VW durchquert Meere
Es ist eine grossartige Erfolgsmeldung, welche die Organisatoren der #gims, des unterdessen verstorbenen Genfer Auto-Salon, heute verschickt haben: GIMS Qatar ist ausgebucht! Über 30 internationale Marken sind mit dabei bei der ersten Austragung einer Auto-Messe in einem so richtig menschenrechtsverachtenden Staat (2019 waren es zu Genf: etwa 180…). Bereits wird, so heisst es hinter vorgehaltener Hand, über einen weiteren Ableger in Nord-Korea nachgedacht. Dort würde dann wohl auch kein Problem bestehen mit der Rechtschreibung des Slogan: «Auto. Futur. Now».
Wer genau die 30 Marken sind, die an der #gims Qatar mit dabei sind, kann man der Pressemeldung nicht entnehmen. Sicher ist, dass der VW-Konzern komplett antreten darf, wohl auch mit Skiträgern und Schweinscurrywurst, das Emirat als Grossaktionär des Unternehmens hat das grosszügig möglich gemacht, dass die raren Plätze nicht an den Wolfsburgern vorbeigehen. Doch VW hat die Chance auch gleich selber ergriffen, schreibt die Automobil-Geschichte neu.
«Auf einer Strecke von fast 6500 km durchqueren 2 elektrische Volkswagen ID Buzz in den Farben der GIMS 12 Länder und 2 Meere», kann man in einer Presse-Mitteilung lesen (hey, wir können nix dafür, wir zitieren nur). Mit dem Typ 166 «Schwimmwagen» hatte Volkswagen ja schon im 2. Weltkrieg Kraft-durch-Freude auch im Wasser vermitteln können, doch der ID.Buzz kann jetzt noch mehr – Moses wäre wohl neidisch geworden, hätte er Diess noch erleben dürfen. Vielleicht ist die Vermutung, dass der Stromer-Bulli die Durchquerung von gleich 2 Meeren aufgrund seines Gewichtes eher so am Meeresgrund als über Wasser schwebend schaffen will, nicht komplett falsch.
Das alles hat natürlich einen fantastischen Hintergrund. Der von Frank M. Rinderknecht (Rinspeed) und dem deutschen Langstreckenweltrekordler Rainer Zietlow ins Leben gerufene «Furz d’Excellence» soll grossartige Werbung sein für die #gims Qatar. 6500 Kilometer werden die beiden wilden Husaren auf ihrem wagemutigen Ritt gen Mittleren Osten in einem Monat hinter sich bringen, also etwas über 200 Kilometer am Tag. Was für einen ID.Buzz eine grobe Strapaze bedeuten wird, da er ja am Meeresgrund nicht sehr schnell vorwärtskommt und dort auch die Schnelllader ziemlich selten sind. Aber das Emirat Qatar wird das sicher möglich machen, sämtliche Aale dressieren lassen, dass sie ihre Elektrizität an den Rinderknecht und Zietlow spenden.
(Wir haben das Konzept vorliegen, das für diesen «Furz d’Excellence» an so ziemlich jeden Auto-Hersteller der Welt verschickt wurde. Angedacht war ein Korso mit Dutzenden von Marken. Doch dann hat VW gnadenlos zugegriffen, die dolle Idee sofort erkannt, für sich selber sichern können. Was für ein Coup!)
Wer es weniger absurd mag: Archiv. Und was sonst noch so falsch läuft: Der Krug.
„Mit dem Typ 196 «Schwimmwagen» hatte Volkswagen ja schon im 2. Weltkrieg Kraft-durch-Freude auch im Wasser vermitteln können,..“ welch grossartige böse Formulierung! Die man sich auch nur als Nicht-Deutscher erlauben darf. Made my Day!
Herrrrlich, herrrlich zu lesen, danke für die launigen Zeilen….