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Zur Stagnation der Auto-Industrie

Wo, bitte, bleibt der (technische) Fortschritt?

Jetzt einmal: ganz allgemein. Es geht grad wenig bis gar nichts in der Auto-Industrie. Die Verkaufszahlen sind – ausser in China – eine Katastrophe, Deutschland schreibt im August fast minus 30 Prozent, in der Schweiz ging es auch 16,1 Prozent bachab. Über das ganze Jahr gesehen ist es noch nicht ganz so dramatisch, dies aber halt auch nur deswegen, weil das vergangene Jahr schon so schlecht war. In den USA rechnet man für 2024 noch mit 15 Millionen verkauften Neuwagen, vor der Pandemie (Sie erinnern sich?) galten weniger als 17 Millionen als Misere. Klar, es gibt offensichtliche Gründe, die Inflation frisst das Geld weg, die wirtschaftlichen Zukunftsaussichten sind alles andere als rosig, da wartet manch ein potenzieller Kunde gerne noch zu. Zumal auch eine massive Unsicherheit herrscht, in welche Richtung sich das Automobil denn nun entwickeln wird, wie lange gibt es noch Verbrenner, ist die Elektro-Mobilität tatsächlich der richtige Weg. Die Wendehälse in der Politik helfen da beim besten Willen auch nicht.

Aber: Die Auto-Industrie ist auch selber schuld, definitiv. Schauen Sie sich den neuen Audi Q5 an, zum Beispiel. An diesem Auto ist nichts neu, abgesehen vom komplett misslungenen Re-Design und irgendeiner Licht-Technik, die ausser den verantwortlichen Ingenieurinnen keine Sau interessiert. Technisch ist das Fahrzeug ein Rückschritt, es gibt keine neue Antriebstechnik, es werden die üblichen Verdächtigen unter die Motorhaube gepflanzt – und an denen wurde im vergangenen Jahrzehnt eigentlich nur noch an Kleinigstkeiten geschraubt. Das Motoren-Programm wird immer dünner, langweiliger, ein paar neue Materialien innen machen das Gerät auch nicht begehrenswerter. Privatkunden kaufen das Ding schon lange nicht mehr, für die Flotte ist genau dann noch interessant, wenn der Leasing-Vertrag eh erneuert werden muss. Habenwollen? Ups, eher nicht so.

Oder nehmen wir den Volvo XC90. Sicher kein schlechtes Automobil, ganz im Gegenteil. Das SUV kam in der zweiten Generation 2015 auf den Markt, erhielt 2019 ein sehr sanftes Facelift – und bekommt jetzt noch einmal lebensverlängernde Massnahmen, die es noch bis ins Jahr 2030 retten sollen. Neu ist an der jüngsten Auffrischung: gar nichts. Ein bisschen Puder hier, etwas Schminke da, doch der XC90 ist noch genau das gleiche Auto, das es vor bald zehn Jahren schon war. Es kann nichts besser, er verbraucht nicht weniger – es ist in erster Linie ein Ausdruck für die absolute Hilflosigkeit eines Herstellers, der ab 2030 nur noch Stromer bauen will, aber jetzt Angst hat, gar nicht mehr bis dorthin zu kommen. Und da muss es jetzt der alte Knochen richten, an dem verdient man wenigstens Geld. Dass er all die grossen Versprechungen von Nachhaltigkeit torpediert, eine ganz klare Konkurrenz (Alternative?) zum am gleichen Tag vorgestellten Stromer EX90 ist, nun denn, was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.

Höhepunkt der BMW-Neuheiten in diesem Jahr ist ein mindestens 2550 Kilo schwerer Kombi. Hat der ganz frische Cupra Terramar, dies 212. MQB-Derivat, sparsamere Motoren anzubieten? Nein, ganz im Gegenteil. Was ist der Clou am neuen Aston Martin Vanquish? Sein 5,2-Liter-Doppelturbo-V12, der jegliche CO2-Vorgaben ad absurdum führt. Klar gibt das eine Busse aus Brüssel, aber die haut man dann einfach auf den ebenfalls absurden Preis, wenn der Kunde V12 will, soll er das halt auch noch bezahlen; ein E-Auto von Aston Martin wird es nicht geben, dafür fehlen die Ressourcen, auch die geistigen. Aber ist es denn bei den E-Autos besser? Keinen Dreck. Tesla hat seit dem Model Y, das 2019 auf den Markt kam, sämtliche Entwicklung eingestellt, da schraubt man nur noch an der Marge, technischen Fortschritt muss man nicht mehr erwarten (abgesehen vom Cybertruck natürlich). Stellantis hat das günstige E-Auto versprochen, den Citroën e-C3, die ersten Exemplare sollten schon ausgeliefert sein, sind sie aber nicht, es wird frühstens November. In welchem Jahr, das ist nicht so klar. Aber klar ist, dass erste Besteller ihre Verträge bereits wieder aufgelöst haben. Wohl einen der verfügbaren Benziner kaufen. Oder ihr altes Auto noch ein bisschen länger fahren. Indirekt schlägt das auch Renault mit seinem aufgepeppten R17 (Bild ganz oben) vor, der einer der Höhepunkte der kommenden Messe in Paris sein wird. Schöne Erinnerungen, übrigens.

