Schön schnell
Mehr als 700’000 Stück des Bel Air verkaufte Chevrolet vom Modelljahrgang 1957 – man traf mit diesem Modell den damaligen Zeitgeist besser als jeder andere Hersteller. Die Heckflossen war mächtig, aber noch nicht übertrieben, der Bel Air bot zudem reichlich Platz und gute Fahrleistungen – und er war einigermassen günstig. Dazu kam eine unglaubliche Modellvielfalt, Limousinen mit zwei oder vier Türen, Coupé in der gleichen Konfiguration, Kombis mit drei oder fünf Türen (siehe auch: hier), ein Cabriolet. Gerade die 57er Convertible sind bei den Sammlern extrem beliebt, genau das, was sich Amerikaner unter einem Oldtimer vorstellen; die Entsprechung in Deutschland wäre wohl die Pagode.




Und auch bei den Motoren hatten die Kunden reichlich Auswahl. Basis-Motoriserung war ein 235-ci-Sechszylinder (3,9 Liter) mit 140 PS, dazu gab es einen nicht mehr taufrischen 265-ci-V8 (4,3 Liter) mit 162 PS. Doch dann waren da noch die famosen 283-ci-V8 (4,6 Liter), die in doch sechs verschiedenen Ausführungen angeboten wurden, die Skala reichte von 185 bis 283 PS. Die stärkste Variante war der «Fuelie», so bezeichnet, weil er über eine der ersten Benzin-Einspritzungen in Grossserie verfügte; genau diese Maschine machte damals auch die Corvette so begehrenswert. Nur gerade 1530 Bel Air wurden im Modelljahrgang 1957 mit dieser Rochester-Ramjet-Einspritzung bestellt, quer über alle Karosserieversionen; die genaue Anzahl der Cabrios ist nicht bekannt, aber viele dürften es nicht gewesen sein.










Das Exemplar, das wir hier zeigen, stammt aus der Sammlung von Sarah und Ron Jury, wird Ende Oktober von RM Sotheby’s versteigert und auf 175’000 bis 185’000 Dollar geschätzt. Allein schon diese Preisvorstellung zeigt, wie geschätzt diese Bel Air sind. Mehr seltene US-Cars gibt es unter «Numbers», mehr schöne Klassiker in unserem Archiv.


Einfach wundervoll.