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Alfa Romeo F12

Renntransporter

Man muss dazu dann wissen, was ein «quintale» ist. Das ist eigentlich ganz einfach ein Zentner, als 100 Basisgewichtseinheiten. Die sind ja aber nun nicht überall gleich schwer, in Deutschland können es Pfund sein (500 Gramm, also insgesamt 50 Kilo), in der Schweiz und Österreich hingegen ein Kilo, also 100 Kilo. Die Italiener machen das gleich, ein Quintal (dieses Wort gibt es tatsächlich auch auf deutsch, misst dann also auch südlich der Alpen 100 Kilo. Ein Alfa Romeo F12 oder A12 kann also mit 12 «quintale» beladen werden, 1,2 Tonnen.

Als Alfa Romeo 1954 begann, auch leichte Lieferwagen zu bauen, da hiess das erste Modell auch T10 für 10 «quintale». Das Modell hiess auch Romeo, also Alfa Romeo Romeo, doch am bekanntesten ist es wohl als «Autotutto» geworden, darüber haben wir auch schon geschrieben, hier. Was wir dort nicht geschrieben hatten: es gab auch eine Version mit der interessanten Bezeichnung «Promiscuo» – das könnte dann die italienische Entsprechung zum Dodge Swinger sein.

Also, es gab den Romeo und den Romeo 2 (ab 1957) und auch noch einen Romeo 3 (ab 1966). Dann, 1967 überarbeitete Alfa seinen Transporter, er wurde zum F12 (als Van mit Scheiben) und zum A12 (als Lieferwagen). Es gab weiterhin Frontantrieb und ein manuelles 4-Gang-Getriebe – und natürlich den 1,3-Liter aus der Giulia, mit 52 PS. Es gab auch noch den A11 und den F11 mit etwas weniger PS und Nutzlast, Alfa baute dieses Nutzfahrzeug bis 1983.

So nebenbei: Ab 1967 wurde der F12 auch in Spanien in Lizenz gebaut, zuerst als Ebro F-100, dann als F-108. Als Nissan 1987 Ebro übernahm, gab es ein Facelift und den Namen Nissan Trade – der bis Anfang der Nuller-Jahre quasi unverändert produziert wurde. Alfa baute nach dem F12/A12 auch weiterhin Nutzfahrzeuge, es gab den AR6 auf Basis des Fiat Ducato (1985 bis 1989) und den AR8 (1978 bis 1990) auf Basis des Iveco Daily.

Hier zeigen wir einen komplett restaurierten F12 von 1973, der seine Karriere als Transportfahrzeug des italienischen Moto-Villa-Motocross-Teams begonnen hatte. 2016 kam er in die USA, wurde aufgebretzelt – und kommt Mitte August bei Gooding & Co. unter den Hammer. Der Schätzpreis von 100’000 bis 130’000 Dollar erscheint dann als sehr ambitioniert.

Mehr Alfa Romeo haben wir in unserem Archiv.

2 Kommentare

  1. Pino Pino

    Bella!
    Meine Kindheit ist wieder da.
    Von 1985 bis 90, jedes Jahr vom Strand in La Riccettam mit gefahren.
    Der Onkel meiner Mutter ( 15% italienisch meine Mischung) hatte einen
    moosgrünen. Und der war so cente total Alfa narrisch, wie man bei uns
    zu sagen pflegt. Und der Sportlieferwagen war ein spezieller Eistransporter,
    Die Tante, seiner Cousine hatte das beste Eisgeschäft. Nur net unten am
    Meer. Oben in Bocca die Valle. Und da gings darum morgens um 6h hoch zu
    -räubern, um 200 Kilo feinstes Speiseeis zu holen. Und da war ich natürlich der
    Capito, der mit seinen 9 Jahren mit musste.
    Der Wagen war wenig original, der Onkel hat fast alles aus einem 85 rt Alfa 90 2l v6
    geholt, der ganz gut drunter passte. Einzig die Kältemaschine fürs Eis war so ein Teil.
    Der Wagen selbst keine Klimaanlage. Diese Hitze am Morgen, wenn wir um 8h wieder ein Abkürzung über die ss 223 er, das Eis muss ins Geschäft.
    Dort die Mutter vom Onkel Fredo, der fluchend und kurvend den Holländer vor uns, im Wohnwagen mit Wanderdüne Benz davor, genau am Buckel zur 13 alles aufhielt, zur Hölle wünschte. Aber eben in fromidablen Versen. Und seine Mutter. Draga. oder
    Drachenmutter.. 89 Jahre fit.
    Mir wars immer schbeib übel, aber es gab dann ja Eis. Ich hab immer noch den Geruch von dem Wagen in der Nase, und die Hitze vom Alfa Motor, der net wirklich gepasst hat. Der 2 te Gang hing, war net da. Eine andere Zeit. Und diese 13 Zoll Felgen! Mit den abgeleierten Pirelli vom Fiat Sowieso. Semislicks mal Asphalt..
    Und immer das Öl. beim Fred und Agip.
    Der Alfa braucht jetzt Öl. das gute, das dicke, das golden dunkel. Die Uhr tickte aber beide Herren hatten Zeit für eine Öl-Enzyklika. Dann waren die 890ml drin, und es ging weiter. Das Eis!

    Unvergesslich und ewig. Da haben Autos gelebt.
    2023 sind es fast nur noch Hygieneartikel. Ohne Seele ohne leben, und Grotten hässlich. Braucht man nicht.
    Studiere ein Prospekt mit 1999er 156er, V6. Reines Sommerauto. Werde meine netten Koreaner vertscheppern. Elektrisch aber tot langweilig. Es tut sich nichts.

    • Peter Ruch Peter Ruch

      sehr schön, danke!

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