Ja, früher war alles besser. Da stand in den obersten Zeilen der Pressemitteilungen oft etwas von 10 Prozent mehr Leistung und 7 Prozent weniger Verbrauch, oder so ähnlich. Diese Zeiten sind längst vorbei, die grossen Investitionen gehen heute in die Elektronik, das Infotainment, irgendwelche Apps, die auch niemand braucht. Wahrscheinlich gibt es auch die Ingenieure gar nicht mehr bei den Herstellern, die noch am technischen Fortschritt arbeiten könnten – sie wurden durch IT-Nerds ersetzt. Dabei stehen doch gerade bei den Stromern ganz viele Quantensprünge vor dem Durchbruch, Feststoff-Batterien, kleinere, leichtere, viel effizientere Axial-E-Motoren, deutlich schnellere Lade-Möglichkeiten, etc. – doch das werden die Chinesen alles für sich behalten. Denn in Europa und den USA will ja kaum noch jemand ein E-Auto kaufen, in Deutschland minus 70 Prozent im August 2024, sogar in der deutlich e-afineren Schweiz minus 20 Prozent.

Wie sehen Sie das? Man darf gerne mitdiskutieren.

29 Kommentare

  1. Jono Jono

    Danke für den Beitrag!

    Die (wahrgenommene) Unklarheit bzgl. der Antriebstechnologien ist eine Seite des Problems, die sich durch flexible Plattformen brauchbar managen lässt (siehe etwa BMW und Stellantis).

    Die andere Seite haben sich die Hersteller sämtlich selbst zuzuschreiben: Autos werden nicht mehr für Menschen, sondern für Werbeaufnahmen konstruiert. Es fehlen Nahbarkeit, Begehrlichkeit und Vertrautheit – und da geht es nicht um ulkige Hot Hatches, die in Wirklichkeit eh niemand kauft, sondern um die hohe Kunst der dienstbaren Alltagstauglichkeit. Das Verständnis eines Automobils als Begleiter und Werkzeug des Menchen. Wo Saab früher eine Taste hatte, um nachts alle Beleuchtung im Innenraum auszuschalten, wird man heute von sieben Displays gleichzeitig angeplärrt. Die verstellbaren Licht-Signaturen sind das größte Highlight des Audi A3-Facelifts – bitte für wen denn?

    Der sonderbare Designtrend mit den LED-Augenbrauen und versteckten Hauptscheinwerfern unterstreicht diesen Trend: Sie haben ihnen das Gesicht genommen!

    Die Qualität eines Autos beweist sich in den Extremsituationen des Autolebens: Spät abends hundemüde am Flughafen ausgespuckt werden und noch ein, zwei Stunden Transfer nach Hause schaffen. Bei Starkregen und Sturm mit der Familie sicher ankommen. Nachtfahrt von Zürich nach Hamburg. Ikea-Großeinkauf (oder Dachbodenentrümpelung).

    Features, die solche Situationen nicht angenehmer, sicherer oder entspannter machen, sind Spielereien und auch in der Fahrzeugentwicklung als solche zu behandeln.

    • Peter Ruch Peter Ruch

      danke, sehr gut auf den Punkt gebracht.

  2. Matthias Matthias

    Ich setzte noch einen Punkt: Die trefflich beschriebenen Fahrzeuge und der besorgniserregende Trend kommt auch daher, weil Autos heute meist keine EMOTIONEN mehr auslösen und Behehrlichkeiten wecken.

    In jungen Jahren (in meinem Fall waren das die Zeit von 1967-1975) spielten wir Autoquartett, bis die Finger krumm wurden. Im Gymy-Lateinunterricht verfolgte ich lustlos, doch mit scheinbar interessierter Miene die Konjugation der Verben velle, malle und nolle – und unter der Bank lag die unauffällig studierte neue Nummer des „hobby“ oder die Motor-Beilage der Frankfurter Allemeinen Zeitung. An den Titel eines dieser Autotests erinnere ich mich noch heute: Die Headline hiess „Die rasende Kohlenschaufel“. Gemeint war der Golf GTI, damals frisch auf dem Markt. Als unser Tennisclub-Trainer dann zwei Wochen später einen roten gekauft hatte, bin ich vor Begeisterung quer durch das Auto gekrochen, strich andächtig über die Schottenkaro-Sitzbezüge und hätte den schwarzen Golfball am liebsten vom Schalthebel geschraubt und mitgenommen.

    Ja, das ist anektodisch. Und irgendwie rührend, weil so etwas heute nicht mehr passiert.

    P. S.: Ich ertappe mich in den vergangenen Wochen öfters dabei, die Marktsituation beim Alpine A 310 V6 zu recherchieren und mich in Kopfrechnen bei Budget-Kalkulationen zu üben, was recht gut klappt – denn in Mathe, da las ich keine Autoheftli, da musste ich aufpassen, weil das mein allerschwächstes Fach war.

  3. Max Max

    Wo ist eigentlich die Rettung des Planeten geblieben?

    Wenn es nach der Autoindustrie geht macht man das am besten mit 2,5 Tonnen schweren SUVs. Dabei sollte es in die andere Richtung gehen.

    Warum muss die neue Isetta eigentlich ein fragwürdiges Startup oder zwei bauen? Das hätte BMW schneller und zu geringeren Stückkosten hingekriegt und mehr verlangen und hätten pro Gefährt wahrscheinlich immer noch 8000 Euro verdienen können. Ist das zuwenig? Mit dem MIni klappt das doch auch doch der ist inzwischen so aufgebläht dass man an der Autobahn-Baustelle rechts bleiben muss.

    Warum krebst ein geniales Konzept, dass für die meisten Pendler ideal wäre (sorry Herr Ruch, ist kein Auto) wie das von Litmotors.com seit zehn Jahren herum ohne dass ein grosser Hersteller zugreift.

    Und auch bei den elektischen waren wir schon weiter. Der GM EV1 ist 20 Jahre her und fuhr mit Bleibatterien, aber er fuhr und die Käufer waren zufrieden. Hier neue Batterien rein und das Ding wäre ein Schlager.

    • Peter Ruch Peter Ruch

      Gut zehn Jahre ist es her, da hatte radical einen Citroën Cactus mit dem 100-PS-Diesel im Dauertest. Den bewegten wir mit einem Durchschnitt von knapp 4 Litern, manchmal auch darunter. Jetzt steht eine optisch ähnliche Super-Duper-Voll-Hybrid-Kiste vor meinem Haus, die nimmt im Schnitt 6,8 Liter.

  4. Hallo – auch ich bin mit Autos groß geworden. Wir wohnten nicht weit vom Messegelände, „schluppten“ aufs Gelände, um die neuesten Autos zu sehen…und um Anstecknadeln zu ergattern. Oder wir bejubelten Profis wie Karl Kling und Stirling Moss, die Promis mit 300SL oder E-Type über die Emserbrücke jagten… Später hatte ich beruflich sehr viel mit Autos zu tun. Als Werbe- und Pressechef bei Honda und als Selbständiger mit div. Agenturen und Firmen. Bei der Neueinführung und Zulassung des N 600 bei Honda, fuhr der TÜV dazwischen. Die Regenrinne am Dach wäre zu gefährlich. Dazu musste eine Chromleiste aufgezogen werden. Nur ging das nur in zwei Teilen…mit dem Erfolg, dass bei Aufprall eines Radfahrers diese Leisten weg sprangen und Verletzungen verursachte. Will sagen, Anfang 70 wehrte sich Deutschlang gegen Japaner. Honda selbst kam mal mit einem Riesenstab Ingenieure und alle stürzten sich in ein Dutzend Wagen wie Kadett, Fiesta usw. Ja, damals wurden die Japaner als Affen beschimpft. Bis sie dann unseren höchsten Stand der Technik als Maß aller Dinge nahmen und darauf aufbauten. Seit dieser Zeit haben sie uns in nahezu allen Techniken überholt. Autos, Unterhaltungstechnik, PC, Handy usw. usw. Noch ein Beispiel: als ich etwa 80 bei einem GM-Opel-Händler in Konstanz einen Pontiac (Geschäftswagen aus Rüsselsheim) kaufte und einen nagelneuen Toyota Celica in Zahlung geben wollte, hieß es „So ein Schlitzaugentraktor kommt uns nicht auf den Hof!“ Ich glaube, der größte Fehler der Industrie ist die Überheblichkeit. Der Blick über den Tellerrand, bei gleichzeitiger Verhöhnung des Anderen. Oder die Großkotzigkeit…WIR bauen einen Audi Kombi mit 650 PS. Oder haben ein Programm vom Smart bis zum Maybach… einen 12-Zylinder Phaeton mit einem Riesen-VW-Zeichen vorne drauf. Also Autos, die nicht mehr in unsere Zeit passen. Da helfen auch keine Aufnahmen von monströsen Staus oder vollgestopften Großstätten. Aber dass ein Tempolimit diskutiert werden könnte…um Himmels Willen. Demnach ist ganz Europa mit ihren Begrenzungen blöd. Und ein Scheuer mit seinen Idiotenverträgen von 580 Mio für Autobahnmaut ist noch blöder. In der benachbarten Schweiz kaufste für 40 Franken eine Vignette, klebst sie in die Windschutzscheibe und kannst die Autobahn benutzen…. aber das sind ja auch Auländer. Und wir müssen alles neu erfinden. Größenwahn ist ein Zeichen des Kleingeistes…

  5. Richard Richard

    Auf den Punkt gebracht! Und ich dachte, diese Wahrnehmung wäre eine persönliche Alterserscheinung.
    Ich bin Baujahr 1975, somit fast 50 und kann mich erinnern, dass ich als Jugendlicher oder junger Mann jeder Neuerscheinung eines z.B. BMW 3er, 5er oder auch der Audis entgegenfieberte – und wenn es nur aus Neugierde und Interesse an der Technik war.
    Aber seit Mitte der – zumindest – 2010er Jahre kommt nichts Spannendes: Neue Lichtleisten bzw. -signaturen, „laufende“ Blinker, größere Displays. Das war’s.

    Und noch etwas kommt hinzu: Die unerträgliche Bevormundung aus Brüssel.
    Mein aktueller Neuwagen piepst bei jeder Tempolimitüberschreitung; piepst beim Rückwärtsfahren wie ein LKW; piepst penetrantest, wenn nur ein Passagier sich nicht binnen 5 Sekunden anschnallt; vibiriert beim Überfahren einer Fahrbahnmarkierung…. Alles muss nach jedem Starten neu deaktiviert werden (sofern überhaupt möglich) und angeblich kommen noch weitere sogenannte „Sicherheitsfeatures“ sprich „Fahrerbevormundungen“ in den kommenden Modellen zum Einsatz.
    Kein Wunder, dass niemand mehr kauft – ich brauch‘ auch keine Neuwagen mehr sondern werde mir 1-2 schöne Youngtimer zulegen, die sich entspannt fahren lassen und ich mich auch noch „Fahrer“ nennen darf.

  6. Robert Robert

    Besonders die vielen „Grauen“ Fahrzeugen sagen doch alles über Verflachung der Automobilkultur aus, 32 % der neu zugelassen Autos in Deutschland sind Grau.
    Ich mache von innen die Tür zu und gehe in meine Garage und schaue mir meinen Austin-Healey 100/4 an und bin mit mir im Reinen! Alles richtig gemacht.

    • Max Max

      Erst konnte ich es nicht glauben, aber es stimmt. Aber nur weil man silber unter grau subsumiert. Ich dachte an das schreckliche Standard_Mausgrau von VW, das viele aus Aufpreisphobie in Kauf nehmen. Aber silber ist dann doch einiges erträglicher. Aber die tollen Farben der Siebziger können gerne wiederkommen.

      • Cr Cr

        Leasinggraumetallic

  7. Matthias Matthias

    Die Farbe soll wiederkommen? Ja, das haben wir gleich. Kein Problem, gehste zu Porsche, suchste dir für deinen neuen Elfer eine Lackierung nach Wahl aus, drückste 12.760.- Stutz dafür ab, dann kriegste auch heute noch alle bunten Farben der 70er, 80er und 90er. signalorange, vipergün, sternrubin oder speedgelb. Ist doch rührend, wie fürsorglich sich man um Individualisten kümmert! (Tusch, lauter Baifall).

    • Max Max

      Bei VW gibts für nur 810 Euro Delfingrau!

  8. Thomas F. Thomas F.

    Guter Kommentar. Erst gestern sprach ich ähnlich mit einem guten Freund. Was ist denn bei den großen Premium-Trio in Deutschland los? Ob ich heute einen A6, 5er oder E bestelle: Egal. Fährt sich alles gleich beliebig. Anfang 2000 war es noch Reihensechser mit Hinterrad gegen V6 Turbo und Quattro. Oder ein komfortabler Benz anstelle des sportiven BMW. Man hat noch Unterschiede gespürt. Aber da waren auch andere Menschen am Ruder. Piech, Pitschesrieder, Schremp. Nicht unfehlbar – also gar nicht – aber besser als die Trümmertruppe die heute Stern und Ringe malträtiert. Es bleibt eine einfache Lösung: Altes Material so lange es der Geldbeutel erlaubt weiterfahren und sich erfreuen. Weil es zuvor um A3 ging – S3 Angebot in Deutschland 77k – halb nackt natürlich. Man lacht und weint gleichzeitig.

  9. Claudia Uhlir Claudia Uhlir

    Was mich ärgert, sind die immer größer werdenden Karren, mit denen man in manchen Parkgaragen nur parken kann, wenn man über die Heckklappe aussteigt. Um einen Pferdeanhänger zu ziehen, reichte vor 20 Jahren der Toyota RAV4, der heute fast wie ein Kleinwagen anmutut. Aus ihm konnte man mit einem Klick die hinteren Sitze entfernen und hatte so einen großen Stauraum von 101 cm Höhe. Man konnte ein Mountainbike aufrecht hineinrollen. Warum dieses Auto mit diesen Features nicht technisch verbessert weiterhin auf dem Markt ist, ist mir ein Rätsel. Ich würde ein solches Auto sofort kaufen. In der verfügbaren Palette finde ich kein Auto, das meinen Anforderungen und Wünschen entspricht. Daher fahre ich mein jetziges weiter, das ein lahmer Kompromiss war und in mir bei weitem nicht die Begeisterung hervorrief wie mein RAV4 damals. Mein jetziges Auto. ist zehn Jahre alt und wir repariert werden, bis es unter mir zusammenbricht, oder ich ein Auto finde, das praktisch ist und sich gut fährt. Darauf habe ich allerdings wenig Hoffnung.

  10. yumiyoshi yumiyoshi

    Es scheint, als würde der europäischen Autoindustrie ein vergleichbarer Crash bevorstehen wie der US-Autoindustrie 2008, der eine Folge von vielen Jahr(zehnt)en fehlender Innovation und Missmanagement war.

  11. Christian Christian

    Alles, was bisher hier geschrieben wurde ist richtig und ich schließe mich an bzw. bin froh, dass ich in meiner Wahrnehmung nicht alleine bin.
    Es ist ganz einfach, Angebot und Nachfrage. Allerdings, ist das Angebot nicht gut, gibt`s keine Nachfrage.
    Man glaubt heute, es reicht ein gutes Werbe(Propaganda)organ zu haben, ein bisser`l Elektronik, ein paar Plastikteile, dazu die Überheblichkeit wegen Premium und Spaltmassen und das Ganze zu gepfefferten Preisen. Passt schon, „die“ (Kunden) sollen dicke Leasigraten löhnen, am Ende vom Leasing ziehen „wir ihnen das Fell über die Ohren“, aber weil wir ja so toll sind, kaufen (leasen) die eh wieder bei uns. Weil wir sind die Besten. Wer in dieser Welt lebt, weiß ja gar nicht, was eigentlich los ist. Ja, und wenn die Deppen (=Kunden) Elektro wollen, dann sollen Sie`s zahlen, und den Rabatt und die Förderung „hauen“ wir vorher auf den Verkaufspreis drauf, damit wir auch daran noch einmel verdienen – blöd, die Deppen (=Kunden) haben das Spiel durchschaut. Und wenn dann nix mehr geht, dann kommt der Schrei nach Strafzöllen für die Anderen und üppige Subventionen für sich selbst, als ob es davon die letzten Jahre und Jahrzehnte nicht schon genung gegeben hätte! Und VW wird auch noch durch ein Gesetz vor dem wirklichen Wettbewerb beschützt – und das auch seit Jahrzehnten und auf Steuergelder. Es ließe sich noch weiter ausführen, aber sei`s drum, jetzt gibt halt ein böses Erwachen. Ach, ich fahre auch meine „alte Mühlen“ weiter, so lange es geht…..

  12. Geka Geka

    Die Frage wäre, was kann das Auto der Zukunft in euren Träumen.
    Das einzige, wo ich mir vorstellen könnte, den Geldhahn etwas weiter aufzudrehen, wäre Level 5 autonomes fahren.

    • Max Max

      Dito, also leg dein Geld solange gut an, denn du wirst viel davon brauchen wenn solche Autos final erhältlich sind

    • Rolf Rolf

      Das ist dann aber kein Auto mehr im heutigen Sinne, sondern eine Kabinenbahn.

      • Max Max

        Sicherlich, aber das soll ja das Fahren auf der Autobahn angenehmer machen. Und das wird sicher angenommen, wenn man dann die Hände vom Lenkrad nehmen kann, Handy straffrei benutzen und nicht mehr direkt übernehmen muss. Level 4 werden wir in absehbarer Zeit sehen, level 3 bis 130 km/h ist ja schon fast da.

        Ich prophzeie wenn dann ein kritische Menge überschritten ist wird das Fahren auf der AB entspannter. Die Autonomen fahren dann wie auf der Schnur mit ca. 130. Bei zwei Spuren ist es das dann auf der linke Spur, Bei dreien auf der mittleren. Die von rechts mit einfach 100 rüberziehen werden dann auch irgendwann von der AI dran gehindert

        Um Herrn Ruch Freude zu machen wir dann entscheidend wie sich die Autos auf der Bundesstraße/Stadt anfühlen, weil dort wird in absehbarer Zeit nichts mit autonomen Fahren im grossen Stil, auch wenn manche das anders sehen.

  13. Arnim Arnim

    So viel differenzierte Meinung in einem Auto-Magazin, da geht einem ja fast das Herz auf. Leider geht aber niemand so weit und stellt mal die grundsätzliche Sinnfrage, was ja nicht die Büchse der Pandora bedeuten muss, sondern vielleicht ein Perspektivenwechsel hin zu wirklicher Mobilität für alle. Das aktuelle Geschacher um die letzten Pfründe hält doch keiner aus, genauso wenig wie die Häme über eine vorsätzlich kaputtgesparte Bahn. Ja, früher war vielleicht alles besser, aber früher war eben früher und der Blick in diese Richtung hat noch selten in eine glorreiche Zukunft geführt.

  14. Rolf Rolf

    Christian schrieb: „Alles, was bisher hier geschrieben wurde ist richtig und ich schließe mich an bzw. bin froh, dass ich in meiner Wahrnehmung nicht alleine bin.“

    So geht es mir auch.

    Kennt ihr noch den alten Spruch „was für ein Auto würdest du kaufen, wenn du im Lotto gewinnen würdest?“?

    Jetzt geht es schonmal damit los, dass der imaginäre Lottogewinn (wie das in Krimis geforderte Lösegeld) immer eine Million betrug. Zu wenig …. heute.

    Da gibts weder ein ordentliches Haus in 50 km Umkreis um eine Großstadt, geschweige denn ein anständiges Hypercar dafür.

    Aber um die gestellte Frage zu beantworten:
    Ich bin sehr traurig darüber, dass ich sie nicht (mehr) beantworten KANN.
    Weil es keinen Neuwagen gibt, den ich wirklich gern kaufen würde, völlig unabhängig vom Preis.

    Die Gründe dafür sind oben in den Kommentaren alle angeführt.

    • Aber dafür gibt es doch ganz wunderbare Anzeigen in der Englischen Octane, ich werde da bei meinen imaginären Einkaufsreisen in die automobile Welt immer fündig!
      Zum Beispiel einen Aston Martin V8 Volante PoW-Specification, einen Ferrari Daytona, einen Renault Alpine A110, einen Porsche 964 Carrera RS, einen Bentley Corniche, einen Rover P6 Estoura (zugegebenermaßen ein sehr schräges Auto…), einen Monteverdi Safari, und, wenn es etwas moderner sein soll, einen feinen 996 Turbo oder einen Aston Martin DB 9.
      Und, fast noch ein Neuwagen für mich, einen zwar etwas sehr großen, aber dennoch reizvollen 991 GT3 Touring!

  15. Christian Christian

    Ja wenn ich träume, dann würde ich mir (hier im oberbayerischen/tirolerischen Grenzgebiet) zuerst einmal eine funktionierende S-Bahn in München wünschen, so wie ich sie als Kind und Jugendlicher in den 1970er und 1980er Jahren kennengelernt habe. Dann bräuchte ich nämlich schon einmal nicht mit dem Auto nach München fahren…. Denn trotz aller Staus und Verkehrsbeschränkungen bin ich immer noch schneller, pünktlicher und sauberer (im Innenraum des Fahrzeugs!) mit dem Auto unterwegs als mit den Öffis! So, dann würde ich mir wünschen, dass die Güter entlich wirklich auf der Bahn fahren, so wie das von den Politikern seit Jahrzehnten erzählt wird! Sehe ich ins Inntal, wo der Brennerbasistunnel-Zulauf entstehen soll, dann graust es mir vor den nächsten Jahren! Autofahren auf der Inntalroute? Wohl eher Autostehen. Würde (ja, ja hätte, hätte, usw.) der Bahnverkehr in Deutschland und Europa (Ausnahme Schweiz) ansatzweise funktionieren,. dann könnte ein Auto wie z.B. der Golf I oder der hier gezeigte R16 mit moderner Motorentechnik und ohne Elektronikgedöns tatsächlich mein „Traumauto“ sein – so als sinnvolle Ergänzung in einem Verkehrssystem aus Auto/Bahn/Flugzeug. Allerdings, betrachtet man sich die Realität und die (zu befürchtende) weitere Entwicklung, so wird die Wahl eher auf so ein Auto wie den hier kürzlich vorgestellten BMW 5er fallen – wenn schon im Stau und Stop-and-go-Verkehr, dann wenigstens angenehm mit plüsch, Klimaanalge, Automatikgetriebe usw.
    Wohlgemerkt, von der „echten Träumerei“ bin ich aus Altersgründen schon zu weit weg – das Auto ist tatsächlich für mich ein Nutzgegestand, wohl auch deshalb, weil ich mein Traumauto schon habe. Das Auto ist jetzt 54 Jahre alt und hält wohl noch ein paar Jahre und dann? Rollator, betreutes fahren im Krankenwagen – wer weiß?

