Meisterwerke
Mehrfach schon haben wir es erklärt, geschrieben, dass die Geschichte der A6-Maserati kompliziert ist – wir haben langsam begonnen mit den A6 1500, gingen sportlich weiter mit den A6GCS, zeigten uns dann ganz demütig vor der A6GCS/53 Berlinetta. Nun ist es aber an der Zeit für die zwei letzten Kapitel, die wir mit A6G 2000 sowie A6G/54 überschreiben wollen (die Nomenklatur ist leider alles andere als eindeutig, was für ziemlich viel Verwirrung sorgt). Weil wir ja nun schon reichlich über die verschiedenen Motorisierungen dieser Maserati geschrieben haben, können wir uns hier kurz einigermassen halten (damit dann mehr Platz bleibt für die Karosserien…). Der A6G 2000, vom dem zwischen 1950 und 1953 wahrscheinlich 16 Stück entstanden, verfügte über den Motor aus dem A6GCS, allerdings mit geringfügig reduziertem Hubraum, 1954 cm3 anstatt 1978/1988, Bohrung x Hub 72 x 80 Millimeter. Auch wurde die Verdichtung auf 7,8:1 reduziert, montiert waren drei Weber-Vergaser (36DO4 oder 40DC), die Leistung betrug 100 PS bei 5500/min. Das «G» steht für «ghisa», Grauguss, wobei das wohl nur teilweise stimmte, einige Fahrzeuge verfügten anscheinend auch über einen Motorblock aus Alu. Auch der A6G/54 verfügte über den 2-Liter-Sechszylinder aus dem A6GCS, der Hubraum blieb hier gleich, im Gegensatz zum A6G gab es allerdings zwei obenliegende Nockenwellen anstatt nur einer; dagegen wurde auf die Trockensumpfschmierung des A6GCS verzichtet. In den ersten Jahren betrug die Leistung mit einer Zündkerze pro Zylinder 150 PS, ab 1956 gab es dann eine Doppelzündung und (wohl eher konservativ berechnete) 160 PS. Wahrscheinlich entstanden vom A6G/54 zwischen 1954 und 1957 59 (oder auch 60) Exemplare, wobei die Grenzen zwischen all den A6-Maserati ja manchmal fliessend sind.
Hier geht es zuerst einmal um die A6G 2000, gebaut zwischen 1950 und 1953. 16 Stück, wie schon geschrieben, mit grosser Wahrscheinlichkeit neun Coupé von Pininfarina. Die folgende Chassisnummern trugen: 2013, 2020, 2021, 2022, 2023, 2024, 2025, 2026, 2027. Das waren nun aber wahrlich keine Meisterwerke, leider. Wie man bei Chassisnummer 2020 sehen kann, die 2016 von RM Sotheby’s in Monterey angeboten wurde, bei einem Schätzpreis von 400’000 bis 500’000 Dollar aber nicht verkauft werden konnte.
Dazu kamen drei Spyder von Frua aus der ersten Baureihe (Chassisnummer 2015, 2017, 2018) und dann nochmals zwei Spyder in einer zweiten Phase (Chassisnummer 2029, 2030). Und ausserdem noch ein Coupé von Frua, bezeichnet als Gran Sport (Chassisnummer 2028). Da verweisen wir gerne auf den mit Abstand besten Website zu diesem Thema, piero-frua.de, da findet man alles, alles, auch gute Bilder (die wir selber leider nicht haben – aber wir bleiben dran…). Bislang haben wir nur den einen, #2017 – den wir dann noch genauer beschreiben werden.
Und schliesslich gab es noch ein weiteres Coupé, diesmal von Vignale, Chassisnummer 2031.
(Es ist dies wieder eine der Geschichten, die «entsteht» – die A6G/54 gibt es in einer sehr ausführlichen Geschichte, hier. Mehr Maserati gibt es in unserem Archiv.)
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