Der perfekte Sturm durch die Auto-Industrie
Am Morgen des 6. November 2024 sassen sehrhochbezahlte Herren in Stuttgart, in Bayern, in Wolfsburg am Tisch und kratzten sich, wir nehmen es einmal an, am sauber ausrasierten Kinn. Sie hielten es weiterhin für unmöglich, was da gerade ennet des grossen Teichs geschah, ihre sehrhochbezahlten amerikanischen Berater hatten ihnen doch monatelang versichert, es sei komplett unmöglich, zu 214 Prozent, dass D. Orange Trump zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt werden würde. Wie auch, ein Idiot, der Zölle zu seinem Lieblingswort erklärt hatte, wie sollte solch eine Kreatur auch nur in die Nähe des Weissen Hauses kommen, der hat ja keine Ahnung, wir kennen das Geschäft ja sowieso aber sowas von viel besser. Nun denn, im Laufe des Tages konkretisierte sich, dass der Orange doch wieder Präsident werden würde. Man kratzte sich noch ein bisschen mehr am Kinn, konsultierte die sehrhochbezahlten Konsulenten, war danach so gscheit wie auch zuvor – und sicher: So schlimm wird es doch ganz sicher nicht werden.
Gut, Anfang November 2024 wussten die sehrhochbezahlten Herren schon, dass die Gewinne aus China nicht mehr in Containern auf die Bank geschippert werden müssten, da würde ein flaches Köfferchen auch reichen. Es war da schon absehbar, dass das Geschäft in Europa mehr so dümpelt als brummt, einigermassen stabil, plus 0,9 Prozent, knapp 13 Millionen Einheiten sind es dann geworden (es waren einst fast 20 Millionen…). Auch klar war da schon, dass die neuen CO2-Regeln aus Brüssel nicht mehr unter den Tisch gefegt werden können, was auch noch die eine und sicher andere Milliarde an Bussen kosten wird 2025 (und darüber hinaus); das kommt jetzt so überraschend wie Weihnachten. Aber man war ja noch beschäftigt mit renitenten Angestellten, Bremsen, Design-Krücken – und E ist eh Scheisse, der Staat hätte da längst was tun müssen, die Steuerzahlerin soll gefälligst dafür blechen, dass die Industrie das mit dem Strom nicht auf die Reihe kriegt.
Und jetzt macht The Real Donald tatsächlich noch Zölle obendrauf. Ohne sich mit den (deutschen) Auto-Herstellern abgesprochen zu haben. Die angekündigten 25 Prozent für Importe aus Kanada und insbesondere Mexiko werden ab dem 1. Februar in erster Linie den Volkswagen-Konzern treffen, aber da hat man zudem ganz andere Probleme noch zu lösen in Amerika, da kommt es jetzt nicht mehr so sehr drauf an. Exporte aus China, da weiss man noch nichts Genaueres, aber rosig sieht das definitiv nicht aus; das wird ein paar bislang ertragsstarke «deutsche» Produkte ebenfalls hart treffen. Und wenn der Europäer das Gefühl hat, er werde dann schon verschont, weil, äh, äh? Aber wenn den eh schon überteuerten Luxus-Produkten aus Stuttgart-Süd und -Nord vom Master of Disaster noch ein Viertelchen obendrauf gedrückt wird, dann wird genau das das Fass sein, das das Fass zum Überlaufen bringt.
Es ist schon klar, dass seit Anfang November 2024 nicht die ganze Geschäftsstrategie neu gedacht, nicht aus dem Nichts neue US-Fabriken aus dem Boden gestampft werden konnten, nicht das hochkomplexe Puzzle der globalen Produktionsströme neu gemischt würde. Aber man wird das Gefühl nicht los, dass sich die sehrhochbezahlten Herren in diversen europäischen Industriegebieten seit längerem nur noch am Kinn kratzen – ihre unfassbare Hilflosigkeit schmerzt. Sie sitzen wie das Flausch-Häschen vor einer Meute von sehr hungrigen Cobras, mit treuherzigem Augenaufschlag, im Sinne von: Aber ihr könnt doch nicht. Ja, meine Herren, Trump kann, Trump wird, das Geschäft geht aber nicht nur deswegen flöten – und das alles war absolut absehbar, seit Jahren. Die Kuh wurde gemolken bis zum Erbrechen, die Shareholder kassierten Dividenden, die Manager Boni bis zu ebendiesem, bloss steht der Zug halt längst auf dem falschen Gleis. Es wird bitter werden, sehr bitter. Ein bisschen auch für die Aktionäre, um die man sich aber sicher keine Sorgen machen muss. Ernsthafte Sorgen machen muss man sich die Mitarbeiter. Also: nicht jene sehrhochbezahlten, sich am Kinn kratzenden Herren, sondern jene, die dann bald nicht mehr am Band stehen werden, weil diese Bänder nicht mehr am Laufen zu erhalten sind. Aber immerhin weiss man für die nächsten vier Jahre, wer an dieser üblen Misere schuld ist.
Und warum zeigen wir oben eine 87er Chevette? Sie ist irgendwie auch ein Ausdruck dieser Hilflosigkeit. Nein, eine Chevette wollte schon in den 80er Jahren niemand, man kaufte das, weil man sich nichts anderes leisten konnte. Dass jemand für so ein Dings kürzlich auf der Kissimmee-Auktion von Mecum 33’000 Dollar bezahlte, ist sehr erstaunlich, dafür hätte er auch ein neues Auto kaufen können. Aber vielleicht hat er nichts gefunden, was ihm hätte gefallen können. Das könnte noch eines dieser ganz grundsätzlichen Probleme sein.
Und wie sehen Sie das?
Chapeau Herr Ruch, volle Zustimmung. Das „Problem“ war schon lange absehbar, aber jeder, der warnte war ein „Schwarzseher“ und wurde entsprechend niedergebügelt Ich sagte das Wahlergebnis in den USA lange vorher voraus und Mann, wie wurde ich in meinem Bekanntenkreis „angefegt“ – obwohl nur ein wenig realistisch und logisch denken notwendig gewesen wäre!.
Die enormen Gewinne durch China deckten die vorhandenen Mängel verlässlich zu. Den europäischen Markt hat am praktisch aufgegeben, in USA „sauberen Mist gebaut“ aber überheblich bis zum geht nicht mehr sein, siehe Winterkorn und Stadler und all die anderen „tollen CEO`s“.
Und dann noch auf der Klimahysteriewelle reiten wollen – nur den Kunden vergessen und abservieren mit – na ja vollkommen überteuerten minderwertigen Produkten. Herr Grupp hat Recht, es fehlt das verantwortliche Handeln und das Verantwortlich gemacht werden im Falle von „Schiffbruch“.
Ja, der Ruf nach dem „Staat“ – immer und immer wieder wenn`s eng wird! Zum heulen. Eine international verzwergte, der Lächerlichkeit preisgegebene EU, zuerst angeführt von der Schnapsnase und dann von Murksuschi, die von niemanden gewählt worden war und von der eigenen Doppelmoral selbstbesoffen bis zur sichtbaren Übergriffigkeit, Dummheit und Unfähigkeit. Blöd, dass da einige nicht mehr „mitspielen“ und der Käufer boykottiert indem er eben nix mehr kauft. Warum eine neues Auto kaufen wenn einem sein Ersparte und seine private Altervorsorge „unterm Hintern“ wegggezogen wird (schleichende Enteignung).
Aber, nach jedem „Chrash“ gibt auch wieder etwas neues und es ist dann auch Raum für etwas wirklich Neues – vielleicht auch eine Rückbesinnung auf bestimmte Werte. Ich bin halt Optimist.
Wie nach einer durchzechten Partynacht…Aber der D.T. ist nicht daran schuld und das sollten die „sehrhochbezahlten“ verstehen oder es muss ihnen zu verstehen gegeben werden! Eben durch jenen D.T. (ich mag ihn nicht, aber ich schätze ihn realistisch ein.)
Die woke Führungskruste bröckelt. Frust allerorten. „Plötzlich und unerwartet“, aber dennoch schon seit längerem beobachtbar, ist die Kruste von Realität umstellt. Diese hört oft auf die Bezeichnung „der kleine Mann“ und lebt nicht auf der Strasse, sondern in der Mitte der Gesellschaft, schafft es aber meist nicht bis unter die „führenden“ Köpfe der Gesellschaft. Was wir sehen, ist eine veritable Revolution weiter Kreise der Bevölkerung gegen die „Grosskopferten“, wie man das in Bayern nennt. Zunehmend praktizieren sie Kants Aufklärung (ist der Ausgang aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit), glauben nicht mehr jedem alles, formulieren selbst ihre Ziele und beharren auf Umsetzung.
Man muss den D.T. nicht heiligsprechen. Differenzierung ist angesagt. Einiges macht er richtig. Die Meinungsfreiheit wieder einführen. Die woke Glocke über den Köpfen der gedanklich Betreuten entfernen (zusammen mit den Joe Rogans etc.). Die Initiativkraft (Schumpeter) der Befreiten wieder zulassen. Das ist die beste Voraussetzung für Wachstum. Und nein, das heisst nicht, alles ist erlaubt. Das ist nur die Angst derer, die vor der Eigenverantwortung in den Schwarm flüchten wollen.
Zur Freisetzung der Eigeninitiative in den USA passen keine Schutzzölle. Eigeninitiative steht für Befreiung, Schutzzölle für Knechtung. Eine Gesellschaft, die trotz all seiner Hässlichkeit einen D.T. zum Präsidenten macht und ihn für seine freiheitlichen Ansichten und Aktionen lobt, bietet Anlass für Hoffnung. Mehr bleibt uns nicht. Ausser der Rückgewinnung der eigenen Mündigkeit, natürlich.
DT ist nur noch eins obenauf.
Es lief alles so gut, jahrzehntelang. Die E-Autos wurden in Deutschland von Anfang an verteufelt, bezweifelt, klein geschrieben durch die deutschen Autozeitungen.
Es war für den Kunden schon sehr verwirrend und unübersichtlich, was da an Benzinern, Diesel, Mild- und Plug-in-Hybriden und E-Autos angeboten wurde.
Anstatt durch die staatliche Prämie die E-Autos für den Endkunden interessant zu machen, wurden die Preise künstlich angehoben und die Hersteller haben sich die Prämie auf diesem Weg eingesteckt.
Dann kam Corona, die Lieferketten krankten, es war nicht mehr viel lieferbar. Gebrauchtwagen explodierten preislich.
Viele neue EU-Vorschriften, die teilweise so „sinnvoll“ sind wie die deutschen Bauvorschriften (die Preise für Einfamilienhäuser sind explodiert, dafür haben sie ein Raumklima wie eine Tupperdose vor lauter Isolierung) und haben etliche Modelle gekillt. Die günstigen Neuwagen verschwanden.
Dann kam Putin noch auf die Idee, dass sein Land zu klein ist und er die Ukraine braucht. Alle Preise des täglichen Lebens explodierten. Natürlich haben auch hier viele Firmen (Lebensmittel etc.) die Gelegenheit genutzt, abzugreifen beim Kunden.
Das Geld sitzt nicht mehr locker.
Und es fehlen einfach die begehrenswerten Autos, ob E oder nicht.
Das haben die „Sehrhochbezahlten“ aber so richtig verschlafen.
Dacia hat jetzt auch ein recht teures Auto im Programm, einen SUV, logisch.
Die Sehrhochbezahlten sind ratlos, die Kunden orientierungslos.
Hersteller, EU, Bundesregierung haben Mist gebaut. DT war zu der Zeit gar nicht da.
Aus meiner Sicht muss man die Kirche im Dorf lassen.
So tun, als wäre die Deutsche Autoindustrie am A… ist doch heillos überzogen.
Die Brötchen, die gebacken werden, sind in Zukunft jedoch sicher ein Stück kleiner, der Autokuchen ist mit mächtigen chinesischen Mitspielern zu teilen.
Wie naiv kann man sein, wenn man glaubte, dass China bis in die Ewigkeit die billige Werkbank Europas spielt, und selber nicht fähig sein wird, konkurrenzfähige Autos zu bauen?
Das größte Risiko für die deutsche Autoindustrie sehe ich, wenn sich die oberen Manager/Shareholder nicht von ihren feuchten Margenträumchen verabschieden, und den Gewinnzielen zuliebe die Firmen kaputtsparen.
Glaube ich nicht, dass das überzogen ist.
Wenn die Hersteller sich nicht blitzartig besinnen, dann ….. siehe England.
Man schaue auf die Ford Werke in Köln.
Die bauen nur noch E-Autos. Eigentlich richtig, oder?
Dummerweise kosten Capri (was für ein Hohn!) und Explorer viel Geld.
Und die Kunden haben vorher Focus und Fiesta gekauft. Wer glaubt, dass die plötzlich 40 bis 60k für ein Auto zahlen?
So sehen die Halden in Köln jetzt auch aus.
Nun bin ich weder Nationalökonom noch Ferdinand Dudenhöfer…
Aber Ich denke, daß die Krise der Europäischen – und damit zu einem großen Teil Deutschen – Automobilindustrie sehr vielfältige und unterschiedliche Gründe hat und durch ein Zusammenwirken der Fehleinschätzung der sehrhochbezahlten Manager, der sehrideologisierten Politiker, der sehrweltabgewandten Eurokraten und der scheinbarsehrunbelehrbaren Autokäufer sich entwickelte.
1.
Die Automobilmanager scheinen weder wie Unternehmer zu denken noch zukunftsfähige Ideen zu entwickeln.
Bis auf ganz wenige – eigentlich nur eine – Ausnahme, waren drei Aspekte wichtig:
Shareholder Value, Ertrag und Verkaufszahlen.
Visionen, Werte und Verantwortung des Unternehmers waren verstaubte Stehrümmchen aus der Zeit gefallener Patriarchen mit hohen Krägen und unbezahlbarem Humanismus.
Das Asiengeschäft lief bestens, die Autos wurden eigentlich nur noch für diesen Markt entwickelt, riesige, aggressive Fahrzeuge ohne wirkliche Identität verkaufte man dort ganz prima und wenn der klassische, Europäische Autokäufer nach einem klassischen, Europäischen Auto fragte, schaute ihn der jungdynamische Autoverkäufer in seinem mittelmäßigen, grauen Boss-Anzug mit dem offenen, weißen Eterna-Oberhemd und der dicken Taucheruhr mit der Lupe im Uhrglas mitleidig an und redete irgendetwas von neuen Märkten, verändertem Käuferverhalten und „mit der Zeit gehen“.
Und:
Groß mußten die Autos sein, mit riesigen Lufteinlässen, schwarzen Scheiben, Rädern, Rückleuchten, Bildschirmen und Diamantsteppung auf den schwarzen Sotzen, unbedingt Diamantsteppung!
Kleine Autos brauchte keiner mehr, sagten sie, außerdem konnte man an denen auch nicht genug verdienen.
Kurz:
Die Zukunft und das Geld schienen in Asien zu liegen, der Heimatmarkt war nur noch Nebensache, Shanghai, Baby, Shanghai!
2.
Die Politik versuchte ihre Vorstellung, wie Mobilität zu sein hat, durchzudrücken, egal, was Ingenieure, Autonutzer, Autokäufer, Stadtplaner, Soziologen, Ökonomen oder sonstige Realisten dazu für Meinungen äußerten.
Die Ideologie sah eine grundsätzliche Einschränkung der individuellen Mobilität und eine rein ideologisch getriebene Entscheidung der verordneten Antriebstechnologie vor.
Technologieoffenheit galt als liberales Teufelszeug und das Volk sollte den Politikern gefälligst gut zuhören, dann würden sie auch verstehen, warum das, was entschieden wurde, gut für sie sein würde, irgendwann würden sie sicher verstehen und dankbar sein.
Waren sie aber nicht.
Und deshalb standen diejenigen Firmen, die sich vollumfänglich auf die Ideologie der Politik einließen, plötzlich ziemlich dumm da, als die Autokäufer einfach nicht das kauften, was sie aus Sicht der Politik hätten kaufen sollen!
Und dann fiel in Deutschland auch noch die Neuwagenkaufprämie für Elektroautos weg. Ein Desaster…
3.
Brüssel.
In Brüssel sitzt seit jeher die zweite Liga der Politikerkaste, Cem Özdemier wechselte nach Brüssel, als bekannt wurde, daß der einflußreiche Lobbyist Hunzinger seine Steuerschulden bezahlt hatte, der kluge Alexander Lambsdorff wurde nach Brüssel abgeschoben, damit er dem Porschefahrer und Sylthochzeiter nicht in die Quere kam und dann sitzen dort noch Leute wie Maximilian Krah.
Angeführt wurde und wird die Truppe von so brillianten Köpfen wie Martin Schulz, Manfred Weber und Ursula von der Leyen.
Und dort hecken sie, natürlich völlig frei von eigenen oder nationalen Interessen, ganz viele Dinge aus, einige wirklich sinnvoll, manche mehr oder weniger sinnvoll und viele relativ sinnbefreit, die an sich und auch weiterhin absolut großartige Idee der Vereinigten Staaten von Europa verkommt leider immer mehr zu einem Bürokratiemonster und sorgt dadurch für so absurde Bestrebungen wie den grausamen Brexit.
Und ebenda hat man sich Vorschriften ausgedacht, die den Automobilbau regulieren sollen.
Dabei heraus kommen dann Anforderungen an das Abgasverhalten von Fahrzeugen, die nur mit extremem Aufwand zu erfüllen sind, Anforderungen an Vernetzung und Connectivity, die eines der meistverkauften Autos Europas, den Fiat 500, nicht mehr zulassungsfähig machen, genauso wie den letzten echten VOLKSwagen, den Up.
Und noch vieles mehr, was an den Wünschen der Bürger, die diese – von mir keinesfalls in Frage gestellte – Institution zu einem beliebten Zielobjekt links- und rechtspopulistischer Menschenfänger macht.
4.
Die Autokäufer, sie tun einfach nicht, wie ihnen geheißen, sie handeln einfach nach ihren eigenen Vorstellungen, verantwortungslos und egozentrisch.
Sie wollten in der Tat zu großen Teilen bezahlbare, brauchbare und parkbare Autos mit einer Antriebstechnologie, die ihren Bedürfnissen entsprach, nicht den Bedürfnissen von Luxuryola, Greendealursula und Eideedreiherbert.
Sie wollen, jedenfalls die etwas vernünftigeren, auch Autos, die sozialverträgliche Dimensionen haben, eine PS-Zahl, die nicht ausreicht, um eine zehn Meter lange Motoryacht über die Ostsee zu peitschen, die vielleicht sogar elegant, charmant und liebenswürdig gestaltet sind, die gerne elektrisch fahren können, wenn man sie denn nicht mit einer aus dem fünften Stock geworfenen Kabeltrommel aufladen müßte und die es – ausgesprochene Stadtautos ausgenommen – mit einer Akkuladung bei Richtgeschwindigkeit wenigstens von Hamburg nach Berlin schaffen würden.
Die Käufer wollen vermutlich – bestimmte Bevölkerungsgruppen ausgenommen – keine Luxury-Strategie und und auch keinen Porsche, der, wenn man ihn wie einen Porsche benutzt, will sagen: Zügig und das auch auf weiten Strecken, es gerade mal von Berlin bis Neuruppin schafft, eine Stadt, die sicher einen Besuch wert ist, ich erwähne nur den berühmten Baumeister Karl Friedrich Schinkel, aber vielleicht nicht, wenn in Hamburg die Liebste mit Opernkarten oder im neuen Negligee wartet.
Ich zähle mich ganz sicher zu den ausgemachten Petrol-Heads, liebe schöne, schnelle, besondere, langsame, feine, große, mittlere, kleine, klassische, futuristische, moderne, altmodische und möglichst dunkelgrüne Autos.
Und das seit ich ein kleiner Junge bin, also seit über einem halben Jahrhundert.
Aber:
Es werden immer weniger aktuelle Autos, die mich auch nur ansatzweise interessieren.
Der neue, elektrische R5 gefällt mir ganz gut, ist aber sehr groß und nur in der Basisversion ohne schwarze, hintere Scheiben erhältlich.
Den extrem schönen Honda E gibt es nicht mehr, ebensowenig den zwar in der letzten Version spuckehäßlichen, aber immerhin noch sehr kleinen Smart. Also den richtigen, nicht dieses Monster-SUV.
Mein Alltags-Stadt- und Mittelstreckenauto, den Fiat 500, gibt es in dieser Form, wie ich ihn habe, nicht mehr, der elektrische Fiat 500 gefällt mir sehr gut, er ist aber in alle Dimensionen deutlich größer als der Benziner.
Ein klassischer, viertüriger Golf bleibt weiterhin ein Standard, mal sehen, wie lange es ihn noch gibt.
Die aktuellen BMW‘s sind sicher extrem gute Autos, aber mir fehlt das Selbstbewußtsein, solcherart häßliche Autos zu fahren, vom M3 Touring Competition abgesehen…
Zu Audi und Mercedes kann ich wenig sagen, die Volvos sehen ganz ok aus, aber richtig begeistern tun mich Autos, die mir vorschreiben, wie schnell ich zu fahren habe, nicht.
Der Porsche 911 hat sich mit den Jahren so verändert, daß ich mich schwer tue, ihn mir schön zu trinken, vor allem von hinter, ich habe es mit zwei Flaschen Chateau Chasse Spleen versucht, es hat nicht funktioniert.
Defender und Range Rover haben sich aus ihrem jeweiligen Segment so weit heraus entwickelt, daß sie für mich uninteressant geworden sind.
Ferrari, Bentley und Rolls Royce passen weder vor mein Haus noch ich vor sie.
Was ich mir wünschen würde und was die Europäische Automobilindustrie vielleicht retten würde:
Intelligente, sparsame, schlanke, elegante , besondere, sinnvolle, sinnliche und pfeilschnelle Autos, die vor allem eine Europäische Identität verkörpern, einen effizienten Antrieb welcher Art auch immer haben.
Und die auch, trotz alternativer Antriebskonzepte, ihre Markenidentität behalten werden, ebenso wie ihre nationale Identität.
Mir machen einige wenige Konzepte Mut:
Die neuen Renaults, die Neue Klasse von BMW, der Rolls Royce Spectre, der ziemlich coole Dacia Duster, der elektrische Mini, auch wenn er viel zu riesig geworden ist.
Und der Ienos Grenadier…
Und wenn die Produkte wieder ihre eigene, Europäische Identität haben werden, dann sind auch die Zölle des orangefarbenen Clowns aus Florida unwichtig und im Zweifel auch für die Hersteller verkraftbar.
Sehr geehrter Herr Servatius,
Daumen hoch, Sie sprechen mir aus der Seele, nur können Sie sich etwas „feiner“ ausdrücken – ich bin halt doch eher der „bayerische Naturbursche“ und sag`s etwas uneleganter!
Vielen Dank.
Ein sehr guter únd richtiger Kommentar, Hugoservatius. Ich möchte aber noch einige Punkte ergänzen:
– Wir investieren Milliarden ( mit Millionen geben wir uns hier ja gar nicht mehr ab) in eine äusserst fragwürdige Energie-und Mobilitätswende die ja schon ansatzweise in Form einer Krise unser Industrieland in die Richtung „Todesstoß“ treibt.
– Desweiteren haben wir es auch nicht mit einem Strukturwandel zu tun der normal wäre – vielmehr greift die Politik teils mit Steuergeldern massivst mit links-grün-ideologischer Motivation in die freie Marktwirtschaft ein. Ohne staatliche Subventionen und mediales Dauerfeuer würden ungleich wenige auch nur daran denken, ein E-Auto kaufen zu wollen.
– Die Kunden haben die Autos – insbesondere der deutschen Hersteller- stets für gut befunden und auch deswegen gekauft – ohne staatliche Subventionen ! Die Hersteller haben auch keinen Strukturwandel verschlafen, sondern man hat Ihnen von Staatswegen absichtlich die Geschäftsgrundlage entzogen.
– Eine irre gewordene UvdL hat mit einem niederländischen ( ! ) EU-Kommissar diesen Nero-Befehl zum Verbrennerausstieg 2035 durchgedrückt. Ein utopisches Ziel soll mit ruinösen Strafzahlungen wider jeder Realität erzwungen werden.
Ich denke abschließend schon, dass es der heimischen Auto-Industrie wegen des E-Autos schlecht geht – und nicht trotz des E-Autos. Insbesondere mit dem Hintergrund, dass es stand heute keinen einzigen profitabelen chinesischen Autohersteller gibt, der nicht seitens des Staatsapperat am Leben gehalten wird !
Gesunder Menschenverstand gepaart mit freier Marktwirtschaft wäre schon wieder ein Schritt in die richtige Richtung….
„….jungdynamische Autoverkäufer in seinem mittelmäßigen, grauen Boss-Anzug mit dem offenen, weißen Eterna-Oberhemd und der dicken Taucheruhr mit der Lupe im Uhrglas…“
Lieber Hugo,
da haben sie Glück gehabt und waren vermutlich in den heiligen Hallen eines sehr gehobenen Autoherstellers.
Normalerweise ist der Anzug, wenn überhaupt einer getragen wird, von bonprix, das weisse Hemd aus einem 5er-Pack vom Supermarkt und die Uhr von Eterna.
Ein fantastisch geschriebener Artikel. Überwiegend auch die Kommentare. Ein Lesegenuss.
Eigentlich muss man es viel umfassender betrachten, als nur den Autosektor.
Nach dem Krieg lag Deutschland in Trümmern. Dank des Marshall Plans wurde völlig neu aufgebaut. Ein Vorteil, die gesamte Industrie war neuer als irgendwo anders.
Die Menschen waren motiviert und identifizierten sich mit ihrem Unternehmen, auf das sie sich auch verlassen konnten. Es waren noch keine AG´s, bei denen die Aktienkurse stiegen, wenn von Entlassungen gesprochen wurde.
Die Mitarbeiter waren das höchste Gut eines Unternehmens, man war stolz auf Einstellungen, nicht auf Entlassungen.
Ich arbeitete ab 1985 bei Nixdorf Computer, es wurden pro Quartal rund 400 Mitarbeiter neu eingestellt und von Anfang an so eingestimmt, dass es eine Supertruppe war. Die Headhunter riefen dreimal pro Woche an, um einen abzuwerben.
Es war DAS Vorzeigeunternehmen in diesen Jahren.
Fehlentscheidung Personal Computer:
Heinz Nixdorf sagte „ich baue keine Goggomobile“ und „PC´s sind Spielzeug für Zuhause“. Eine angebotene Zusammenarbeit mit Apple wurde abgelehnt.
Tja, hätte-hätte-Fahrradkette …..
Er verstarb auf der Cebit 1986 und musste den Untergang seines Unternehmens und die Übernahme durch Siemens nicht mehr miterleben.
Ein gewisser Klaus Luft übernahm, später kurz mal Chef von Porsche, die haben die „Luftnummer“ aber schneller enttarnt.
Zu dieser Zeit wurden die Japaner gnadenlos unterschätzt und als Nachbauer verspottet, bis sie die optische Industrie komplett übernahmen. Da waren die Deutschen auch mal führend.
Daraus wurde nichts gelernt.
Man verlegte sich darauf, die vermeintlich besten Autos der Welt zu bauen.
Aber das ist alles nur Technik, das holen andere schnell auf.
Und überholen sogar. Als der W140 fertig war, wurde er intern mit dem Lexus LS400 verglichen. Er verlor und es musste sehr viel Geld investiert werden, um so gut zu werden wie dieser. Der Entwicklungschef von Mercedes wurde entlassen. Gut, dass die deutschen Autozeitschriften diesen blöden Japaner kleinschrieben.
VW verlegte sich erfolgreich darauf, Trends lange zu beobachten (Vans, SUVs) und spät zu kontern, dann aber immer extrem erfolgreich. Die dachten wohl, das geht immer so weiter.
Irgend etwas ist passiert in Deutschland, wir kriegen nichts mehr auf die Reihe.
Der BER, die Elbphilharmonie, Stuttgart 21, sind nicht Warnung genug gewesen.
Keiner fragte sich, was ist mit uns los? Man nennt das auch Arroganz.
Die Köhlbrandbrücke in HH soll erneuert werden, der Plan sagt 2044………
Wie haben die das in Genua geschafft, ihre Brücke in einem Jahr zu erneuern??????
Dafür haben wir angeblich einen Fachkräftemangel.
Die Fachkräfte wurden rausgeworfen, waren zu teuer. Und ab 50 Jahren bekommen sie keinen Job mehr. Gesucht werden junge, billige Leute, die auf Anweisung minderwertige Tätigkeiten vollziehen, keine Fachkräfte. Deshalb ist das Know-how weg und auch die Identifikation der Mitarbeiter mit den Unternehmen.
Mobilitätswende.
Ist verkommen zur Antriebswende.
Mobilitätswende hieße, für jeden Zweck einer Reise, das günstigste (schnellste, umweltfreundlichste, bequemste) Verkehrsmittel zur Verfügung zu stellen.
Dafür bräuchte man ein Konzept. Ja was ist das denn?
Da hat mal ein stammelnder bayerischer Ministerpräsident von einem Transrapid, ja, da waren wir mal führend, den haben wir aber China quasi geschenkt, gesprochen, der „in zehn Minuten“ (mal auf youtube ansehen, ist lustig, aber eigentlich traurig) den Flughafen München erreicht. Er erreicht jetzt den Flughafen Shanghai.
Inlandsflüge in diesem winzigen Land wären eigentlich gar nicht nötig, wenn man einfach bei den Japanern einen Schnellzug kaufen würde und zwischen den Metropolen einsetzen würde. Der fährt über 600 km/h.
Der ICE fährt meist gar nicht oder sehr viel später. „Pünktlich wie die Eisenbahn“ war mal ein geflügelter Spruch in Deutschland.
Aber wozu kaufen, kann man doch Siemens den Auftrag zur Neu-Entwicklung geben? Dauert dann auch nur 30 Jahre, bis das Ding läuft.
Die Welt hat sich entschieden für das batterieelektrische Auto.
In Deutschland wird der Kunde noch mehr verwirrt durch eine angedeutete „Technologie-Offenheit“. Der Herr Lindner weiß vermutlich gar nicht, was das sein soll, aber er fordert es halt mal. Was soll das sein, ein Wundersprit ohne Emissionen?
Herr Scholz faselt in Afrika, sie sollen doch in ihren Wüsten grünen Wasserstoff produzieren, wir kaufen den dann schon.
Viele Menschen, auch in meinem direkten Umfeld glauben plötzlich, das sei der Heilsbringer. Wenn man ihnen dann sagt, dass die Erzeugung von 1 kW/h Wasserstoff erst mal die vier- bis sechsfache Energie benötigt, dann gucken sie ganz verdutzt.
Und dieser grüne Wasserstoff kommt dann im Schweröltanker nach Deutschland und wird von Diesel-LKWs übers Land verteilt an Tankstellen, die es gar nicht gibt.
Ist doch kein Wunder, dass die Leute völlig verwirrt sind und nicht mehr wissen, was sie kaufen sollen.
Hätte die Politik aufgehört, die Autoindustrie zu protegieren und sich auf batterieelektrisch festgelegt, hätte jeder gewusst woran er ist. Man hätte den Antrieb auf weniger Stromverbrauch verbessern können, die Batterien auf mehr Kapazität bei weniger Gewicht usw.. Das machen jetzt andere, in den USA und in China.
Und hätte VW, ich habe es an anderer Stelle schon mal geschrieben, den ID 3 zum Golf-Preis (also zwischen 25 und 30k) angeboten und dem Kunden die staatliche Prämie (bis zu 10.000 Euro!) gegönnt, dann wären die Straßen jetzt voll von den Dingern. Weil es ein VW ist, der darf ruhig ein bisschen schlechter sein, die Deutschen hätten ihn genommen. Und erstaunlicherweise sieht der auf der Straße gar nicht so übel aus, deutlich anders als ein Golf, viel moderner. Gier hat Hirn gefressen.
Eigentlich bin ich Optimist, aber es ist schwer geworden, noch an eine blendende Zukunft zu glauben.
„Grüner“ Wasserstoff und Green Deal sind genau die gleichen Illusionen wie Überschallverkehrsflugzeuge und Gasturbinenzüge vor 50 Jahren.
Natürlich flogen und fuhren sie am Ende (Air France Concorde, Tupolew Tu-144, SNCF RTG, UAC TurboTrain, British Rail APT-E) aber waren nie wirtschaftlich zu betreiben.
Lieber Rolf, dieses Mal muß ich Ihnen widersprechen!
Was Computer angeht, da halte ich mich besser heraus, ich bin seit Jahrzehnten Apple-User, zunächst vorwiegend wegen des Designs, später dann aber auch wegen der Bedienbarkeit, lieber schreibe ich allerdings bis heute mit meinem Meisterstück und zeichne mit meinen Bleistiften…
Die Computerindustrie zu beurteilen überlasse ich denen, die etwas davon verstehen.
Bei den optischen Geräten bin ich auch nicht sattelfest, aber ich denke, daß hier das konservative Denken der Unternehmen in Verbindung mit den sehr hohen Produktionskosten in Deutschland und Europa den Niedergang beschleunigt haben dürfte, andererseits hat, soweit ich es beurteilen kann, Leica bis heute einen exzellenten Ruf. Und ein Unternehmen wie Durst steht hervorragend da, hat man die Chancen der Digitalisierung doch sehr frühzeitig erkannt.
Bei der Unterhaltungselektronik waren die Europäischen Firmen lange Zeit führend, die CD wurde keineswegs von Sony entwickelt, die entscheidenden Arbeiten erfolgten bei Philips in Eindhoven, die Japaner waren nur viel geschickter bei der anschließenden Vermarktung.
Bang & Olufson war jahrzehntelang führend, die Fernsehapparate von Loewe waren nicht nur schöner als ihre Mitbewerber aus Fernost, sie waren auch besser.
Was die Telekommunikation angeht, da war Siemens mit seinen Telephonen ganz weit vorne, Philips war zeitweilig Marktführer bei den Autotelephonen, Nokia später bei den Mobiltelephonen,
Alle diese Firmen sind entweder verschwunden oder aber in Bedeutungslosigkeit versunken, teilweise wegen der extrem kostspieligen Produktionsbedingungen in Europa, teilweise wegen eklatanter Fehlentscheidungen des Managements.
In der Automobilindustrie sieht es aus meiner Sicht anders aus.
Gerade Deutsche Autos hatten immer einen Ruf wie Donnerhall, der Mercedes W140 ist wirklich ein schlechtes Beispiel, er war overengineered und spuckehäßlich, sein direkter Konkurrent, der damalige 7er-BMW dagegen ein phantastischer Wagen in jeder Hinsicht, wie alle BMW‘s aus den Achtzigern und Neunzigern und vermutlich auch darüber hinaus, aber da war ich dann heraus…
Der Golf war immer ein extrem gutes Fahrzeug und weltweit angesehen und stand in Mayfair ebenso vor den entsprechenden Häusern wie an der Av. Foch und in der Upper East Side. Und das tut er bis heute, er wurde zu einem internationalen Standard.
Einen besseren Sportwagen als einen Porsche gibt es nicht, auch wenn sie in jüngster Zeit arg adipös geworden sind.
Nein, was die Autoindustrie angeht, wurde bis vor kurzem sehr viel richtig gemacht, bei Energietechnik, Flugzeugbau und zahllosen anderen Industriezweigen sieht es nicht anders aus.
Das gleiche gilt für die Bauwirtschaft, Architekturfirmen wie GMP, ASP oder Henn Architekten planen erfolgreich in der ganzen Welt ganze Städte und Deutsche Baukonzerne setzen diese Planungen um.
Und warum krankt die Deutsche Wirtschaft dennoch?
Ich denke, daß es ganz viel mit der Politik des Juste Milieus der letzten 20 Jahre zu tun hat.
Überbordende Vorschriften, extreme Belastungen durch horrende Energiekosten, Sozialabgaben und Steuerbelastungen, das klingt jetzt ganz arg neoliberal, ist es vielleicht ansatzweise auch, soll aber nicht heißen, daß ich einem Sozialdarwinismus und Raubtierkapitalismus das Wort reden will, im Gegenteil, ich befürworte einen Sozialstaat zu weiten Teilen, bin aber der Überzeugung, daß dieser nur möglich ist, wenn die Wirtschaft diesen problemlos finanzieren kann.
Eine wirtschaftsfeindliche Haltung weiter Teile der Gesellschaft, Innovationsangst, Zukunftsskepsis, fehlende Lust an neuen Entwicklungen und eine völlig verworrene Wirtschafts- und Energiepolitik schon der Kabinetts Merkel haben zu Verunsicherung, Abwanderung von Fachkräften, Frustration, Resignation und schließlich Rezession geführt, natürlich sind daran Fehlentscheidungen des jeweiligen Managements nicht unbeteiligt.
Und eine Mobilitäts- und Energiewende, die nicht auf Vernunft, wirtschaftlichen Abwägungen und technischer Machbarkeit, sondern vorwiegend auf Ideologie fußt, muß scheitern, so wie die Unternehmen, die sich vollumfänglich auf diese Ideologie eingelassen haben.
VW ist ein gutes Beispiel für die Ursachen dieser Misere:
1.
Viel zu großer Einfluß der Politik durch das VW-Gesetz, den übermächtigen Betriebsrat, die Beteiligung des Landes Niedersachsen.
2.
Eine höchst zerstrittene, sehr gierige Eigentümerfamilie mit unfaßbaren, persönlichen Animositäten.
3.
Nach dem Rückzug und Ableben des grandios-galligen Patriarchen Ferdinand Piëch der Verlust der technischen Überlegenheit und des technischen Anspruchs.
4.
Fatale Managementfehler wie der Dieselskandal und in dessen Folge extrem schlechte Krisenbewältigung.
5.
Unreflektiertes Einlassen auf mehr oder weniger sinnvolle politische Vorgaben und kompletter Verlust der Überlegenheit auf den Bereichen Technik, Design und Verarbeitung, daraus resultierend zu Recht der Verlust der Marktführerschaft.
Denn:
Der von Ihnen beschriebene ID3 ist ein ganz fürchterliches Auto, das grauenvolle, aufgeblasene Billigdesign wird ergänzt durch eine Verarbeitung auf Lada Niva-Niveau und, so las ich jedenfalls, eine eher wenig zeitgemäße Technik.
Wie modern gestaltet und perfekt verarbeitet sieht doch neben dieser Mißgeburt aus Spott und Feuer ein Golf IV, VI oder VII, ein Honda E, ein BMW i3, ganz zu schweigen vom neuen Renault 5 aus!
Und:
Daß es auch anders geht, beweist eine Firma, die zu weiten Teilen in der Hand einer verantwortungsvollen Industriellenfamilie ist, die technologieoffen plant und handelt, die exzellente Fahrzeuge herstellt und die als wohl einziger Deutscher Automobilhersteller ganz prima dasteht:
BMW.
Und daß, obwohl ich das Design überwiegend auch ganz arg schrecklich finde…
Ich sehe gar keinen großen Widerspruch!?
Die Unterhaltungselektronik wurde ohne Not nach Japan abgegeben.
Nokia hat das Smartphone verpennt, lief ja alles so gut.
In der Telekommunikation war Siemens weit hinter Nixdorf, Ericsson und Alcatel zurück, die hatten nur ein super Image und etliche Entscheider in der Tasche.
Ich habe in diesem Bereich gearbeitet. Siemens hat Nixdorf gehasst, weil die soweit voraus waren, die Übernahme war eher ein Racheakt als eine Synergie. Von Nixdorf stehen nur noch die Gebäude.
Und ich sagte ja, mehrere Jahrzehnte war Deutschland in vielen Bereichen federführend, hat aber jedesmal die Veränderung verschlafen.
Nochmal zum ID3, ich finde ihn auch nicht schön, sehe ihn jedoch recht oft.
Er wäre trotzdem oft gekauft worden, weil er halt ein VW ist.
Der Golf war übrigens nie überragend besser als die Konkurrenz, er hatte nur ein Image erhalten, das ihn klassenlos machte. Das war grandios für alle, für die Tiefstapler, aber auch für alle anderen, weil die für solche gehalten werden konnten.
Geschrieben auf einem MacBook Air, die Meisterstücke bleiben im Schreibtisch.;-)
…. BMW, 18 Jahre meine Marke. Meine Frau hatte gerade für 24 Stunden einen vollelektrischen iX2, M-Pro-Paket, weiss, schwarze Felgen, rote Bremssättel als Ersatzfahrzeug von der Werkstatt bekommen. Gut, dass sie im Dunkeln ankam und wieder abfuhr.
Hallo Rolf,
„Da hat mal ein stammelnder bayerischer Ministerpräsident von einem Transrapid, ja, da waren wir mal führend, den haben wir aber China quasi geschenkt, gesprochen, der „in zehn Minuten“ (mal auf youtube ansehen, ist lustig, aber eigentlich traurig) den Flughafen München erreicht. Er erreicht jetzt den Flughafen Shanghai.“
Vollkommen richtig erkannt. Jeder hat über den Edi gelacht, aber er hat als einziger die Möglichkeiten erkannt! Und Heute? Es fahren zwei S-Bahnen vom Hauptbahnhof zu Flughafen, Fahrzeit im Idealfall 1 Stunde, aber in der Regel 1-2 Stunden (jenach Ereignis, Panne, Mensch im Gleis, Oberleitungsschaden).
Nächstes Beispiel: Die Firma Kuka – weit führend in der Robotik und Automatisation, an die Chings verscherbelt. Aber wir habe ja Verträge – aber die Chings scheren sich nicht darum.
Hier hätte man Lizenzen verkaufen sollen und zwar immer eine Entwicklungsstufe niedriger als man selbst nutzt!
Olaf verkauft den halben Hamburger Hafen an die Chings. Wäre vielleicht nicht ein Pachtvertrag wie in Hongkong die bessere Lösung? Aber nein, auch hier die Gier über allem. Ein Pachtvertrag auf 25 Jahre mit einer Verlängerungsoption für die nächsten 5 Jahre und man hätte die „Zügel in der Hand“ – wobei 25 Jahre heutzutage auch schon lang sind….
Das Land der Dichter und Denker, kurzfristig verkommen zum Land der Richter und Henker ist heute das Land der Bedenkenträger und Absahner.
Laptop und Lederhosen ist doch auch von ihm, oder?
Hat geklappt. Nur sind dadurch die Mieten und Kaufpreise nochmals gestiegen.
Ja Rolf,
die Lederhose um auf der Wies`n einen auf „dicke Hose“ zu machen, à la Mia san mia und den Laptop nur um im Flieger oder Cafè alle anderen Gäste durch wirres reinhauhen auf die Tasten zu nerven.
Woran erkennt man eine echten Münchner? Er geht nicht in (Pseudo)Tracht auf das Oktoberfest! Eigentlich geht er garnicht mehr hin. Ich weiß wovon ich spreche, geboren in München, Rotkreuzkrankenhaus, pünktlich zur Brotzeit um 9:45.
Und ein gewisser Marggus hat als Finanzminister alle staatlichen Wohnungen des Freistaats verhökert => hohe Mieten! Aber der Haushalt war ausgeglichen.
Hallo Christian,
ich meinte die Initiative „Mit Laptop und Lederhosen“, mit der die High-Tech Industrie nach München geholt wurde, um den Standort zu stärken.
Das ist ja auch gelungen.
Das Wiesn-Thema kenne ich sehr gut, ich habe 100 m neben der Wiesn gewohnt, Nähe Hinterausgang der Goethe-Platz-U-Bahn.
Und hatte ein Büro gegenüber, bei der Paulskirche, Wiesn-Haupteingang.
Toll war immer nur die Zeit, wenn aufgebaut wurde und in der öffentlich zugänglichen Arbeiterkantine, ein Bierzelt, die Arbeiter und die Anzugträger der Firmen aussenrum zusammen Mittag machten und Spaß hatten. Das hatte was.
Transrapid war das erste Opfer, das die Grünen der Gesellschaft abgerungen haben, obwohl alles (vor allem auch ökologisch) für den Transrapid sprach. Schon damals lässt sich also vermuten: Die Grünen wollen keine Sachpolitik machen, sondern nur das Bestehende kaputt machen. Radikal-Pubertät, also. Und Frau Neu……. stampft mit dem Schneeflocken-Füsschen drauf!
Obacht, meine Herren, wir bewegen uns ein wenig in Richtung Stammtisch!
Ich war nie Wähler der Grünen, bin eher ein Liberaler als ein Konservativer, habe in meiner Heimatstadt den damaligen SPD-Bürgermeisterkandidaten gewählt und sehe die Wirtschafts- und Energiepolitik der letzten Jahre sehr kritisch.
Aber die Verteufelung der Grünen ist Unfug, vieles, was die Grünen angestoßen haben, war unbequem, aber richtig,
Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen wäre eigentlich Sache der Konservativen gewesen, diese überließen jedoch das Feld der Partei mit den damals noch selbstgestrickten Pullovern, so wie die große, alte Volkspartei SPD ihre Stammwählerschaft vergraulte und auf den grünen Zug aufspringen zu müssen glaubte.
Insofern finde ich das Grünen-Bashing in Toto hier unangebracht, von der Wirtschafts- und Finanzpolitik sollte man sie jedoch sicherheitshalber fernhalten…
Und außerdem sind wir Gottseidank eine Demokratie, die Mehrheitsverhältnisse werden durch den Wähler bestimmt und müssen von diesem auch akzeptiert werden, auch wenn es dem Einzelnen nur bedingt gefällt.
Und wer etwas verändern will, hat alle Chancen, sich zu engagieren, er muß es nur tun!
Aber zurück zu den Automobilen und den Fehlentscheidungen der Automobilindustrie:
Ich habe heute nach einem guten dreiviertel Jahr mal wieder meinen grünen (Sic!) Smart der ersten Generation benutzt, was für ein geniales Konzept, was für ein perfekter Stadtwagen!
Eine Schande, daß Mercedes Benz ihn hat sterben lassen, dieses auch 25 Jahre nach seiner Präsentation immer noch zukunftsweisende Mobilitätskonzept!
In vielen Städten stehen bei den dortigen Mercedes-Händlern die damals errichteten Smart-Türme, heute meistens leer, warum weiss der Blick:
„Die kultigste Garage der Schweiz lieferte Autos per Knopfdruck
Smart-Turm steht leer – weil Autos zu dick geworden sind
Vor 25 Jahren hat sich Smart etwas einfallen lassen, um seine Flitzer zu verkaufen: die Smart-Türme. Mittlerweile steht in der Schweiz nur noch einer davon. Wird er je wieder zum Leben erweckt?“
Publiziert: 01.02.2023 um 09:26 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2023 um 17:50 Uhr
In Deutschland kenne ich Kehl, Sindelfingen und Stuttgart-Obertürkheim als Beispiele.
> Smart-Turm steht leer – weil Autos zu dick geworden sind
Das illustriert das Problem, wir wollen das Klima retten mit 2,5 Tonnen schweren fetten SUVs. Japan macht es richtig, man müsste gnadenlos KEI-Cars fordern und bevorzugen um die individuelle Mobilität in Städten nicht zu verlieren.
Schon vergessen: „Für Demokratie haben wir keine Zeit mehr“ , Frau Neu……… in einer Talkshow
Alex Alfa, ich habe kein Buntfernsehen, insofern sehe ich auch keine Talkshows.
Aber Luisa Neubauer ist weder demokratisch gewählt, noch besteht die Chance, daß ihr das gelingen würde und sie hat sich durch die fehlende Distanzierung von den antisemitischen Äußerungen und Aktionen von Fridays for Future komplett unmöglioch gemacht.
Aber damit steht sie in der Familientradition, weit mehr als 12 Millionen Reichsmark als Spenden an Herrmann Göring sicherten dem Unternehmen ihrer Familie die lukrativen Aufträge der braunen Paladine.
@hugoservatius
N…s Einlassung in der Talkshow wurde auch in verschiedenen Zeitungen geprintet. Wenn Sie über die technischen Möglichkeiten verfügen, diese radical-mag zu besuchen, finden Sie den Ausschnitt auch im Internet. N. hat nicht unbeträchtlichen Einfluss bei den Grünen. Ihre Haltung zu Israel passt zu den Äusserungen in der Talkshow. Unpassend finde ich Ihre Umkehrung der Sippenhaft. Einmal Nazi, immer Nazi und das sogar über Generationen hinweg? Sie sollten sich schämen!
Lieber Alex, ich schäme mich keineswegs.
Und ich erkläre Ihnen sehr gerne, warum nicht.
Ich stamme aus einer Familie der Verfolgten des Naziregimes und ich bin mit den Traumata meiner Mutter groß geworden. Und Traumata übertragen sich, das ist nachgewiesen, auch auf die nachfolgenden Generationen, ich weiß, wovon ich spreche und ich weiß leider auch, wann es wieder an der Zeit sein wird, dieses Land zu verlassen.
Und deswegen fühle ich mich immer in der Verantwortung, daß das, was in Deutschland geschehen ist, nie wieder passieren darf.
Und ich bin ein ganz konsequenter Verfechter des Rechts auf Asyl und ganz explizit der Menschenrechte.
Deshalb reise ich auch nicht in Länder, in denen diese nicht geachtet werden und in denen die Todesstrafe vollzogen wird.
Ich stehe in einer Verantwortung, die mir meine Familie übertragen hat.
Und genau das gleiche erwarte ich von Luisa Neubauer, insbesondere, weil sie sich als eine öffentliche Person geriert.
Ich erwarte, daß sie die sehr zweifelhafte Geschichte ihrer Familie verinnerlicht, so wie es ihr Onkel Jan-Philipp Reemtsma mit seinem Institut für Sozialforschung in Hamburg getan hat, ein Mann, den ich außerordentlich schätze.
Ich erwarte, daß sie sich von den widerlichen, antisemitischen Äußerungen von Fridays for Future distanziert, nicht nur, aber auch, und gerade weil sie aus einer Familie stammt, die im „Dritten Reich“ erhebliche Schuld auf sich geladen hat.
Aber jetzt genug der politischen Diskssionen, dies ist ein Automagazin und wenn wir so weitermachen, setzt uns Herr Ruch noch auseinander…
P.S.:
In der Tat, ich habe FAZ, NZZ, Welt, die Jüdische Allgemeine und den Spiegel als digitales Abonnement, allerdings lese ich nie Fernsehkritiken, denn ich sehe ja nicht fern…
Außerdem muß ich ja hier immer Kommentare schreiben, da kommt man ja zu nix anderem mehr!
Sollte der Smart gemäß der Indee seines „Schöpfers“ Hajek nicht von Anfang an als E-Mobil gebaut werden? Irgendwie spukt da in meinem Hirn noch was rum. Dann kam MB und es wurde auf Verbrenner „umkonstruiert“?
Aber ja, für die Stadt das ideale Auto….Aber dann kam SUFF (SUV) in einer Größe, die in Europa total deplaziert ist – aber die Leute kaufen`s!
In der Tat, das erste Konzept für den Smart, wie es Hajek entwickelt hatte, sah ein elektrisches Fahrzeug mit Radnabenmotoren vor, Daimler Benz hat sich dann durchgesetzt und einen Verbrennungsmotor für das Auto entwickelt, offensichtlich war die Technologie noch nicht weit genug fortgeschritten.
Die zweite Generation des Smarts gab es dann ja als Elektroauto, leider hatte der Akku eine erheblich zu kleine Kapazität, eine Freundin von uns hat solch ein Fahrzeug, im Winter schafft sie inzwischen nur noch eine Reichweite von ca. 40 Kilometern.
Die dritte Generation gab es dann ja relativ bald als E-Smart und der funktioniert auch recht gut, leider ist diese dritte Generation einfach unfaßbar häßlich, ist viel zu breit geraten und hat wohl auch eine eher mäßige Verarbeitungsqualität.
Mein Smart der ersten Genration wäre perfekt, wenn er einen entsprechenden Elektromotor mit einem ausreichend großen Akku hätte, die erste Generation des Smarts ist wunderbar klein, herrlich wendig und hat aus meiner Sicht das sauberste Design.
Motor und Getriebe waren ziemlich rustikal und so ähnlich fährt er sich auch, bei meinem mittlerweile 140.000 km gelaufenen Wagen funktioniert eigentlich alles noch ganz prima und sowohl Exterieur als auch Interieur sehen immer noch sehr gut aus, allerdings hat er mittlerweile einen eindrucksvollen Ölverbrauch…
In absehbarer Zeit wird dann wohl eine Motorüberholung fällig sein.
Ich habe, als der Smart auf den Markt kam, einige Zeit gebraucht, um das Konzept zu verstehen, zu Anfang nannte ich ihn immer den iMac auf Rädern, als ich dann häufiger die Gelegenheit hatte, solch ein Auto im Alltag zu fahren und vor allem zu parken, habe ich dann begriffen, wie sinnvoll das Konzept ist, ein vernünftiges Fahr- und ein perfektes Parkzeug, dazu völlig klassenlos und flott genug für den Stadtverkehr.
Und noch einen Vorteil hat der Smart:
Man muß nach dem Nachtessen, dem Konzert oder dem Abend im Biergarten nicht ständig mehrere Leute nach Hause kutschieren, auf die Frage nach einer Mitfahrgelegenheit kann man, Bedauern vortäuschend, darauf hinweisen, daß man leider nur mit dem Smart unterwegs sei, hätte man gewußt, daß noch andere Leute mitfahren wollten, hätte man selbstverständlich einen anderen Wagen genommen…
Ich habe dann vor drei Jahren den Smart in den Ruhestand versetzt, weil uns innerhalb der Familie ein wirklich bildschöner, wenig gefahrener Fiat 500 zugelaufen ist, seither suche ich deutlich länger nach Parkplätzen, brauche ich nach dem Besuch der Waschstraße deutlich länger, um den Wagen in den Ecken und Kanten trocken zu wischen und muß ständig meine im gleichen Stadtteil wohnenden Freunde mitnehmen…
Nein, das Konzept des Smarts war genial, ähnlich genial wie das des originalen Minis, und es ist ein weiteres Zeichen für den Wahrnehmungsverlust der sehrhochbezahlten Herren in Stuttgart, daß es ihnen nicht gelungen ist, das Konzept weiter zu führen!
Der „echte“ Smart war toll.
Obwohl er nicht wirklich gut zu fahren, zu früh auf dem Markt und zu teuer war.
Ende der 1990er hatten wir zu viert ein Büro direkt gegenüber dem Haupteingang zum Oktoberfest. Zwei hatten einen Smart, beide schwarz mit silbernem Rahmen. Wir hatten drei Parkplätze. Auf einem standen die beiden Smart Schnauze an Schnauze. Gerade die Amerikaner fotografierten die beiden wie wild.
Hat man sich ans Kopfnick-Getriebe gewöhnt, konnte man ihn manuell oder auch automatisch geschaltet fast ruckfrei fahren. Das abgespeckte Porsche-Röhren war herrlich. Das Untersteuern des einen, vor allem auf nasser Straße, eher nicht. Der andere hatte Brabus-Felgen mit 145/175 Bereifung, der fuhr um Welten besser.
Vor dem Großmarkt gab es eine Versammlung ums Auto, als wir viele Kisten verluden, der Kofferraum war viel größer als er aussah.
Aus der zweiten Serie hatte ich ein paar Tage einen Leihwagen. Meine damaligen zwei Australian Shepherds liebten ihn. Sie saßen hoch oben, über dem Motor, beinahe auf Kopfhöhe mit mir und immer wieder mal tauchte eine Schnauze neben meinem Gesicht auf.
Er war klassenloser als je ein Golf, weil jeder dachte, das sei der Drittwagen.
Lieber Rolf, ja, der erste Smart fährt sich etwas – gewöhnungsbedürftig…
Aber nah einiger Zeit ha man es heraus, ic beherrsche es, das Gaspedal im Automaticmodus so zu lupfen, daß man so gut wie keine Schaltrucke mehr spürt.
Meine Frau hat ein Smart Cabrio der zweiten Generation, das Auto fährt sich extrem viel besser als der Vorgänger und fühlt sich sehr viel erwachsener an.
Und das Parken von zwei Smarts auf einem Parkplatz praktizieren wir regelmäßig, wir haben einen Stellplatz in der Tiefgarage des benachbarten Appartmenthauses, dort gibt es eine ganz besonders unangenehme Mitbewohnerin, die sich regelmäßig bei der Hausverwaltung über mich beschwer:,
„…auf dem Stellplatz stehen ständig wechselnde Fahrzeuge, ist das erlaubt?
„…der Mann fährt einen schrecklich lauten und stinkenden VW Käfer, ist so ein Auto noch erlaubt?“
Und dann, vor einiger Zeit:
„…jetzt schlägt‘s dem Faß den Boden aus, der Mann stellt immer zwei so ganz kleine Autos hintereinander auf seinen Stellplatz, das ist doch ganz sicher verboten, wenn das jeder machen würde!?“
Der Mitarbeiter der Hausverwaltung antwortet immer mit stoischer Gelassenheit, daß das alles nicht verboten sei, deshalb schreibt sie mir neuerdings immer kleine Briefe, die sie hinter den Scheibenwischer klemmt:
„An den Herrn vom grünen Käfer!“…
Lieber Hugo,
leider kann ich Ihnen oben nicht mehr antworten.
Sie machen es sich und den Anti-Semiten zu einfach. Dürfen Menschen anti-semitisch sein, wenn sie keine Nazis in der Familie hatten? Ist der oben präsentierte Determinismus (steht in der Familientradition …) wirklich Ihr Ernst?
Sie selbst hat natürlich keine Verantwortung für die Verstrickung ihrer Familie. Genausowenig, wie ich Lob für die Anti-Nazi-Haltung meiner Familie verdiene. Ihre gegenwärtige Haltung allerdings muss N. vertreten und sie muss natürlich an der Aufklärung der damaligen Situation mitwirken, falls das erforderlich ist.
Was haben die Alt-Nazis nach dem 3. Reich zu ihrer Rechtfertigung angeführt: Ich habe Befehle ausgeführt, ich wusste das alles nicht … Dagegen hat Willy Brandt den mündigen Bürger angeführt. Unterscheiden heisst erkennen. Und erzählen Sie mir nix vom Auswandern
Mit Radnabenmotoren war er seiner Zeit 50 Jahre voraus. Trotz unzähliger Prototypen und Konzeptvorstellungen seither werden wir wahrscheinlich erst dieses Jahrzehnt welche auf der Straße sehen, der Firma DeepDrive sei Dank.
ach, der Smart. da war ich schon früh mit an Bord, 1996, also lange vor der Lancierung. wir machten damals bei der Werbeagentur WHS «smart – the book», dieses so einmalige Werbemittel, ein ganzes Buch, ich durfte mich als Creative Director austoben. weltbeste Photographen, schicke Schriftsellerinnen, nur vom Feinsten. den Deal dafür machten wir noch mit Hayek und Schär bei Swatch, bezahlen durfte dann MB. vor der Lancierung war der Kleine noch ein Lifestyle-Produkt, kein Auto, ganz sicher kein Benz, wir hatten alles schon angedacht, geistig entwickelt, im Kopf konstruiert, was heute und in der Zukunft als Rettung der Mobilität betrachtet soll, Abos, Car-Sharing, Deals mit dem öffentlichen Verkehr und Fluggesellschaften, etc. doch je länger es dauerte, desto mehr wollte Stuttgart mitreden – und desto weniger smart wurde das Projekt. tja, lustig war’s trotzdem, crazy; es gäbe noch manch eine fröhliche Geschichte zu erzählen.
Dann wäre doch ein Beitrag über die Idee Smart und das, was daraus geworden ist, eine großartige – nein, seit dem orangefarbenen Clown kann man den Begriff „großartig“ eigentlich nicht mehr verwenden, also – sehr interessante Sache!
War „smart- the book“ das silberne Buch, welches es zur Präsentation des Wagens gab, damals, hier in Berlin, mit Kruder und Dorfmeister in einer wirklich coolen Location an der Spree? Das befindet sich nämlich selbstverständlich in dem Ordner zu meinem Smart…
ja, es war dies silberne Dings. um ehrlich zu sein: zwar kann ich mich an die KruderDorfmeister-Party vage erinnern, wo sie genau stattfand – no idea. wir waren damals zu cool, um uns mit solchen Kleinigkeiten abzugeben – Werber, high noon. und hatten wohl noch Jetlag von Tokio oder SF. aber ja, irgendwann wird es die grosse smart-Story geben, da gibt es noch so einiges zu erzählen.
Kruder und Dorfmeister! Sehr chic!
AN MEINEN WÜNSCHEN VORBEI GEBAUT!
1.) ich will das Arschloch-auto von dem Mini-hittler aus Usa NICHT!
2.) 100000000000000000 Manager, denen das Produkt egal ist, sitzen
auf fetten Ärschen.
3.) ein Taugenichts wie VW zieht eine ganze Industrie runter.
4.) 80 % der Käufer haben schlechten oder gar keinen Geschmack.
5.) hässliche SUV verstopfen die Straßen.
6..) hässliche SUV nun in Strom und auch China verstopfen noch immer die..
6b.) ,man soll für diese Kröten ab 49.000 Euro zahlen?
nicht einmal geschenkt..
7.) mein Porsche Boxxxxter 2,9er 2011 geht gut.
8.) warum soll ich den tauschen?
9.) gegen was?
10:) es käme nur einer dazu. R5 Renault.. ( was haben die bei dem richtig
gemacht, und sie können ihre ganze andere Palette WEGWERFEN)
11.) ich muss nicht. es gilt 7
LG 🙂 Paul
Jetzt, mit der Smart-Story kommt mir noch folgender Gedanke. Wir leben schon in einer seltsamen Zeit!
Als es 1973/74 die Ölkrise gab, haben alle Autohersteller kleine, leichte Autos mit verbrauchsoptimierten Motorn, Stichwort Einspritzanlagen, auf den Markt gebracht. Autos wie Polo, Audi 50, Fiat 127, R5, Ford Fiesta, Opel Kadett, Golf und später der 2. und 3. Generationen dieser Fahrzeuge optmiert oder noch einen drauf gesetzt mit dem Panda, Uno, usw.
Der Smart wurde zu seiner Zeit von MB schon nicht mehr mit der „vollen Inbrunst“ entwickelt, der Flop mit der A-Klasse und der W140 trugen auch nicht unbedingt zur Jubelstimmung jener Jahre bei.
Heute sind die Kleinwagen eh schon viel größer als Ihre Urahnen in den 1970er Jahren und trotzdem wurden oder werden sie bei fast allen Herstellern „aussortiert“. Komisch, aber die kleinen, leichten und im Unterhalt günstigen Autos wären halt das, wonach der Kunde ausschau hält – aber nicht mehr findet. Gut, im „gehobenen Segment“ ist die Rendite größer, aber die Stückzahlen halt viel geringer. Nicht jeder kauft sich alle zwei, drei Jahre ein Neues Haus, eine neue Yacht oder einen neuen Privatjet.
Zu Zeiten der 1. Ölkrise haben sie sich in den Entwicklungsetagen auf den „Hosenboden“ gesetzt und mit reichlich Hirnschmalz versucht, mit Kleinwagen zu retten was zu retten ist. Heute „schreien“ die Chef`s nach dem Staat um entweder Subventionen (noch mehr) zu erhalten oder das ihre „Ladenhüter“ mittels Zwang (Gesetze, Verordnungen, Gerichtsurteile) durch den Staat (NGO`s, meine Lieblinge) doch noch gekauft werden. In der Theorie haben sie sich das schön ausgedacht, nur der Kunde reagiert halt anders.
Ich befürchte, dass es nicht die „unfassbare Hilflosigkeit“ ist, sondern diese sehrgutbezahlten Leute sind:
1. Überbezahlt
2. haben keine Phantasie
3. Logisches Denken fehlt komplett
4. sind überheblich bis zum geht nicht mehr
5. vollkommen Beratungsresistent
6. haben ihre Positionen vermutlich durch Speichellecken und Intrigen erreicht
7. der Kunde ist ihnen egal
Vielleicht fällt dem Einen oder Anderen hier noch was zum Versagen dieser Leute ein. Merke, bei Sonnenschein und leichter Brise ist jeder ein toller Kaptän, aber bei Schietwetter und Sturm trennt sich schnell Spreu von Weizen!
Und jetzt ist eben Schietwetter und Sturm. Ergo, sind die falschen Leute Kapitän.
Vielleicht mal machen wie bei Wendelin Wiedeking. Der wurde zur siechenden Porsche-Manufaktur gerufen und offerierte gegen ein Nasenwasser zu arbeiten samt einer Erfolgsbeteiligung, was ihn nach erfolgreicher Restrukturierung zum bestverdienenden Manager machte, was ihm natürlich ausgiebig geneidet wurde.
Ich finde es heute noch schade dass die VW Übernahme gescheitert ist. Aber es war ein cooler Stunt und hat einige schwer ins schwitzen gebracht.
Richtig Max,
der Mann hat die Autos bauen lassen, die die Kunden wollten – 911 und Boxster.
Der Mann hat an sich geglaubt.
Der „Stunt“ wäre ihm auch gelungen wenn nicht der Piech, „Vater Staat“ und die Familie Porsche da reingegrätscht wären…
Hmmh, der Wendelin …….
Der hat sich eigentlich nicht so sehr um Autos gekümmert, sondern um die Finanzen.
Porsche wurde mal als „Bank“ bezeichnet und nicht mehr als Autohersteller. In einem Jahr war der Gewinn höher als der Umsatz. Finanzgeschäfte.
Gerettet hat Porsche, ja es ist schlimm aber wahr, der Cayenne.
Der war furchtbar hässlich, aber es stand Porsche drauf. Es gab eine Werbung damals im Radio, wo sich der Familienvater, bis dahin undenkbar, für einen Porsche entschied und dann hörte man einen V8 los röhren. (Müsste man heute mal bei einem E-Auto machen, könnte dann auch die Straßenbahn sein.)
Dann wurde der Wendelin größenwahnsinnig und hat versucht, gegen Piech anzustinken.
In München, speziell zwischen Bayerischem Hof und Maximilianstraße (sowie beim Käfer, im Käfer-Zelt auf der Wiesn und abends auf der Leopoldstraße/Gelati-Allee) ist es schwierig, keine „Promis“ zu sehen.
Der Herr Piech kam mir mal mit seiner Frau auf der Maximilian auf dem Gehsteig entgegen. In Tracht mit Hut.
Der Mann hatte eine Aura, die war mehr als beängstigend. Ich sehe ihn heute noch vor mir. Einen so stechenden Blick habe ich niemals wieder gesehen. Jack Nicholson ist ein Dreck dagegen, um es mal salopp zu sagen.
Nachdem Wiedeking ihn ja persönlich kannte, ist es mir ein Rätsel, wie er den Versuch wagen konnte, sich gegen ihn zu stellen.
Letztlich war es, wie eigentlich immer, ein Auto (Cayenne), das den Hersteller gerettet hat. So wie der Golf bei VW. Und dieses „rettende Auto“, das die Menschen wirklich haben wollen, das fehlt gerade überall.
Ja Rolf, den Cayenne habe ich vergessen – das war damals ein neues Segment für Porsche. Ich bin mit der „Porschepalette“ nicht so bewandert, weil mich die SUV, egal von wem, nicht interessieren…
Tatsächlich muss der Herr P. ein ein ziemlicher „Sympathieträger“ gewesen sein – wohl familiär geprägt. Ich kenne ihn nur aus „Funk-und Fernsehen und der Zeitung.
Aber, bei aller Kritik, der Mann hat was aufgebaut und von daher habe ich schon Respekt vor ihm.
Als ich das erste Mal ein Interview führen durfte mit Herrn Piëch, da war ich zwar auch kein Jungspund mehr, aber trotzdem ziemlich nervös. Dazu hatte ich noch das Aufnahmegerät vergessen; Piëch bat seine Sekretärin dazu, sie schrieb dann Steno mit. Sein Büro war sehr karg, sein Blick tatsächlich stechend – und doch irgendwie väterlich. Dann stellte ich meine erste Frage – und er antwortete nicht. Kein Ton, kein Räuspern, er schaute mich nur an – und nach ein paar ewig scheinenden Sekunden sprach er dann doch noch. Das ging dann immer so, doch diese erste «Pause», die werde ich nie wieder vergessen, ich wollte im Boden versinken, dachte, ich habe alles falsch gemacht in meinem Leben, die dümmste Frage aller Zeiten gestellt; es hatte mich niemand davor gewarnt, dass das seine «Masche» war. Die Antworten kamen dann dafür druckreif, inklusive der Kommata. Ich durfte dann ein paar Jahre später noch einmal, da lief es besser, aber da hatte ich auch ein Aufnahmegerät dabei. Was ich auch nie vergessen werde: Piëch hat sich immer an meinen Namen erinnert, wann immer ich ihn sah, auf Messen, Präsentationen, er blieb stehen, grüsste mit Namen, sprach ein paar nette Worte. Aber er hat mich nicht nur deswegen immer sehr beeindruckt, man muss schon unbedingt auch sehen, an welchen Fahrzeugen, auch Rennwagen, er massgeblich beteiligt war, das verdient höchsten Respekt.
Der Fokus auf Finanzen kam ganz am Ende, aber anfangs hat er sich um die Firma gekümmert, die stand 2008 bombig da, er war er ja schon 16 Jahre dabei. Tatsächlich hatte er anfangs die Familie hinter sich für die Übernahme, erst als es scheiterte haben die sich wieder mit dem VW-Teil zusammengerauft.
Gescheitert ist er aber an der veränderten Finanzmarkt-Situtation und Crash von 2008, das hat den ursprünglichen Plan verhindert weil sie das nötige Kapital nicht mehr auftreiben konnten.
Selbst vor Gericht wurde er freigesprochen, als ihm Manipulation des Marktes vorgeworfen wurde.
PS ohne Cayenne wäre es mit 911 ua. aber auch aus gewesen. Der schreckliche Fokus auf SUVs hatte die Welt eben schon fest im Griff.
Richtig, Herr Ruch.
Herr Piech war wohl einer der großartigsten Ingenieure, Konstrukteure und Firmenlenker, die wir je hatten.
Und er hatte Visionen, die er verfolgt hat. „Allrad für alle zum Preis von einem Satz Winterreifen“, die „Erfindung“ des Spaltmaßes. Er mochte keine Cabrios, weil er Zugluft hasste. So wurde im Phaeton eine zugluftfreie Klimaanlage geliefert. Die einzige, die auch meine Frau zufrieden stellte. Audi als Premiummarke etablieren, VW Richtung Premium lenken …… das ist sicher lange nicht alles. Porsche 917 sowieso.
Ich denke täglich an Herrn Piech (wie man die Punkte aufs e bekommt, weiß ich leider nicht, wozu sie dienen dafür doch), wenn ich meinen Hundetransporter Grand Secenic 4 ansehe und wie die Bleche und Türen da „reingekloppt“ wurden. Fugen und Spaltmaß kennen die Jungs dort nicht.
Ich kann das Verhältnis zwischen Wiedeking und Piech nicht einschätzen, ich vermute aber, daß Piech den angestellten Manager Wiedeking zunächst sehr hilfreich fand, denn Wiedeking hat ja schon eine Menge richtig gemacht:
996 und Boxster mit der Gleichteilestrategie waren sicher ein großer Wurf, die Abkehr von der Luftkühlung war wohl zwangsläufig und hat dem 911 in die Zukunft geholfen, ohne daß der Charakter sich ernstlich verändert hat.
Der Cayenne und später dann der Macan haben sicher das Unternehmen gerettet beziehungsweise aus einer kleinen Sportwagenmanufaktur einen großen Hersteller gemacht, die einen – wie ich, denn ich hasse SUV’s – bedauern das, die anderen haben dadurch Porsche erst als Hersteller wahrgenommen und überhaupt für sich in Erwägung gezogen.
Ich denke, daß der größte Fehler von Wiedeking nicht etwa im Versuch der Volkswagen-Übernahme, sondern seine Nähe zu Wolfgang Porsche war, damit war er für Piech zum Gegner geworden.
