chez André
Es ist dies ja jetzt nicht ganz einfach. Also, «radical» durfte vor einigen Jahren eine Nacht im Conservatoire von Citroën verbringen. Das Conservatoire ist nicht ein Museum, mehr so eine Sammlung, rund 400 Fahrzeuge haben die Franzosen dort versammelt – und sie stehen nicht im Scheinwerferlicht, nicht auf einem Podium und sind auch nicht feinst säuberlich geputzt, sondern sie stehen einfach so: da. Ja, es kommt dann noch eine Geschichte, Gedanken, die man so hat an solch einem geschichtsträchtigen Ort, aber: es gibt da auch noch über 400 Bilder. Und die wollen wir unseren Lesern nicht vorenthalten, denn da hat es wahre Schätze darunter. Damit meinen wir jetzt nicht die Photos, die unter eher schwierigen Bedingungen entstanden, sondern: die Fahrzeuge. Es ist dies wohl nicht nur für die Citroën-Freaks ein Schatz, und deshalb wollen wir ihn hier ohne viele Worte präsentieren.
Die Bilder haben wir, so gut es halt geht, geordnet, zuerst gibt es einen Gesamtüberblick, dann haben wir die Konzept-Fahrzeuge zusammengefasst, die Renn-Autos, natürlich auch die Klassiker, 2CV, DS, SM und so weiter. Wenn sie Fragen haben zu einem ganz besonderen Wagen, dann werden wir sie zu beantworten versuchen, aber auch wir waren überrascht, was da im Conservatoire alles rumsteht, auch «radical» weiss nicht alles; wir «servieren» die Photos ganz bewusst ohne Bildlegenden, auch deshalb, um vielleicht ein paar Diskussionen in Gang zu bringen. Wir hoffen, Ihnen damit eine kleine Freude zu machen – und fühlen Sie sich frei, die Photos weiter zu verbreiten, aber dann gerne mit Quellenangabe, also: ©radical-mag.com.
Es beginnt, wie erwähnt, mit dem Gesamtüberblick über diese 6500 Quadratmeter grosse Halle in Aulnay-sous-Bois, einem Vorort von Paris. Sie ist nur auf Voranmeldung zugänglich, einen Überblick gibt es auch hier: Le Conservatoire Citroën.
Wir machen weiter: mit einigen Detailaufnahmen. Auch diese versehen wir nicht mit einer Bildlegende – die Citroën-Kenner dürfen aber gerne «raten», um was es sich handelt.
Und hier gibt es eine zweite Tranche an Details – viel Vergnügen.
Wir machen weiter mit einem etwas aussergewöhnlichen Thema, auch einem, das man bei anderen Herstellern nur selten sieht: die Maquettes. Die unserer bescheidenen Meinung nach durchaus einer etwas genaueren Betrachtung wert sind, einige Kunstwerke von Bertoni sind darunter, einige Modell auch, die es leider nie gab. Und wir geben zu, dass wir da jetzt auch nicht alles kennen, deshalb froh wären über weiterführende Informationen.
Begeben wir uns in eine andere Abteilung, zu den Nutzfahrzeugen. Auch wunderschöne Sachen, den H kennt man ja, aber wie steht es um den kleineren G? Da haben wir uns fast ein wenig verliebt.
Insgesamt stehen drei Präsidenten-Fahrzeuge im Conservatoire. Naja, um den Sarkozy-DS5 wollten wir uns nicht wirklich kümmern, der ist irgendwie. Aber dann ist da die grossartige Chapron-DS, die kennen wir gut, mit der durften wir schon einmal fahren (siehe Bericht hier). Was uns aber ein bisschen gewundert hat: die Farbe. Was ist denn nun original?
Und dann ist da noch die SM, 1971/72 ebenfalls von Chapron gebaut – und 5,6 Meter lang. Es entstanden zwei Stück. Und wir mögen die Farbe: «Black Tudor». Wobei das doch eher grau ist, oder?
Weiter geht es: 2CV. Es stehen eine ganze Menge davon im Conservatoire, von drei von den ganz alten Prototypen (die ja eigentlich hätten vernichtet werden müssen) über Sahara bis hin zum einer der letzten produzierten Enten. Das erwärmt natürlich unser Herz.
