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Numbers: AMC Hurst SC/Rambler

Wild

Nur zehn Jahre wurden sie gebaut, die American Rambler, zwischen 1959 und 1969. Man kennt sie hier in Europa kaum, obwohl in dieser relativ kurzen Zeitspanne in drei Generationen mehr als 4,2 Millionen Exemplare verkauft wurden. Damit qualifizieren sie sich eigentlich nicht für unsere Rubrik «Numbers», in der wir rare Stücke von US-Cars behandeln, doch im letzten Produktionsjahr, 1969, da gab es noch eine besonders wilde Variante mit einem interessanten Namen: AMC Hurst SC/Rambler. Davon entstanden 1512 Exemplare, davon hatten nur 297 das so genannte «B Paint Scheme», wie wir es hier zeigen.

Die dritte Generation des American Rambler war 1964 eingeführt worden, für das Design zeichnete Dick Teague verantwortlich. Mit einer Länge von 4,5 Metern war der Rambler ein für damalige amerikanische Verhältnisse sehr kompaktes Fahrzeug, es gab ihn als zweitüriges Cabrio, als zweitüriges Coupé, als zweitüriges Hardtop-Coupé, als viertürige Limousine und als grossartigen viertürigen Kombi. Für Vortrieb sorgten drei Sechszylinder mit 3,2, 3,3 und 3,8 Liter Hubraum, dazu drei V8 mit 4,8, 5,6 oder 6,4 Liter Hubraum. 1966 gab es ein Facelift, der American Rambler wurde gut zehn Zentimeter länger – und deutlich eckiger. Bei AMC war man aber nicht mehr besonders glücklich mit seinem Kompakt-Modell, sie waren einfach zu günstig für eine fette Marge (ein VW Beetle kostete nur gerade 200 Dollar weniger), deshalb wurde beschlossen, die Baureihe nach dem Modelljahrgang 1969 zu beerdigen (eine der dauernden Fehlentscheidungen der AMC-Führung). Zur «Feier» wurde aber noch der schon erwähnte AMC Hurst SC/Rambler angeboten.

Aufgebaut auf dem zweitürigen Hardtop-Coupé (also ohne B-Säule), erhielten die Hurst SC/Rambler natürlich die gröbste Maschine, den 6,4-Liter-V8, der offiziell 319 PS leistete. Dazu gab es ein manuelles 4-Gang Getriebe (BorgWarner T-10) mit Hurst-T-Schalthebel, ein Sperrdifferential von Dana, Scheibenbremsen vorne, weitere Modifikationen. Das etwa 1400 Kilo schwere Gerät kostete weniger als 3000 Dollar – und ging ab Stange in knapp über 14 Sekunden über die Viertelmeile. Damit vernaschte der Rambler auch weitaus stärkere und vor allem viel teurere Konkurrenten. Mit den entsprechenden Verbesserungen schaffte er es auch in 12,4 Sekunden, damit konnte man Meisterschaften gewinnen. Damit man eine Vorstellung hat: Ein Porsche 911 (992.2) von 2024 benötigt – 56 Jahre später – 11,8 Sekunden auf die Viertelmeile.

Eben, 1512 Stück des «Scrambler» wurden gebaut. Und davon 297 im oben gezeigten «B Paint Scheme». Das bedeutet, dass es auch noch andere Lackierungen gegeben haben muss. Gab es auch, eine, «A Paint Scheme». Das war dann noch wilder, farbiger, aber auch serienmässig, strassentauglich, siehe unten:

Mehr interessante Automobile haben wir im Archiv. Und eben: «Numbers».

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