  16. Zugegebenermaßen bin ich in mancher Hinsicht ein alter Mann, ich trage immer noch Jackett und gerne Krawatte, Tennisschuhe nur auf dem gleichnamigen Platz und bevorzuge in der Anrede mir nicht sehr gut bekannter Personen das „Sie“.
    Aber ich halte mich für durchaus technikaffin und neuen Entwicklungen gegenüber recht aufgeschlossen.
    Allerdings interessieren mich die Entwicklungen der letzten Jahre und beinahe Jahrzehnte im Automobilbau einfach nicht mehr, wenn mir das Auto signalisieren muß, daß ich gerade den Fahrstreifen wechsle, dann sollte ich besser jemanden anderes fahren lassen, auch brauche ich keinen SUV mit über 500 PS, ich möchte kein Auto mit dem Gesichtsausdruck eines depressiven Tapiers oder einer intergalaktischen Kampfmaschine, ich mag es ganz gern, die Temperatur im Wagen mittels eines Schalters einzustellen und finde Touchscreens schon wegen der allgegenwärtigen Fingertapser ästhetisch unbefriedigend.
    Kurz:
    Von den aktuellen Neuwagen reizen mich nur noch sehr wenige, eine aktuelle Alpine A110, der (in Deutschland nicht mehr angebotene) Honda E, ein Fiat 500, vielleicht noch ein Volvo Kombi, der Reiz des Neuen ist vollständig verflogen und der Sinn der allermeisten Fahrzeuge erschließt sich mir nicht.

    Aber wahrscheinlich hat das auch mit der Tatsache des gesellschaftlichen Wandels zu tun, früher erwarb man das Auto und pflegte es mit Hingabe, gerade in besseren Kreisen galt der Besitz des allerneusten Produkts von Mercedes, BMW oder Jaguar als etwas neureich, heute werden Autos für drei Jahre geleast, eine Beziehung zu seinem Auto aufzubauen ist nahezu ausgeschlossen, es gibt Abomodelle und ähnliche Konstrukte, wenn ich weiß, daß das Fahrzeug bei mir nicht alt werden wird, dann behandele ich es oftmals auch nicht gut und auch der Fahrstil deutet darauf hin, daß es sich um geborgten Wohlstand aka Leasing handelt, die Kiste ist ja eh Vollkasko-versichert, wenn’s kracht, dann kommt eben ein neues Auto her und man erspart sich die lästige Rückgabe-Prozedur…

    So wird das Auto vom Gebrauchs- zum Verbrauchsgegenstand, sorgfältige Pflege und die damit verbundene Nachhaltigkeit der langjährigen Nutzung entfällt, was ja auch viel bequemer ist.

    Und die Autos werden auch optisch ihren Leasingnehmern immer ähnlicher, austauschbar, pseudosportlich mit schwarzen Scheiben und Felgen, stillos und ohne eigene Identität, der Renault schaut aus wie der Kia, der Porsche wie der Audi und die Insassen sehen mit Sneakers, Tunnelzughosen und Hoodies alle ebenso ähnlich und zu den Fahrzeugen passend aus.
    Wegwerfmöbel, Wegwerfkleidung und eben irgendwie auch Wegwerfautos.

    Mein Designprofessor, Dieter Rams, lehrte mich daß das Design und die Architektur der Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklung sei.
    Und die Visionslosigkeit unserer Gesellschaft zeigt sich eben ganz klar in den Autos, die wir kaufen und den Häusern, die wir bauen, in der Mode, die wir tragen und der Musik, die wir hören, Taylor Swift paßt eben in einen „Build Your Dreams“…

    Und so steigt der trotz allem nicht resignierende, ältere, weiße Mann in seinem Fischgrätjackett und seinen Budapestern gleich in seinen älteren, grünen Jaguar und fährt in sein Büro, um dort Visionen für eine zeitgemäße Architektur aufs Papier zu bringen…

    • Peter Ruch Peter Ruch

      klug, weise, sehr schön geschrieben – herzlichen Dank.

