eigenständiges Profil gegenüber anderen Automagazinen, weder inhaltlich noch beim Layout. Und unverschämt teuer für das Gebotene. AR kommt jetzt rüber wie das hundertste Lifestyle-Magazine, von denen es schon geschätzt 99 gibt. Ich bin weder Golfer noch Yachtbesitzer noch Vintage-Uhren-Sammler und habe auch keine Autosammlung mit 27 teuren Sportwagen in der feuchtigkeitsregulierten, dreifach diebstahlgesicherten Tiefgarage. Und den stark nach PR riechenden Werbeartikel über das heldenhaft kämpfende Rennteam von Emil Frey brauche ich auch nicht. Und AR als tolle Chance, durch das Schlüsselloch in die Welt der Reichen und Schönen zu spähen, auch nicht – da bin ich lieber auf radicalmag unterwegs. Ich hoffe, das kann ich noch sehr lange tun. Lassen Sie sich also nicht von Musk und Tesla ärgern, investieren Sie lieber in schöne Geschichten. Solche zu schreiben, das können heute nur noch wenige.

  4. sam sam

    Zur CH-AR kann ich nichts sagen, lese ich nicht.
    Aber die Ösi-AR finde ich äusserst gelungen & kompetent, darum auch seit vielen Jahren abonniert & sehr empfehlenswert!

  5. Christian Christian

    Herr Ruch, man merkt Ihnen an, dass Sie verärgert sind. Ihre Artikel lesen sich normalerweise anders und ich spüre da schon ein gewaltige Verärgerung.
    Ich habe den Eindruck, dass Sie eben auch ein „unverbesserlicher Idealist“ sind, und eigentlich tut es Ihnen weh, denn in jedem Projekt steckt doch auch immer eigenes Herzblut!
    Ich kenne jetzt die SchweizerAR nicht und auch die österreichische Variante habe ich nur sporadisch gelesen. Seit ich Radicalmag kenne, brauche ich die „deutsche Hofberichterstattung“ nicht mehr und es lebt sich tatsächlich leichter! Bleiben Sie hart, den neuen „Machern“ schwimmen vermutlich jetzt schon die Felle davon, wie es so schön heißt, und daher muss man auch einen Anwalt einschalten! Vielleicht ist es bei „Denen“ schon vorbei, bervor es richtig angefangen hat – die spüren das, wollen es aber nicht anerkennen… noch nicht!

  6. yumiyoshi yumiyoshi

    Ich finde es ja wirklich mutig von einer Zeitung, einen Artikel „einfach so“ zu veröffentlichen, der von jemandem kommt, der zu dem Zeitpunkt kein angestellter Redakteur war. Da hat die „neue“ AR im Fall eines Rechtsstreits eher keine guten Karten.

    Dass die „neue“ AR auf die völlig legitime Forderung nach Abgeltung mit einem mehr als tollpatschigen Versuch einer SLAP-Klage reagiert, zeigt, wes Geistes Kind die Verantwortlichen der „neuen“ AR sind.

    Am Besten wird es wohl sein, dran zu bleiben, die Forderung über eine „Betreibung“ reinzuholen (spannend, wie anders der schweizerische Terminus dafür ist) und dem Rest sehr gelassen entgegen zu sehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert