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Sayonara: Nissan Skyline GT-R (3)

Dann endlich: R32, Godzilla!

Der zweite Nissan Skyline GT-R, «Kenmeri» (C110), wir hatten schon darüber geschrieben, hier, wurde im Januar 1973 aus dem Programm genommen. Doch es gab in der Folge selbstverständlich weiterhin Skyline, wenn auch nie für Europa: 1977 wurde der C210 eingeführt, da gab es dann aber nur einen GT, dies ab 1980 mit einem 2-Liter-Sechszylinder mit Turbo, der es auf immerhin 145 PS brachte. 1981 folgte dann der R30, da gab es mit dem RS-X auch ein durchaus sportliches Modell, 2-Liter-Turbo, nur noch vier Zylinder, aber doch 205 PS. Und wichtig für den Verlauf der weiteren Geschichte: Es gab den Nissan Skyline erstmals mit elektronisch verstellbaren Stossdämpfern. Aber damit noch nicht genug: Vom 1985 lancierten Nissan Skyline mit der Bezeichnung R31 wurde ein als GTS-R bezeichnetes Coupé angeboten, dessen 2-Liter-Sechszylinder-Turbo auf 210 PS kam.

Aber dann endlich, 1989: R32, Godzilla! Es gab den R32 als viertürige Limousine und als zweitüriges Coupé, Basis-Motorisierung war ein 1,8-Liter-Vierzylinder mit gerade einmal 91 PS. Doch es ging ja auch anders: Nissan pflanzte in das zweitürige Coupé einen ganz neuen 2,6-Liter-Reihensechszylinder ein, den legendären RB26DETT, der mit doppelter Aufladung auf 280 PS bei 6800/min und 360 Nm maximales Drehmoment bei 4400/min kam. Geschaltet wurde natürlich manuell über fünf Gänge, der Sprint von 0 auf 100 km/h gelang in 4,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit lag bei über 250 km/h. Was gut aufzeigt, dass die Leistungsdaten wohl sehr pessimistisch angegeben waren.

Doch da war natürlich noch viel mehr, Chef-Ingenieur Naganori Ito sah schliesslich den Porsche 959 als Konkurrenz. So gab es auch noch eine Allradlenkung, als HICAS bezeichnet, sowie den intelligenten Allradantrieb ATTESA E-TS, der die Kraft elektronisch auf alle vier Räder verteilte. Auf der Nordschleife setzte der 4,55 Meter lange, 1,76 Meter breite, 1,34 Meter hohe und 1430 Kilo schwere Skyline GT-R damals mit 8:20 einen neuen Rekord für Serienfahrzeuge – 25 Sekunden schneller als jener Porsche, der vorher die Bestzeit gehalten hatte.

In der japanischen Touring-Car-Championship (JTCC) schafften die R32 zwischen 1989 und 1993 bei 29 Rennen 29 Siege, holten ununterbrochen die Meisterschaft. Doch den Übernamen «Godzilla» erhielten sie nicht in Japan, sondern in Australien, wo die Skyline 1991 und 1992 die legendären Bathurst 1000 für sich entscheiden konnten. Die GT-R, mindestens 500 PS stark, waren in der Gruppe A so dominant, dass die Renn-Serie kurzerhand abgeschafft werden musste.

Das mit den Zahlen ist so eine Sache: Deutlich über 40’000 Skyline GT-R (R32) will Nissan verkauft haben. Es gab auch einige Sonder-Modelle, 1990 den Nismo (unten, 560 Exemplare, inklusive 60 Rennfahrzeuge).

Es folgte der V-Spec I (1453 Exemplare, unten).

Dann der V-Spec II (1306 Exemplare, unten).

Und schliesslich noch der V-Spec II N1 (63 Exemplare, unten).

Man kann es sich ja gut vorstellen, dass gerade diese «special editions» heute nicht mehr so ganz günstig sind. Die Geschichte des ersten Nissan Skyline GT-R gibt es hier, jene des zweiten hier, dann gibt es auch noch das Archiv.

2 Kommentare

  1. Thomas Erb Thomas Erb

    Wow.. Danke. Wieder ein super Artikel und sehr Informativ.
    Schade, das es diese Auto immer nur als Rechtslenker gab. Die hätten in Europa ein gross Zukunft gehabt, man sieht es ja an der Beliebtheit des heutigen GT-R.

  2. MAXX MAXX

    Hallo Thomas!
    Ich hab meinen Godzilla importiert. Zerlegt
    und als Linkslenker ( 6,7cm weiter in die Mitte..) aufgebaut.
    Etwas modernen Käfig, Carbon, Billstein und Brembo.
    Der Motor wurde von einem Motorgott fein hochgebretzelt.
    Ein kurzes 5-Gang bringt die 340 Ps saftig auf die Walzen.
    Und wir haben 78 Kilo Gewicht eingespart.
    Ich liebe ihn, er ist so analog und sharp wie mein 208 Gtb, bei
    einem etwas brachialem Turbo, der Italiener wird bei 280 Ps geschont.

    Farbe. mattgrau. Bss-felgen. Yokhama semi. LG Maxx

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