Und dann ist da noch ein ganz besonderes Stück, gut versteckt, man merkt es erst, wenn man sieht, dass es ja keine vorderen Lampen hat. Es war dieses Fahrzeug, gemäss Auskunft von Citroën, in den späten 50er Jahren einer der 2CV, die für Test als 4×4, also: Sahara, benutzt wurden. Später wurden ihm die beiden Motoren entfernt und es wurde zur Erforschung der Energieflüsse von Elektromotoren benutzt, vor allem bei der Rekuperation von Bremsenergie. Das soll mit dem als «Dynamométrique» bezeichneten Auto in den frühen 80er Jahren geschehen sein. Ein interessantes Thema, das dann aber von Citroën leider zu wenig weiterverfolgt wurde. (Aber auch hier: wenn jemand mehr weiss, wir sind sehr interessiert an weiteren Informationen.) (Und wir haben die Infos erhalten, wir lagen falsch, danke «jozzo»; also, hier, ist interessant.)
Kontrastprogramm zum 2CV: die sportlichen Aktivitäten von Citroën. Und davon gibt es im Conservatoire eine ganze Menge zu sehen. Wir beginnen einmal mit einem kleinen Überblick.
Aber selbstverständlich haben wir noch mehr, es folgen hier einige der unbekannteren Modelle.
Und nun kommen auch noch die wahren Schätze, die bösen DS, der heisse SM. Die Geschichte der gelben DS mit dem Maserati-V6 haben wir ja schon einmal ausführlich beschrieben, hier; wir gehen dann auch noch bei den anderen Modellen etwas mehr ins Detail.
Nicht nur #Lamborghini und #Porsche hatten Traktoren, auch Citroën konstruierte den Type J – und das schon 1946. Als Antrieb diente ein verkehrt eingebauter Traction-Avant-Motor, es entstanden mindestens zwei heck- und drei allradgetriebene Fahrzeuge. Das ausgestellte Gerät sind über 50 Jahre im Dienst in der Fabrik in La Ferté-Vidame.
Logisch, klar, musste ja so sein: DS. Wobei wir ein klein wenig enttäuscht waren von der Auswahl da im Conservatoire.
Aber dafür gehen wir jetzt noch ein bisschen mehr in die Details.
Es ist ja nicht so, dass wir hier nur Bilder publizieren wollen; hin und wieder soll auch ein bisschen ausführlicher über einzelne Fahrzeuge geschrieben sein. Zum Beispiel: der Visa Lotus. Es gibt hier die Bilder – und es gibt auch eine kleine Story zu lesen.
Wir haben noch lange nicht Schluss, wir bringen jetzt mal noch ein paar einzelne Modelle. Hier: Méhari.
Sie gehören irgendwie zu unseren Liebsten, la Missis…
Die so wunderbare CX wurde von uns leider etwas stiefmütterlich behandelt, wie wir erst jetzt bemerken. Dabei habe ich doch hinten in der CX Prestige genächtigt…
Und dann kommen hier noch ein paar GS.
SM hatten wir ja schon in verschiedenen Ausführungen. Hier kommt noch ein bisschen mehr. Und: Auspuffrohre: Vom Prototypen. Wir lieben Auspuffrohre. Und den SM.
Gut, Kleinstwagen gibt es wohl schon so lange, wie es Autos gibt – die Auto-Geschichte hat einige sonderbare Blüten an «Micro Cars» hervorgebracht (einige davon kann man hier sehen: Micro Cars). Dass sich auch Citroën daran versuchte, ist nicht wirklich bekannt, dies sicher auch deshalb, weil die Dinger nie auf die Strasse kamen. Doch 1972 hatten die Franzosen den Urbain I, auch genannt «Mini-Zup», und 1973 den Urbain II konstruiert, die von einem 2CV-Motor angetrieben wurden – und nur gerade 1,98 Meter lang waren. Dagegen ist der Smart ein Laster. Sehr schön: die Glaskuppel, die quasi auch gleich die Tür war. Dass nichts daraus wurde, das lag in erster Linie an den akuten Finanzproblemen, die Citroën in den 70er Jahren plagten.
Auch hübsch: der ECO 2000 SL 30 aus dem Jahr 1984. 1981 hatte Citroën ein Programm lanciert mit der Bezeichnung «3 litres aux 100 km» (kommt uns doch irgendwie bekannt vor, oder?). Der Wagen wurde von einem 0,75-Liter-3-Zylinder mit 35 PS angetrieben, geschaltet wurde manuell über 5 Gänge. Bei einer Länge von 3,49 Metern wog das Fahrzeug nur gerade 480 Kilo.
Es kommt nun ein sehr spannendes Thema: die Concept-Cars. Ja, da sind eigentlich alle bekannt, sie hatten grosse Auftritte. Aber uns hat erstaunt, wie schnell die Zeit vergeht – wir können uns an die meisten Studien zwar noch erinnern, doch es sind bei einigen schon sehr viele Jahre vergangen seit ihrer Vorstellung. Und doch wirkken die meisten davon noch sehr modern.
Und noch erstaunlicher ist, wie viele dieser Concept-Cars direkt in die Serie übergingen – oder zumindest einen sehr grossen Einfluss hatten.
Wir wissen jetzt auch nicht, ob wir alle haben. Aber wahrscheinlich schon…
Die beiden Wankel sind natürlich noch so ein Thema. Darüber haben wir schon einmal ausführlich geschrieben, hier. Und natürlich sind auch beide Fahrzeuge, der M35 und der Birotor, im Conservatoire zu sehen. Und dazu einige interessante Erläuterungen zu den Motoren.
So, und jetzt kommen wir zum Ende. Zwar haben wir schon noch mehr Material, aber es reicht ja jetzt wohl auch so langsam. Aber dafür haben wir auch noch eine Story geschrieben zum Citroën C60 – der schon beerdigt war, bevor er überhaupt zur Welt kam. Zu lesen: hier.
Noch mehr Citroën haben wir in unserem Archiv.
[…] Conservatoire Citroën – chez André […]
[…] MagConservatoire CitroënWir durften eine Nacht allein im Conservatoire Citroën verbringen. Und präsentieren hier einige […]
[…] MagConservatoire CitroënWir durften eine Nacht allein im Conservatoire Citroën verbringen. Und präsentieren hier einige […]
[…] aus dem 1,4-Liter-Turbo ziemlich alt aus. Mindestens zwei Prototypen wurden gebaut, einer steht im Conservatoire von Citroën (zu erkennen an den Doppelscheinwerfern; das Bild oben ist von Lotus und zeigt die erste Variante). […]
Ich bin sehr begeisert, es ist mir eine Freude die vielen Fotos zu betrachten und über die vielseitigen Formen und Gestaltungen im französischen Automobilbau zu philosophieren…
Vielen Dank für diese schöne Präsentation.
aber gern…
[…] in unserem Archiv. Und wer Lust hat auf ein Gegenprogramm, dem empfehlen wir das hier, das Conservatoire von Citroën. Aber jetzt ist es endlich an der Zeit für den […]
Welche Charakterstärke Citroen doch einst besaß. So viel stilistischer Mut in Fahrzeugklassen, welche oftmals kein minimal siebenstellig gefülltes Bankkonto erforderten. Eine Marke die konsequent Probleme anders gelöst hat als andere (zugegeben oft mit blutiger Nase im Nachhinein). Sowie der Kreativität der schaffenden die Freiheit gab auch das fertige Produkt zu zieren und nicht nur in der Konzeptabteilung nach fünf Messen abgestellt zu werden, bis sich hoffentlich jemand anders traut voran zu gehen.
Ad-hoc fällt mir in der heutigen Mobilitätswelt leider kein Hersteller ein, welcher solche Produkte schafft und sich in diesem Ausmaß neues traut…
Ich danke Ihnen vielmals für die tollen Einblicke ins Conservatoire Citroen.
Danke für die schönen Bilder.
Nun hatte auch Citroen ein paar nicht so wahnsinnig tolle Modelle im Laufe der Zeit, aber wie charaktervoll die Hersteller mal waren und wie austauschbar sie heute sind, ist kaum zu fassen.
„Auch hübsch: der ECO 2000 SL 30 aus dem Jahr 1984. 1981 hatte Citroën ein Programm lanciert mit der Bezeichnung «3 litres aux 100 km» (kommt uns doch irgendwie bekannt vor, oder?). Der Wagen wurde von einem 0,75-Liter-3-Zylinder mit 35 PS angetrieben, geschaltet wurde manuell über 5 Gänge. Bei einer Länge von 3,49 Metern wog das Fahrzeug nur gerade 480 Kilo“
Schade, vor etwa 20 Jahren hat die Autoindustrie die falsche Ausfahrt genommen Richtung SUFF (SUV) und heute stehen wir in der Sackgasse: Große, schwere Kübel mit zu hohem Enegieaufwand (egal ob Elektro oder Diesel/Benzin) für die Fortbewegung…. Solche Fahrzeuge wie der ECO2000 wären die Lösung gewesen!
Chapeau Citroen!!!