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Porsche 911 Carrera RS Clubsport

Der gröbste Luftgekühlte

Ach, die Zahlen bei Porsche (siehe auch hier: 1 Million Porsche 911). Es geht da jetzt auch gar nicht um die frühen Jahre, als noch alles von Hand in grosse Bücher eingetragen wurde, wir sind hier schon Mitte der 90er Jahre, EDV war längst kein Fremdwort mehr. In früheren Werken hiess es dann zu den Porsche 911 Carrera RS Clubsport von 1995: genau 100 Exemplare. Später wurde das auf 213 Stück korrigiert. Heute ist man sich wohl einig, dass es 227 Exemplare sind. Oder dann 226.

Die Carrera RS der Baureihe 911/993 gehören wohl zu den wildesten luftgekühlten und turbolosen Elfern überhaupt. Sie mussten gebaut werden, damit der RSR homologiert werden konnten, also erhielten sie den M64/20-Motor mit 3,8 Liter Hubraum (was eigentlich gar nicht stimmt, es waren 3746 cm3, aber irgendwie hat sich das mit den 3,8 Litern Hubraum eingebürgert). Es gab VarioRam und eine ganz neue Bosch Motronic – und das ergab dann 300 PS bei 6500/min und 355 Nm maximales Drehmoment bei 5400/min. Geschaltet wurde selbstverständlich manuell über das G50/32-Getriebe. Von den «gewöhnlichen», 1280 Kilo schweren Porsche 911 Carrera RS (993) wurden doch immerhin 1104 Exemplare gebaut. Oder waren es 1146?

Und dann gab es eben noch den Clubsport. Da war eigentlich alles gleich, bloss waren in der Option «M003» auch eine Alu-Motorhaube, leichtere Türinnenverkleidungen, dünneres Glas, Recaro-Sitze mit Sechs-Punkt-Gurten und ein Matter-Überrollkäfig inbegriffen. Es gab keinen Dachhimmel, keine elektrischen Rückspiegel, keine Zentralverriegelung, kein Radio, keine Airbags und keine Heckscheibenheizung. Also genau so, wie man sich einen Porsche 911 wünscht. Zu erkennen waren diese noch 1255 Kilo schweren Clubsport am grösseren Heckflügel sowie den feiner ausgearbeiteten Frontspoilern.

Waren schon die Carrera RS sehr feine Sportwagen, so wurden die Clubsport richtig böse. Auch wenn auf dem Papier die Fahrleistungen gleich sind, so sind die beiden Fahrzeuge doch sehr unterschiedlich, der Clubsport ist wirklich mehr ein Rennwagen mit Strassenzulassung, sehr laut, sehr hart. Zum täglichen Gebrauch eignen sie sich eigentlich nicht, aber für diese speziellen Momente, Sonntagmorgen noch vor dem Frühstück über drei, vier Alpenpässe, da gibt es nicht viel Besseres.

Selbstverständlich sind die Porsche 911 Carrera RS Clubsport längst nicht mehr günstig. Andererseits sind die Preis von zwischen 300’000 und 400’000 Franken längst nicht so absurd wie bei anderen seltenen Elfern. Und eben, man sollte nicht vergessen: luftgekühlt, natürlich beatmet. Genau so, wie man einen Porsche 911 haben will.

Chassis-Nummer: WP0ZZZ99ZSS390116
Auktion: RM Sotheby’s, The Carrera Collection 2023, verkauft für 230’000 Franken.

Chassis-Nummer: WP0ZZZ99ZSS390250
Auktion: RM Sotheby’s, London 2016, verkauft für 403’200 Pfund. Wurde tatsächlich im Rennsport eingesetzt.

Chassis-Nummer: WP0ZZZ99ZSS390260
Auktion: RM Sotheby’s, Monterey 2017, verkauft für 407’000 Dollar. Dieses Fahrzeug verfügt erstaunlicherweise über eine Klimaanlage. Das ist das gelbe Fahrzeug, das wir oben zeigen.

Chassis-Nummer: WP0ZZZ99ZSS390270
Auktion: RM Sotheby’s, Paris 2020, Schätzpreis 325’000 bis 375’000 Euro, nicht verkauft.

Es gibt da diese Serie von «seltenen Porsche 911», wir haben sie in einer Liste zusammengefasst, zu sehen: hier. Andere nette Fahrzeuge haben wir im Archiv.

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