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Fiat 8V Supersonic – #000041

Designer-Stück

Selbstverständlich haben wir die Geschichte der Fiat 8V schon erzählt, ausführlich, hier; dort fand das gute Stück mit der Chassis-Nummer #000041 auch schon Aufnahme. Und selbstverständlich haben wir auch den Hintergrund zu den Ghia-Supersonic schon erklärt, hier, auch dort ist genau dieses Fahrzeug noch einmal zu sehen. Doch weil dieser Fiat nun schon wieder versteigert wird (RM Sotheby’s, Monterey 2024, Schätzpreis 1,8 bis 2,2 Millionen Dollar), es wieder neue und schöne Bilder gibt, wollen wir doch auch noch einen Blick in die Geschichte von #000041 werfen, denn sie ist schön und fein.

Es begab sich am Pariser Salon 1953, dass Henry de Ségur Lauve in den dort erstmals gezeigten Fiat 8V Supersonic verliebte. Er musste einen haben, also kaufte er gleich auf der Show noch das Ausstellungsstück, damals noch weiss lackiert, mit einem blauen Interieur. Im November wurde das Fahrzeug auf der SS Constitution nach Amerika geschickt, kam im tiefsten Winter in Grosse Pointe Woods, Michigan, an. Henry de Ségur Lauve, geboren 1910 in Montclair, New Jersey, wurde in der Schweiz und Frankreich ausgebildet, versuchte sich ab 1930 als Zeichner und Designer in der Mode-Branche. 1939 sah er eine Anzeige in der «New York Times», in der General Motors Designer «with French or Italian experience» suchte. Henry bewarb sich, wurde von Bill Mitchell interviewt und gleich angestellt. De Ségur arbeitete vor allem an den Interieurs, durfte ein paar Details zeichnen am Buick LeSabre Concept und auch an der Corvette, zog sich dann aber Ende der 50er Jahre enttäuscht zurück. Später sollte de Ségur Citroën amerikanisieren, doch der damalige Design-Chef Flaminio Bertoni verweigerte die Zusammenarbeit.

Aber eben: Henry de Ségur Lauve hatte sich diesen Fiat 8V Supersonic gekauft. Und fuhr damit täglich zur Arbeit. Das empfand der Fiat wohl als Beleidigung, denn eigentlich wollte er ja so ein bisschen Sportwagen sein – und schon nach 9000 Kilometern quittierte der kleine Achtzylinder (000039) seinen Dienst. Nach einem länglichen Briefverkehr mit Turin erhielt der Amerikaner auch tatsächlich eine neue Maschine (000188), doch die passte irgendwie nicht so recht in den Supersonic, man brachte den Otto Vu nicht zum Laufen. Da schaltete sich der Chef von de Ségur ein, Harley Earl, verschaffte ihm einen 283er-Chevrolet-Motor und die nötige technische Unterstützung – und der schöne Italiener fuhr mit dem US-V8 wohl bis mindestens 1991, als Henry de Ségur Lauve das Fahrzeug verkaufte. 1994 kaufte der bekannte Sammler Erik Nielsen #000041, liess ihn komplett restaurieren und mit einem Otto-Vu-Motor (000060) ausstatten. So präsentiert sich dieser Fiat 8V Supersonic auch heute noch – gern würden wir ihn in der originalen Farbe, aussen wie innen, sehen.

Andere schöne Automobile finden Sie im Archiv.

1 kommentar

  1. maxi moll maxi moll

    W U N D E R S C H Ö N !

    Und beinahe beginnt Kommisar Swan Laurence, wieder zu ermitteln, weil
    er sich von seinem Facel Vega Facellia, schweren Herzens getrennt hat.
    Aber er mag den Neuen.

    Wenn man den Test zum E-2008 liest, der ein Tritt in die Magengrube ist, dann ist
    der Fiat eine Wohltat.

    Es ist so. LG 🙂

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