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Lamborghini Miura P400S – #3829

Das Geschenk

Die Geschichte ist fast zu schön, um wahr zu sein. Da gab es einst den berühmten Reeder Aristotle Onassis, der schätzte den griechischen Sänger Stamatis Kokotas. Also schenkte er ihm seinen Lamborghini Miura P400S – #3829. Es war dies ein besonderer Miura, mit Klimaanlage und ganz vielen Verbesserungen und Verschönerungen, die Onassis sich hatte anfertigen lassen (was vielleicht erklärt, weshalb die tiefe Chassisnummer erst so spät ausgeliefert wurde; was aber nicht erklären kann, weshalb 3829 in Verde Miura lackiert war, als er an den Schweizer Händler Foitek geliefert wurde; und der ersten Besitzer war wohl auch nicht Onassis). Kokotas fuhr den Miura anscheinend flott bis 1972, dann soll den Lamborghini ein Motorschaden ereilt haben. Der Motor wurde, so heisst es, nach Sant’Agata verschifft, der griechische Sänger habe den Miura in der Tiefgarage des Hilton in Athen abgestellt – und dann vergessen. Erst 2003, als das Hotel renoviert wurde, kam der Miura wieder ans Tageslicht, selbstverständlich ohne Motor (dieser soll die ganze Zeit in Sant’Agata ausgestellt gewesen sein). Es vergingen noch einmal fast zehn Jahre, bis Coys #3829 versteigern konnte.

Aber die Geschichte ist ja noch viel eigenartiger:

434) Chassis-Nummer: 3829.

Motoren-Nummer: 2688

Auslieferungsdatum: 14.11.1969

Auslieferung an: Foitek (Schweiz)

Farbe: Verde Miura

Interieur: Skay Beige

erster Besitzer: Scutari?

Weitere Besitzer: Aristotle Onassis; Stamatis Kokotas (ca. 1972); gesehen beim englischen Händler Amari, Kennzeichen BAN498G.

Auktion: Coys, 2012, Schätzpreis 600’000 Dollar (höchstes Gebot auf der Auktion 483’210 Dollar, nicht verkauft; nach der Auktion für 280’000 Pfund losgeschlagen).

Besonderes: Man muss, wahrscheinlich, davon ausgehen, dass #3829 zwei Mal gebaut wurde. Denn es gab diese Chassis-Nummer schon einmal:

296) Chassis-Nummer: 3829

Motoren-Nummer: 2688

Auslieferungsdatum: 24.12.1968

Auslieferung an: Foitek

Original-Farbe: Rosso Corsa

Interieur: nero blu

erster Besitzer: wurde über Foitek und den deutschen Porsche Händler Ruf an einen gewissen Scutari verkauft, der bar bezahlte und einen 67er Mercedes 250 SL eintauschte.

weitere Besitzer: –

Auktion: –

Besonderes: anscheinend verunfallte #3829 früh schon, wurde als Wrack ins Werk zurückgeschickt – und durfte als 400) #4164 frisch zum Leben erwachen.

400) Chassis-Nummer: 4164

Motoren-Nummer: 30388

Auslieferungsdatum: 25.06.1969

Auslieferung an: Foitek

Original-Farbe: Verde Miura

Interieur: nero beige

erster Besitzer: Scutari (26.06.1969, Kennzeichen ZH7637)

weitere Besitzer: in der Schweiz angeboten (2001, 63’000 Kilometer, 170’000 Franken – verkauft, 2003 gezeigt auf dem Concours d’Elegance in Villa d’Este.

Auktion: –

Besonderes: –

Nun gibt es aber andere Quellen, die zu wissen glauben, dass aus dem verunfallten #3829 ein ganz anderes Fahrzeug entstand, nämlich: #4530 (ohne Produktionsnummer..), Motoren-Nummer 3009 (oder auch 3008), Farbe: Rot, Interieur: Schwarz. Dieses Fahrzeug wurde am 27.03.1970 auf die Automobili Ferruccio Lamborghini SpA zugelassen. Und später im Jahr 1970 an Guerrino Dalzini verkauft (Kennzeichen ROMAF82895). Seither fehlt jede Spur von diesem Wagen.

Unsere ständig wachsende Liste der Miura P400S: hier. Die Geschichte der Miura: hier.

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