Piechs Verachtung für seine Cousins war legendär, ein Freund von mir ist mit ihm und den Porsche-Brüdern auf dem Internat in Zuoz gewesen, mein Freund sagte, daß Piechs einziger Antrieb in der Schule war, seine Cousins zu demütigen und ihnen vorzuführen, daß sie zwar den Namen, er aber die Genialität des Großwaters geerbt hatte.
Typisch für ihn war der Ausspruch: „Häkeln, singen und den Namen tanzen, das können die Porsches!“, den einzigen Porsche, den er Ernst genommen hat, war Ferdinand Alexander Porsche, der Designer, mit dem er während seiner Zeit bei Porsche wohl ganz ausgezeichnet zusammengearbeitet hat.
Für Wolfgang Porsche hatte er wohl nur Verachtung übrig, er hielt ihn für einen mäßig begabten Erben und Lebemann, völlig falsch hat er wohl nicht gelegen, wenn man sich die Bilder in der Klatschpresse anschaut…
Dadurch, daß Wiedeking und Wolfgang Porsche zusammen die VW-Übernahme geplant hatten und den Patriarchen nicht einbezogen hatten, war Wiedeking dann für Piech wohl verbrannt und ihm widerfuhr das gleiche Schicksal wie so vielen angestellten Managern der Unternehmen, in denen Piech das Ruder in der Hand hatte. Er wurde entbehrlich.
Und, ja, lieber Rolf, Piechs Ausstrahlung war beängstigend.
Ich habe ihn zwei Mal im persönlichen Gespräch erlebt, sehr leise, sehr höflich, sehr klar und völlig emotionslos.
Die Zimmertemperatur sank um mehrere Grad, wenn er den Raum betrat, der kalte Blick, die unnahbare Aura, der asketische Impetus standen im direkten Kontrast zu der unvermeidlichen Hermès-Krawatte mit kleinen Häschen drauf, die er bei meiner ersten Begegnung trug.
Ich denke, daß er starke autistische Züge hatte, Autismus ist ja recht häufig mit einer hohen Intelligenz und kompletter sozialer Inkompetenz gepaart.
Aber:
Er war ein genialer Ingenieur, er hat Porsche zu seiner Zeit maßgeblich geprägt, er hat eine Ikone wie den 917 entwickelt, in seiner Zeit bei Audi hat er die Hosenträgermarke zu einem Premiumhersteller gemacht und unter seiner Aegide wurden die besten Volkswagen überhaupt entwickelt, der Golf IV war ein spektakulär guter Wagen, der Lupo, insbesondere als 3-Liter-Lupo, war ein unglaublich ingenieuses, fortschrittliches und dazu extrem gut gestaltetes Fahrzeug und der Phaeton ist bis heute für mich die beste Oberklasselimousine aller Zeiten, schlicht bis an die Grenze der Langweiligkeit, aber eben nur bis an die Grenze, unfaßbar perfekt, understated und extrem gut zu fahren, ich vermisse meinen W12 zutiefst.
Sehr geehrter Herr Ruch,
was ich vorhin vergessen habe zu schreiben:
Vielen Dank, dass Sie uns praktisch live an Ihrem Interview teilhaben ließen.
Ihr Lampenfieber war interessant. Ich kenne das aus dem Vertrieb und ich denke, ohne dieses Lampenfieber geht es nicht, nicht, wenn es gut werden soll.
Lieber Hugo,
ein wenig möchte ich relativieren.
Ich hatte ebenfalls einen Phaeton, uni-Schwarz mit cognacfarbenem Sensitive-Leder und Wurzelholz, aber nur mit dem halben Motor, dem kleinen Diesel. Auch damit fuhr er ausgezeichnet und hatte die beste Federung, die ich je erlebt habe. Durch die weit zurückgesetzte Vorderachse untersteuerte er jedoch erheblich, gerade bei schnellem Einlenken. Die Bremsen waren auf der Autobahn auch eher mittelmäßig. Auf Schnee neigte er durchaus zum Übersteuern beim Gas geben, trotz Allrad und das ESP setze erst sehr spät ein. Schön finde ich ihn heute noch.
Den Golf 4 sahen wir erstmals in einem Taubenblau und trotzdem waren wir begeistert. Unheimlich schlüssig und innen fast eine Sensation für einen Kompaktwagen.
Wir tauschten unseren Zweitwagen BMW 316i Compact gegen einen Golf 4 Highline mit dem V5 Motor ……….. und waren enttäuscht. Allein beim Schließen der Türen war der Unterschied zum Premiumauto BMW deutlich spür- und hörbar, die Straßenlage war deutlich schlechter, typisch Golf-schlackerig (außer GTI), der Motor war eher zäh und verbrauchte 12 Liter. 2015 haben wir es nochmal versucht und in der Autostadt einen Golf 7 Variant mit 150 PS Benziner und DSG, schwarz mit beigem Leder, abgeholt und wieder waren wir enttäuscht. Motor diesmal toll und sehr sparsam, DSG beim Anfahren zu grob, Fahrwerk schlimm. Nach einem Jahr haben wir ihn wieder verkauft.
Lieber Rolf, ganz offensichtlich haben Sie den Phaeton deutlich sportlicher bewegt als ich, ich gebe Ihnen absolut Recht, was die wirklich perfekte Federung des Wagens angeht, das Über- oder Untersteuern habe ich allerdings nicht bemerkt, was aber nicht heißt, das es in der Tat so gewesen sein mag.
Die Bremsen fand ich immer sehr gut, die Traktion auch auf tiefverschneiten Bergstraßen im Engadin war aus meiner Sicht spektakulär, Design und Verarbeitung waren erstklassig – bis auf eine Sache: Alle vier Türen litten sehr stark unter Alufraß, ich habe diesen einmal in den 14 Jahren, in denen sich der Wagen in unserer Familie befand, beseitigen lassen, nach drei bis vier Jahren kam er leider mit voller Wucht wieder.
Ansonsten war der Wagen perfekt, das dunkelblaue Leder sah auch nach dieser Zeit und knapp 170.000 km perfekt aus, ebenso wie der dunkelblau-metallicfarbene Lack, bis auf die schlüssellose Verriegelung funktionierten alle elektrischen und elektronischen Gimmiks – und davon hatte er viele – völlig fehlerfrei und die Musikanlage war spektakulär.
Nur trinken, das tat er gerne, viel und nur vom Feinsten, das hatte er sich wohl von seinem Eigner abgeguckt…
Einen Golf IV habe ich nie besessen, allerdings damals öfters als Mietwagen gehabt, ich fand ihn, gerade im Vergleich zu seinem Vorgänger und seinem Nachfolger, schon sehr hochwertig anmutend und er sieht bis heute, einen guten Pflegezustand vorrausgesetzt, ausgesprochen gut aus. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, daß ein BMW damals nochmals deutlich hochwertiger verarbeitet war.
Ich bin, was den Golf angeht, sowieso ein eher untypischer Deutscher, ich besaß tatsächlich nur einen einzigen Golf, ein Golf I Cabriolet, Baujahr 1989, ein phantastischer, extrem gut verarbeiteter und sehr sympathischer Wagen, nach ca. 27 Jahren habe ich ihn idiotischerweise mit weit über 250.000 km auf dem Tacho für viel zu kleines Geld verkauft, meine Frau und ich trauern unserem „Blaubeerkörbchen“ bis heute nach…
Lieber Hugo,
anfangs habe ich den Phaeton, nach 18 Jahren BMW „falsch“ gefahren. No sports, dann war er sehr gut. Nur eben die etwas laschen Bremsen auf der Autobahn störten noch.
Am schönsten fand ich das Anfahren an der Ampel, rechter Arm auf der Lehne, die Hand auf dem „Schubhebel“, wenig Gas. Dann klang der V6 Diesel wie ein V8 und der Phaeton legte ab wie eine Motoryacht.
Herrn Ruch geht es, wenn ich die Fahrberichte so durchlese, immer bei Mercedes so. Gefahren wie ein BMW ist er schlecht, vor allem die Automatik spielt da nicht mit. Hat man sich darauf eingestellt, will man nicht mehr raus.
Das beste Gimmik war, dass man die Einstellung von Sitzen, Spiegel, Lenkrad, Klimaanlage und Audioanlage auf den Schlüssel speichern konnte. Wenn meine Frau den Wagen vorher fuhr und ich mit meinem Schlüssel entriegelte, dann verstellte sich nach dem Ziehen des Türgriffs alles wie von Geisterhand.
Leider ist weder der Service bei VW, noch bei Audi wirklich Premium. Diese selbstverständliche Zuvorkommenheit wie bei BMW und Mercedes ist nicht gegeben.
Audi-Verkäufer haben in Norddeutschland vermutlich sogar eine Ausbildung bei Helmut Qualtinger durchlaufen. Sehen sie einen Kunden, sagen sie „den ignorier i ned amoi“.
Golf Cabrio: Wir nannten ihn Erdbeerkörbchen, da hatte wir auch einen. Wir fuhren im tiefsten Winter in Österreich und Südtirol bei Sonnenschein offen durch die Alpen. Die Schneewände links und rechts ließen die Straße wie eine Bobbahn erscheinen.
Um zurück zum eigentlichen Thema zu kommen:
Unter Ferdinand Piech, da bin ich sicher, würde VW heute ganz anders dastehen. Technisch perfekte E-Autos, die der Kunde haben will und ein sinnvolles Nebenprogramm mit Verbrennern für die alten Benzinköppe wie uns.
„Golf Cabrio: Wir nannten ihn Erdbeerkörbchen, da hatte wir auch einen. Wir fuhren im tiefsten Winter in Österreich und Südtirol bei Sonnenschein offen durch die Alpen. Die Schneewände links und rechts ließen die Straße wie eine Bobbahn erscheinen.“
Unserer hieß „Blaubeerkörbchen“, weil er dunkelblau-metallic war, mit dunkelblauen Polstern und dunkelblauem Dach. Das Auto war herrlich, auch ich kann mich an Fahrten mit offenem Verdeck bei Sonnenschein und klirrender Kälte erinnern…
Mein Schwager hatte auch einen, in weiß – wir nannten ihn Sascha Hehn. Nein nicht den VW, meinen Schwager!
Zuverlässig, Robust, gut verarbeitet, nicht überzüchtet, günstig im Unterhalt, Alltagstauchlich, gutes Preis-Leistungsverhältnis. Das Cabrio für „Otto-Normalfahrer“!
Und welche Firma bietet solche Autos heute an? Eben!