Ehrfurcht
Die frühen Bugatti, also jene vor Artioli und Volkswagen, erfüllen mich mit Ehrfurcht. To be honest: Ich kenn mich auch nicht wirklich aus. Und das, obwohl ein Bugatti Type 35 in meine Liste der Top 3 gehören würde, wäre meine Portokasse so richtig voll. Klar, es gibt wertvollere, auch stärkere Bugatti, doch der 35er ist für mich der Inbegriff des Vorkriegs-Rennwagens, so rein optisch. Und nein, es wurde nicht (viel) mehr besser, später.




Auf den Markt kam der Type 35 Mitte 1924, in der Basis mit einem 2-Liter-Reihen-Achtzylinder, etwa 95 PS, 750 Kilo. Dazu gab es den Type 35C, gleicher Motor, aber mit Kompressor, dann 125 PS; den Type 35T (für Targa Florio), 2,3 Liter Hubraum, 105 PS; den Type 35B (oder TC), 2,3 Liter Hubraum, Kompressor, 140 PS. Wahrscheinlich wurden 337 Exemplare gebaut, von denen noch 148 existieren sollen. Das Problem ist: es ist kompliziert. Weil diese Bugatti fast alle als Rennwagen eingesetzt wurden, ging im Verlauf ihrer 100-jährigen Geschichte auch einmal etwas kaputt. Oder viel. Oder alles.


















Und es ist deshalb heute schwierig, die Originalität der jeweiligen Fahrzeuge genau zu bestimmen. Wir massen uns das beim besten Willen nicht an, aber: Wir haben wohl auch noch nie so viele Widersprüche bei den einzelnen Fahrzeugen gesehen wie bei diesen Franzosen. Selbstverständlich gibt es (teilweise gute) Bücher, auch Spezialisten, doch die gönnen sich gegenseitig die Butter nicht auf dem Brot. Und es wird sich immer einer finden, der das entsprechende Exemplar «schönschreibt», falls das seinen «Interessen» hilft. Wir werden hier nicht werten, sondern bloss den Versuche unternehmen, einige schöne Geschichten zu erzählen («se non è vero, è bon trovato»…), gute Bilder zeigen. Die einzelnen Fahrzeuge erhalten – teilweise – eigenen Geschichte, bei anderen gibt es hier nur die Kurzform.

















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Chassis-Nummer: 4947

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