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radical zero: Wundersame Vermehrung

Kurz vor dem Perpetuum Mobile

Der Fortschritt ist rasant. Kamen wir einst im Test des VW ID.3 noch auf einen Verbrauch von, seien wir jetzt einmal sehrsehr freundlich, von 25 kWh/100 km, kann der neue VW ID.7 das in Zukunft aber so was von unfassbar viel besser. Er verfügt über eine Batterie mit einer Netto-Kapazität von 86 kWh – und schafft damit, sagt VW, 700 Kilometer. Also, 86 kWh geteilt durch 700 Kilometer – das ist dann ein Verbrauch von noch 12,3 kWh/100 km. Also die Hälfte. Innerhalb von drei Jahren. Wahnsinn. Aber dem ID.7 hilft dabei sicher auch, dass er grösser und schwerer und stärker ist, so ist das mit der Physik.

Das filigran gezeichnete, auch sonst sehr zurückhaltende Mercedes-Maybach EQS SUV verfügt über eine Batterie mit 108 kWh Kapazität. Und gemäss Angaben des Herstellers über eine Reichweite von 600 Kilometern. Das ergibt dann einen Verbrauch von 16,6 kWh/100 km. Beeindruckend für ein 658 PS starkes, nur gerade 5,12 Meter langes und drei Tonnen schweres Fahrzeug – oder so und aber hallo?

BMW kann da nicht mithalten. Zwar ist der ebenfalls ganz neue i7 M70 XDrive nur gerade 2 PS stärker und mit nur 2,8 Tonnen nicht ganz so fettig wie der Maybach, doch mit seinem 101,7-kWh-Akku schafft er es nur auf 560 Kilometer Reichweite. Das sind dann 18,2 kWh auf 100 Kilometern, gut ein Drittel mehr als das wahre Verbrauchswunder aus Wolfsburg. (Ach, so nebenbei. In der ersten Presse-Mitteilung zum ID.7 standen so Dinge wie: «Mit der Kombination aus Reichweiten von bis zu 700 Kilometern (WLTP) mit bis zu 700 km…» oder «Wir zielen auf eine Reichweite von bis zu 700 Kilometern nach WLTP mit bis zu 700 km», aber immerhin das wurde unterdessen korrigiert.)

Ach, Kinder. Sehen Sie dies auch als kleinen Up-date über die neuen E-Modelle. Mehr Strom haben wir unter: zero.

2 Kommentare

  1. 69biit 69biit

    Vielleicht liegt es am Boomer-Alter. Aber das, was die deutschen Firmen da als Design verkaufen, liegt bei mir sehr scharf an der unteren Grenze des Geschmacks. Bin ich der Einzige, der das Gefühl hat, die neusten deutschen Premium-Produkte zielen an den Bedürfnissen vorbei? Wer braucht wirklich ein Geschoss von 2,8 Tonnen in üppiger Statur, ohne Chance auf einen Parkplatz in engen europäischen Gefilden? Die Dinosaurier starben mal aus, weil sie zu gross waren (ja, da war vielleicht noch ein Meteorit). Wo bleiben die wirklichen deutschen Innovationen im bezahlbaren, vernünftig positionierten Marktsegment?

  2. Fritz Fritz

    658 ps zu 3 Tonnen? AUTOBUS ?

    Es sit nur noch peinlich. dOA

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