Zurück zum Content

Klarstellung: Alfa Romeo 33 Stradale

Also doch. Oder auch nicht.

Es herrscht rund um die Motorisierung des Alfa Romeo 33 Stradale ja etwas Verwirrung. «radical» ging davon aus, dass da mittig längs der famose «Nettuno» aus dem Maserati MC20 arbeiten müsse, weil der 33 Stradale ja auch auf dessen (stark überarbeiteter) Plattform steht. Nun geisterte aber durch einige Medien, dass im Alfa tatsächlich ein Alfa-Motor installiert ist, die aus der Giulia Quadrifoglio bekannte Maschine, aber mit drei Liter Hubraum. Das konnten wir uns irgendwie nicht so recht vorstellen, also haben wir beim verantwortlichen Alfa-Produkt-Manager, Daniel Tiago Guzzafame, nachgefragt.

Also, am Anfang stand ein Ferrari-Motor, der im 488 verbaute 3,9-Liter-V8, bezeichnet als F154. Aus dem Alfa Romeo für die Giulia Quadrifoglio bekanntlich einen 2,9-Liter-V6 (690T) ableitete, mit aktuell bis zu 540 PS. Nun ist es tatsächlich so, sagt Guzzafame, dass Alfa genau diesen Motor für den 33 Stradale etwas aufgebohrt hat, von 2891 auf 2994 cm3, Bohrung x Hub 88 x 82 mm. Und ihm das Zweifunken-Vorkammer-Zündsystem verpasst hat.

So hat uns das Guzzafame am Telefon erzählt, genau so. Nun staunen wir aber erst recht, nachdem wir diese Details nun kennen. Denn genau so ist ja auch der ebenfalls mittig längs eingebaute Motor im Maserati MC20, Bohrung x Hub 88 x 82 mm, Vorkammer-Zündung. Er hat auch genau die gleichen Leistungsdaten, wie sie Alfa Romeo für den 33 Stradale angibt, 630 PS, 730 Nm.

Wir lassen hier Raum für eigene Interpretationen.

Und fragen uns trotzdem: Warum die Geheimniskrämerei? Die Besten machen es doch auch: Der F154 findet in der halben Ferrari-Palette Platz, unterdessen sogar elektrifiziert und mit bis zu 1000 PS. Ein Panamera Turbo-Motor ist ein Audi RS6-Motor ist ein Cayenne GTS-Motor. Gleiches Spiel weiter unten: Ein RS5 ist ein Cayenne S und ein Panamera S e-Hybrid. Niemand entwickelt mehr ein Aggregat nur noch für ein Modell. Es wird klassen- und markenübergreifend genutzt – warum auch nicht? Wir dürfen dieser Tage froh sein, dass es überhaupt noch solche Triebwerke wie den «Nettuno» gibt. Falscher Stolz ist hier fehl am Platz.

Aber gegen Schluss des Telefonats sagt Guzzafame dann noch, dass man all diesen Aufwand natürlich nicht für nur ein Modell betrieben habe, dass bereits ein neuer Sportwagen in Planung ist, dass die «Bottega», also dieser Club aus Sammlern, Freaks, Stellantis-Mitarbeitern, die schon für den 33 Stradale zusammengekommen sind, auch wieder dabei ist.

Sie müssen aber unbedingt die wunderbare Geschichte vom «Nettuno» lesen – ein Lehrstück, auch wenn Sie nicht extrem technik-afin sind. Weitere feine Stories sind im Archiv.

Gib als erster einen Kommentar ab

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert