Spätfolgen
Wir sind ja sonst nicht so, aber hier empfehlen zuerst einmal die Lektüre einer anderen unserer Geschichte, jener zum Gordini T24S. Dort ist so einiges zu lesen zu Amadeo, später Amédée Gordini, insbesondere über sein Leben und sein Werk, bevor er Renault kam. Nachdem seine Formel-1-Versuche Mitte der 50er Jahre trotz guter Ansätze gescheitert waren und dabei sämtliche finanziellen Reserven gefressen hatten, war Gordini froh, als er 1957 von Renault den Auftrag erhielt, der Dauphine ein bisschen mehr Leben einzuhauchen. Der «Hexer» konnte, die Leistung stieg von 26,5 auf zuerst 33, dann 36 PS, später gab es auch noch den «1093», der es sogar auf 49 PS brachte – und bei der Tour de Corse 1962 die Plätze 1, 2, 3, 5 und 6 belegten.





Auch beim 1962 präsentierten Nachfolger der Dauphine kam Gordini wieder zum Zug, ab 1964 gab es den R8 Gordini (Type 1134), zuerst mit dem bekannten 1,1-Liter-Motor und 78 PS. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h gehörte dieses Fahrzeug zu den schnellsten Franzosen jener Jahre. Zwei Jahre später legte Gordini noch eine Schippe drauf, 1,3 Liter Hubraum, 88 PS, das war dann schon ziemlich heiss. Interessantes Konstruktionsmerkmal dieser Heckschleudern (Type 1135): Sie erhielten im Kofferaum (also vorne) noch einen zweiten Tank, zusätzliche 25 Liter. Zwischen 1964 und 1966 gewannen diese R8 Gordini immer die Tour de Corse, zeigten da selbst GTA-Alfa und 911er-Porsche den Meister. Ab 1966 gab es auch einen Marken-Cup, in dem viele bekannte französische Fahrer sich ihre Sporen abverdienten, Andruet, Darniche, Jabouille, Jarier, Ragnotti, um nur einige zu nennen.





Es wurden doch stolze 11’607 dieser Renault R8 Gordini gebaut, davon hatten 8981 Exemplare den 1,3-Liter-Motor (der es im Renntrimm auf deutlich über 100 PS brachte). Vielleicht darf man diese Gordini sogar als erste GTI bezeichnen, sie waren ab Stange beim Renault-Händler zu kaufen, sie waren einigermassen leistbar – und sie machten auch weitaus stärkere und teurere Gerätschaften so richtig nass. Das Fahrverhalten kann man als sehr unproblematisch bezeichnen: Weil der Hecktriebler mit seinem Heckmotor sowieso immer hinten kam, wurde mehr mit dem Gaspedal als mit Steuerrad gelenkt; die möglichen Driftwinkel sind atemberaubend. Und ja, es sind praktische alle Exemplare in «Bleu de France» (Code 418) lackiert. Gute Exemplare sind unterdessen teuer geworden, RM Sotheby’s erwartet für das hier gezeigte Fahrzeug 40’000 bis 50’000 Euro.









Mehr spannende Automobile haben wir in unserem Archiv.
Danke!
Mit so einem schon etwas zerdepperten R8, Gordini-75% Umbau, haben
wir Jungstudenten unten in Aix—–en——provence, um 1984 Winter,
nach Lyon, und weiter in die See Alpen, an gespaßt.
Eine relativ harmlose Lenkung, brauchbare Bremsen, und im 2-en Gang,
mit etwas an lupfen ( ohne den ab zu würgen, der 1, 3 Liter war wunderschön, nur
unter 2000 oft einfach zu faul, nach zu legen, die alte Landstraße nach Chamonix.
Etwas nass und schon etwas Schnee, die kleinen Kurven.
Rauf auf 3800, 4100, rund herum. Das ganze mit den billigsten Schmalreifen, die
es gab. Motor noch etwas kommen lassen, ausrollen, Front gerade und weg.
Hatte ich wieder 1999 im Mazda mx-5 1.late, wenn wenig Gewicht, kleiner 4 Zylinder
und ein nettes Heck, das willig ist.
Heute. Ja.
Guter Rutsch ins 25er 🙂 LOIC