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Alfa Romeo TZ – #750061

Ein grosser Mann

Dmitri Nabokov war nicht bloss der Sohn von Vladimir Nabokov, einem der sicher wichtigsten Erzähler des 20. Jahrhunderts. Dmitri war aber selber auch Schriftsteller und ein bekannter Übersetzer, ein guter Leichtathlet und ein begabter Opern-Sänger (der sogar einmal mit Luciano Pavarotti auftrat). Ausserdem liebte er schnelle Automobile, besass unter anderem diverse Ferrari und auch einen Bizzarrini, fuhr sogar recht erfolgreich Rennen. Und Dmitri Nabokov war ein wahrlich grosser Mann, er mass über 1,90 Meter. Und das ist dann auch gleich die Erklärung dafür, weshalb wir es hier mit der einzigen Giulia TZ zu tun haben, die über ein «Double Bubble»-Dach verfügt: Nabokov hatte das so bestellt, Zagato konnte selbstverständlich liefern. Ob es den TZ, dieses Meisterwerk des grossen Ercole Spada, schöner macht, das steht auf einem anderen Blatt.

Nabokov schickte seinen weissen TZ, #750061, zu Carlo Facetti in die Kur – und fuhr in den nächsten anderthalb Jahren immerhin 23 Rennen damit. Da gab es auch diverse Klassensiege, gute Positionierungen wie etwa ein 4. Klassenrang bei den 1000 Kilometern von Monza 1965. Im August des gleichen Jahres verkaufte Nabokov den Alfa nach Australien. Dort hatte #750061 noch so manchen Besitzer, eine lange Rennkarriere, wurde zuerst in Bronze lackiert, dann in Rot, erhielt auch einmal einen neuen Motor (ursprünglich 00062, jetzt eine 536er-Maschine aus einer 66er Giulia GT). Das dürfte auch den verhältnismässig geringen Schätzpreis von 700’000 bis 900’000 Dollar erklären, wenn das sich seit 1991 in der Quadrifoglio Collection befindliche Fahrzeug im August 2025 in Monterey bei RM Sotheby’s unter den Hammer kommen wird.

Alles zu den Alfa TZ? Gerne, hier. Und dann ist da ja auch noch das Archiv.

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