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Die Porsche von Ruf Automobile

Anerkennung als Klassiker

Unter Kennern ist der Ruf von Ruf ausgezeichnet, schon seit Jahrzehnten. Und doch sind die Allgäuer einem breiteren Publikum nicht so recht bekannt, manch eine(r) denkt: tja, Porsche-Pimp. Dabei darf Ruf (in der Eigendarstellung: RUF) schon seit 1981 den Titel als Automobilhersteller tragen (zwei Jahre länger also als Alpina). Zu früher Berühmtheit kamen die Sportwagen, als ein Ruf BTR (3,4-Liter-Turbo, 375 PS) 1984 bei einem Vergleichstest des amerikanischen Fach-Magazins «Road & Track» tatsächlich die 300-km/h-Marke durchbrach. Drei Jahre später rannte ein Ruf CTR (3,4-Liter-BiTurbo, 469 PS) wieder bei «Road & Track» 342 km/h schnell – das blieb für viele Jahre der Rekord für strassenzugelassene Fahrzeuge. Aber vielleicht war genau das das Problem: Viele Leser finden die amerikanischen Magazine in Europa nicht – die fabelhaften Fahrleistungen des «Yellowbird» genannten CTR drangen gar nie so recht in hiesige Gefilde durch. In den USA, im Nahen und auch im Fernen Osten bildete sich aber eine fast schon devote Fan-Gemeinde. (Bilder unten: 1989 Ruf CTR Clubsport, also ein mint-grüner «Yelllowbird», von dem 29 Exemplare gebaut wurden)

Wir müssen, wollen es zugeben: Wir hatten auch nie so recht den Überblick. Ja, der «Yellowbird» ist Legende, auch mit den Turbo R (993, 3,6-Liter-BiTurbo, 490 PS, ab 1994) und den Rturbo (996, 3,6-Liter-BiTurbo, 550 PS, ab 2002) hatten wir uns beschäftigt, doch es gibt unterdessen so viele Varianten, dass wir nicht mehr recht den Durchblick haben. Auf Basis des Porsche 911 ist aktuell wohl der RtR das wahre Ding, 3,8-Liter-BiTurbo, 802 PS, 990 Nm. Doch noch spannender sind die Eigenentwicklungen, CTR3, CTR Anniversary (sieht aus wie ein 911er, steht aber auf einen Kohlefaser-Monocoque, wird von einem 3,6-Liter-BiTurbo mit 710 PS angetrieben) und SCR (4-Liter-Sauger mit 510 PS). (Bilder unten: 1998 Ruf Turbo R Limited, es entstanden nur gerade 7 Stück)

Vor einigen Jahren schrieben wir noch, dass diese Ruf die vielleicht «vernünftigste» Möglichkeit sind, sich einen klassischen Porsche 911 in die Garage zu stellen. Nun, das hat sich über die Jahre geändert, zuerst wurden die Ruf-Porsche teuer – und am vergangenen Wochenende sind sie durch die Decke gegangen. Der 97er BTR2 (Bilder unten) wurde von Gooding & Co. für 720’000 Dollar verkauft.

Und der 98er Turbo R (Bilder unten) kam auf unfassbare 1’550’000 Dollar.

Als wir vor kurzem etwas über den Versuch der Geburt eines Hype mit Tuning-Kisten schrieben, da meinten wir nicht Ruf (sondern AMG). Die Porsche-Derivate sind auf einem ganz anderen Niveau, das sind nicht einfach ein paar Anbauteile und eine feiste Maschine. Wenn man die technischen Angaben zu diesen Fahrzeugen durchgeht, dann kann man nur den Hut ziehen. Es sind ja schon «normale» Porsche ganz anständige Automobile, doch diese Ruf-Geräte sind wirklich komplett durchdachte Fahrzeuge, die im Sportwagen-Bereich ihresgleichen suchen. Was daran auch daran liegen könnte, dass Ruf den Ruf geniesst, zu den weltbesten Porsche-Restaurationsbetrieben zu gehören. Die Anerkennung dafür erfolgt jetzt auch auf dem Klassiker-Markt. (Bilder unten: Ruf Rt12 von 2009).

Mehr schöne Klassiker haben wir immer in unserem Archiv.

3 Kommentare

  1. B.P. B.P.

    Bin wahrhaftig kein Porsche-fan aber der Begriff RUF ist mir seit Jahrzenten bekannt.

    Die Rohkarossen, die die Zuffenhausner an RUF liefen, tragen einen eigenen Herstellercode. Samstagabend-Pommesbudentuning ist das definitiv nicht.

    • Peter Ruch Peter Ruch

      das haben wir ja so hoffentlich auch nicht vermittelt, oder?

      • B.P. B.P.

        Definitiv nicht. Wollte eigentlich nur zusätzlich die Differenz zwischen RUF-Porsche und dem im Artikel erwähnten Versuch einer Geburt eines Hype unterstreichen. Habe mich eventuell zu unklar ausgedrückt. RUF ist definitiv die Königsliga, da kommen Protzbenze niemals heran.

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