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Peugeot 402 Darl’Mat

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Emile Darl’Mat, geboren 1892, lernte Mechaniker in einer Renault-Werkstätte. Dort warb ihn ein Geschäftsmann als Chauffeur und Mechaniker ab, so kam er auch ein Jahr nach Kalifornien. Als er 1921 nach Frankreich zurückkehrte, eröffnete er eine eigene Werkstatt in Paris, konzentrierte sich bald auf Peugeot. Bald schon gehörte er zu den grössten Händlern, wohl auch deshalb, weil es bei ihm auch sanfte Modifikationen zu bestellen gab, sowohl an den Motoren wie auch an den Karossen. Er heuerte zwei der grössten Talente des Landes an, Marcel Pourtout und Georges Paulin, eine erste gemeinsame Kreation wurde 1927 auf dem Salon von Paris gezeigt – und später auch auf der Weltausstellung in Chicago. Das lief so gut, dass die Darl’Mat ab 1936 sogar im Peugeot-Werk in Sochaux gefertigt wurden.

Doch Emile Darl’Mat strebte nach mehr: Rennsport. Als 1936 der Peugeot 302 auf den Markt kam, sah er dafür die optimale Basis, zumal er schon mit schärferen Varianten des 2-Liter-Motors aus dem 402 experimentiert hatte. Er liess von Georges Paulin eine aerodynamische Karosserie entwerfen – die in die Geschichte eingehen sollte. Diese Darl’Mat Special Sport – er durfte erstmals seinen eigenen Namen als Bezeichnung verwenden – wurden zwar im Windkanal getestet, doch Paulin gelang es, eine wahre Art-Deco-Skulptur daraus zu formen; gebaut wurden sie dann bei Pourtout. Für die 24 Stunden von Le Mans wurden drei dieser Fahrzeuge gemeldet, alle kamen isn Ziel, der Klassensieg wurde nur knapp verpasst. 1938 lief es dann besser, ein Darl’Mat-Peugeot mit einem 402-Légère-Chassis schaffte den viel beachteten Klassensieg, kam auf den 5. Gesamtrang. Das beflügelte auch die Verkäufe der Strassen-Versionen, insgesamt konnten als 302 oder 402 doch 53 Roadster, 20 Coupé und 32 Cabriolet verkauft werden.

Dieses Coupé, Chassis-Nummer #705536, soll einer von nur sechs 402 Légère sein. Über seine frühe Geschichte ist leider nichts bekannt, aber es kam wohl in den späten 60er Jahren in die USA, gehörte immer prominenten Sammlern, wurde auch bei wichtigen Ausstellungen gezeigt. Und es gehört sicher zu den aussergewöhnlichsten französischen Kreationen aller Zeiten. #705536 kommt Anfang März bei Gooding & Co. auf Amelia Island unter den Hammer, erwartet werden 800’000 bis 900’000 Dollar. Mehr davon, etwas die Avions Voisin, haben wir in unserem Archiv.

2 Kommentare

  1. Rolf Rolf

    Wundervoll essentiell.

  2. Unfaßbar modern, dem BMW 327 und BMW 328 sehr ähnlich in ihrer Modernität.
    Eigentlich von der Anmutung her eher Nachkriegsfahrzeuge.

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