  17. Christian Christian

    „eine aktuelle Alpine A110, der (in Deutschland nicht mehr angebotene) Honda E, ein Fiat 500, vielleicht noch ein Volvo Kombi“ – Den Volvo Kombi und den 500er habe ich bereits, die Alpine würde ich auch gerne haben, immer wenn ich wo eine stehen sehe muss ich drumherum kreisen…
    Leider „können“ aktuelle Autos nix besser als die, die ich bereits habe – außer in der Bevormundung und sie sind teurer -> Preis/Leistungsverhältnis (nicht die PS sind gemeint!) ist damit schlechter!
    Vermutlich geht die Europäische und Deutsche Autoära dem Ende entgegen – es wäre wohl vor Jahren eine Renaisance oder Rückbesinnung zu alten Werten und Tugenden notwendig gewesen, ein „weniger ist mehr“ aber die Marketinstrategen wollten „mehr“, vor allem mehr verdienen (Rendite) und man ging den Weg des „alten Weins in neuen Schläuchen“, sprich Elektro- und Elektronik, jede Nische besetzten, Gleichmacherei und wehe, nur einer wie z. B. Herr Ruch mit seiner Seite maßt sich an, Kritik zu üben. Es wird gefälligst Lobgehudelt und vor allem das „Zentralorgan der deutschen Autoindustrie (ArmutMöchtegernSpleen)“ war da immer ganz „vorne mit dabei“! Konkurenz schlecht schreiben, die eigne Mittelmäßigkeit stark überhöhen. Und immer schön die Politik lobbyieren, hat ja schon früher immer gut geklappt – da braucht man sich selbst nicht anstrengen, wenn einem „der Boden bereitet wird“ (Subventionen, Strafzölle, Sondergenehmigungen, etc.)

    • Lieber Christian, den Fiat 500 habe ich auch, neben dem Smart fortwo der zweiten Generation in der Tat unser neuestes Auto, dazu noch das meistgefahrene, wir leben in der einzigen Deutschen Großstadt, der Volvo Kombi wäre schön, würde aber zu wenig genutzt, die Alpine ist ganz hinreißend, kann aber nur wenig besser als mein 24 Jahre alter Porsche und hat leider kaum Gepäckraum.
      Ich glaube nicht, daß die Europäische und Deutsche Autoära zu Ende geht, ich glaube eher, daß die Ära des bürgerlichen-liberalen Zeitalters zu Ende geht und mit ihm die automobile Kultur, die Kleidungskultur, die städtische Kultur des Zusammenlebens, die Kultur eines definierten Gesellschaftsbildes.
      Der Niedergang des Einzelhandels, des Zusammenhalts in Firmen und Betrieben, der Verluste des öffentlichen Lebens, das Erstarken politischer Extremisten am linken wie am rechten Rand, die Auflösung der klassischen Familienstrukturen, all das spiegelt sich wieder auch in den Produkten einer solchen Transformationsgesellschaft.
      Und wenn der Chefredakteur der Zeitung „Welt“ allen Ernstes schreibt, daß Ferrari seine Religion sei, dann ist das ebenso abstrus wie das Verhalten der Klimaaktivisten, die sich ihm in den Weg kleben, wenn das Posten der Erlebnisse auf Instagram wichtiger wird als das Erlebnis selber, wenn von Nachhaltigkeit geredet wird, aber gleichzeitig Elektroroller, Billigklamotten und Produkte mit minimaler Halbwertszeit konsumiert werden, dann dürfen Sie nicht erwarten, daß ausgerechnet beim Auto noch Vernunft waltet.
      Es ist vorbei, meine und vielleicht auch Ihre Welt wird immer kleiner.

  18. Christian Christian

    Sehr geehrter Herr Hugoservatius,
    ich glaube wir liegen mit unserer Einschätzung nicht soweit auseinander. Ich bin allerdings ein „elender“ Optimist, sehe aber auch Fehlentwicklungen, Irrungen und Wirrungen.
    Ich befürchte halt, dass in Deutschland und eben auch in Europa seit Jahren keine Wirkliche Weiterentwicklung und Kreativität mehr stattgefunden hat. Es wurde, platt gesagt, die Kuh nur noch gemolken – wir bewegen uns nicht mehr vorwärts sondern bestenfalls seitwärts. Dazu passt eben ganau das, was Sie beschreiben. Alles muss ein Event sein, aus allem und jedem muss das Geld herausgezogen werden, der eigene Geist verkümmert und so weiter und so fort.
    Man lässt Computer etwas entwickeln und merkt gar nicht, dass das Ding ja nur das reproduziert, was man im vorher eingetrichtert hat. der Mensch hat kreativität aber niemals eine Maschine – aber die, die die Maschinen füttern, freuen sich wie Kinder, wenn die Maschine reproduziert. Klar kann die KI einen Gandinientwurf nachmalen aber leider niemals aus eigener Geistesleistung. Denn nur der Mensch hat Kreativität. Und das fehlt uns in Deutschlan und Europa. Aber ich bin Optimist und vielleicht kommen ja ein paar vernünftige und ansehnliche Autos in Zukunft aus dem asiatischen Raum… why not und warum dann nicht ausprobieren. Ich „schleiche“ Gedanklich um den aktuellen Toyota Prius-vielleicht mache ich bals mal eine Probefahrt.
    VG an Alle Mitleser und Mitdiskutierer!

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