And the Winner is…
Man darf den Organisatoren von «Car of the Year» schon ein Kränzchen binden. Obwohl der Genfer Salon abgesagt wurde, hat man sich entschlossen, das schon traditionelle Format mit der Live-Präsentation direkt von der Messe beizubehalten – halt leider ohne Publikum. Doch einen Sieger und eine Rangliste gibt es ja trotzdem:
1. Peugeot 208 (281 Punkte)
2. Tesla Model 3 (242 Punkte)
3. Porsche Taycan (222 Punkte)
2. Renault Clio (211 Punkte)
5. Ford Puma (209 Punkte)
6. Toyota Corolla (152 Punkte)
7. BMW 1er-Reihe (133 Punkte)
«radical» tat sich in diesem Jahr wieder deutlich schwerer als noch 2019, wo wir mit der Alpine ja einen klaren Favoriten hatten. Beim Peugeot 208 (6 Punkte) sind wir nicht ganz so glücklich mit dem Fahrverhalten, der Renault Clio vermag (5 Punkte) bei der Gestaltung aussen wie innen nicht zu überzeugen, der Porsche Taycan (4 Punkte) ist toll, aber viel zu teuer, beim Tesla Model 3 (4 Punkte) haben wir ein Brems-Problem, bei der BMW 1er-Reihe (4 Punkte) fehlt es uns an Innovationen, was für den Ford Puma (2 Punkte) noch verstärkt gilt. War da noch ein siebtes Fahrzeug? Und was meinen Sie?
Ansonsten haben wir ja da auch noch unser Archiv.
Meine volle Zustimmung. Bereits die für die Endrunde Nominierten waren objektiv gesehen reichlich unambitioniert und spiegelten die Unsicherheit der Branche. Peugeot 208 zu teuer, zu klein, zu unpraktisch, in der relevanten Top-Position (130 PS) zu trinkfest. Tesla und Porsche, wie jedes BEV-Mobil, zu teuer, umweltpolitisch fragwürdig, nur für den regionalen Flotteneinsatz zu gebrauchen, BMW: wo ist dort die Innovation? Etc. etc. Was fehlt, ist ein Modell, bei dem die Hausaufgaben gemacht wurden (sicheres, fahraktives und – angesichts katastrophaler Straßenzustände – komfortables Fahrwerk (wo gibt es so etwas bezahlbar?), funktional, solide verarbeitet, inspirierendes, stimmiges Design) und im Alltag nicht viel mehr als 5 Liter verbraucht werden? Statt dessen: Brettartige Fahrwerke zur Simulation von Sportlichkeit, komplizierte, oftmals nicht funktionierende Bedienung mit viel Bling-Bling, Unübersichtlichkeit, Knausern bei den verbauten Werkstoffen, viel zu hohe Verbräuche im Alltag (Plugin-Hybride), zu kurze Realreichweiten und u. U. komplizierte, unsichere, teure Ladesituation. Und was als Elektrifizierung verkauft wird, erweist sich bei Lichte oftmals nur als klägliche Mildhybride, deren Funktion allenfalls darin besteht, die dank SUV-Format höheren Realverbräuche auf dem Papier zu drücken und SUVs mit der nötigen Agilität auszustatten (Ford Puma).