Aller Anfang ist leicht
Rennwagen, irgendwann mussten es einfach Rennwagen sein. So viele Erfolge Abarth bei den Sport- und Tourenwagen auch feiern konnte – echte Rennwagen war einfach noch einmal eine andere Kategorie, das grobe Geschütz. Als Carlo Abarth Ende der 50er Jahre Mario Colucci von Alfa Romeo abwarb und mit einem für seine Verhältnisse sehr grosszügigen Vertrag ausstattete, da hatte er genau dies nicht bloss im Hinterkopf, sondern selber schon angedacht.
Als erstes Fahrzeug konstruierte Colucci 1960 den 750 Sport, ein knapp über 400 Kilo schweres, offenes Wägelchen, das mit seinem in der Mitte eingebauten, 75 PS starken Motor über 200 km/h schnell war. Damit wollte Abarth in jenem Jahr bei den 24 Stunden von Le Mans antreten, doch der Veranstalter verwehrte einen Start aus fadenscheinigen Gründen; die Franzosen schützten Panhard, denn auch Lotus durfte nicht fahren. Ein Jahr später versuchte es Abarth erneut, meldete gleich fünf Fahrzeuge, doch der Erfolg war: gleich Null. Es war dies eine Niederlage, die Abarth sehr schmerzte, auch finanziell.
In den folgenden Jahren sollten sich Abarth und Colucci quasi dauernd in den Haaren liegen. Colucci konstruierte Fahrzeuge mit Gitterrohrrahmen und Mittelmotor, Abarth wollte einen stabileren Stahlrahmen und favorisierte Heckmotoren. Beim diesem Spider Sport, der ab 1962 mit verschiedenen Motoren eingesetzt wurde, konnte sich Colucci noch durchsetzen; hier zeigen wir eine Version aus dem Jahre 1963, deren 1-Liter-Motor auf sehr beachtliche 98 PS kam. Weil das Fahrzeug nur gerade 405 Kilo wog, konnte es gerade bei Bergrennen auch um den Tagessieg mitfahren; mit diesem Exemplar aus der Möll-Sammlung wurden insgesamt drei Schweizer Meisterschaften eingefahren.
Photos: ©Remi Dargegen. Und die Übersicht über all unsere Abarth-Stories: hier.
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