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Ruf CTR

Letzte Chance?

(Achtung: Es ist dies, im oberen Teil, eine Story aus dem Jahr 2016. Wir verändern sie nicht, weil wir auch gern aufzeigen, dass wir den Hype schon lange vorausgesagt hatten. Weiter unten werden wir das nun aber aktualisieren, ergänzen.)

Dass die älteren Porsche gerade ein bisschen durch die Decke gehen, dürfte unterdessen jeder mitgekriegt haben. Zuletzt erzielten ein paar relativ profane Stuttgarter aus der Sammlung von Jerry Seinfeld neue Rekordwerte (während dafür andere, so richtig wertvolle Stücke die «estimates» nicht erreichten). Aber wenn dann ein 89er 911 Turbo auf über 300’000 Dollar kommt oder ein 97er 911 Turbo S ganz knapp an der halben Million vorbeischrammt, dann ist offensichtlich, dass irgendetwas nicht mehr so ist, wie es sein sollte. Der Punkt: für Normalsterbliche sind ältere Porsche unbezahlbar geworden.

Aber wir sehen noch eine letzte Chance: die getunten Geräte. Gut, Alois Ruf sieht sich ja nicht als Tuner, sondern als Hersteller, doch das ist in dieser Geschichte nicht so wichtig. Denn Mitte Mai (eben – 2016) kommt bei RM Sotheby’s in Monaco ein Porsche 911 Turbo Ruf CTR unter den Hammer, Schätzpreis um die 200’000 Euro. Das ist für einen 911 Turbo aus jenen Jahren ein fairer Preis, nicht gerade ein Schnäppchen, aber auch nicht jenseitig. (Verkauft wurde er damals übrigens für 224’000 Euro, Chassis-Nummer: WP0ZZZ93ZJS000370.)

Nun ist aber so ein CTR ja nicht irgendein billiger Pimp, sondern so ziemlich das Beste, was man in jenen Jahren kaufen konnte. Besser bekannt als «Yellowbird», schaufelte der CTR aus 3,4 Litern Hubraum mit Hilfe von zwei Turbos satte 470 PS auf die Gasse. Und war im Test von «Road & Track» sagenhafte 340 km/h schnell. Wenn man bedenkt, dass damals ein Ferrari 288 GTO und ein Lamborghini Countach seine Gegner waren (die es bei weitem nicht auf 300 km/h brachten) oder ein Porsche 959, dann muss man das Ruf-Monster schon irgendwie würdigen. Ach ja: 8:05 auf der Nordschleife, das war während Jahrzehnten ein Rekord für ein «Serien»-Produkt. Zudem stand ja auch die Verarbeitungsqualität dieser Geräte in einem guten Ruf.

Wir möchten ja hier nicht behaupten, dass die Ruf die besseren Porsche waren – aber sicher die schnelleren. Und heute anscheinend die günstigeren – da sollte man vielleicht ein bisschen genauer hinschauen. Und es gibt neben Ruf noch andere «Tuner», die ausgezeichnete Veredelungen hervorbrachten, Sportec zum Beispiel. Es gibt aber wohl noch mehr, von denen man getrost auch die Finger lassen kann…

Also, Ergänzungen – dies in der üblichen Form einer Sammlung. Damit man auch die Preisentwicklung sieht. Ruf baute 29 «Yellowbird», dazu kommt eine Reihe von nächträglichen Umbauten (bei Ruf).

Chassis-Nummer: W09BT034XKPR06010 (1989)

Auktion: RM Sotheby’s, Monterey 2018, verkauft für 1’022’500 Dollar, angeboten mit folgendem Text: «The 10th of the 29 original CTR ‘Yellow Birds’ originally built by RUF, chassis no. 10 was originally built for RUF’s distributor in Switzerland, where it was delivered new on 10 February 1989. The car was instead sold to a German client who was waiting on his own CTR but was growing impatient with his order and purchased this car instead while waiting for the one he ordered to his specifications. Upon the delivery of the second car, he kept both. Finished in black and fitted with RUF’s trademark five-spoke wheels, it boasts a grey interior with black Recaro bucket seats and a roll cage. With only 52,200 km on its odometer, RUF confirms that the mileage is original and that the car has never been restored or damaged throughout its life, remaining in wonderfully original condition».

Chassis-Nummer: WP0ZZZ91ZKS101210

Auktion: RM Sotheby’s, Paris 2018, verkauft für 348’125 Euro, angeboten mit folgendem Text: «The RS Mint Green CTR offered here began life as a Guards Red 3.2 Carrera. The car’s original German owner drove it some 40,000 km before delivering it to RUF for conversion to CTR specifications. It retains its original clubsport features, including the full suite of aforementioned weight-saving components. After being converted at Pfaffenhausen in 1991, it remained in Europe until being exported to Japan in 1993, where it spent most of its life, accruing an impressive 197,000 km. In 2015, it was re-imported into Europe and delivered to RUF in Pfaffenhausen for a gearbox overhaul and subsequently a complete health check at a Norwegian air-cooled Porsche specialist, where the twin K26 turbochargers were overhauled. It presents in remarkable condition both aesthetically and mechanically for its age and mileage, a true testament to RUF’s engineering prowess.

Mehr Porsche haben wir in unserem Archiv.

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