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Newsletter 31/2024

Rückblick

Sie dürfen es sich tatsächlich so vorstellen: «radical» sitzt vom frühen Morgen, meist etwa ab 7 Uhr, bis oft am späten Abend draussen im Garten schön im Schatten, malträtiert die Tastatur seines Apple-Laptops, sucht schöne Bilder, hat ein paar Bücher um sich (und Kaffee, viel Kaffee – und Zigaretten), gleicht ab, wundert sich, freut sich, ärgert sich, schreibt Listen (dies dann von Hand in diverse, bestens organisierte Notizbücher). Der Juli ist ein wunderbarer Monat für solches, alle sind in den Ferien, das Telefon stört nur selten, Neuwagen-Präsentationen besuchen wir eh kaum mehr, wir können uns vertiefen, mehr lesen als sonst, auch einmal Stunden verbringen mit einem einzigen Auto. Eines der Werke, das an solchen Tagen entsteht, erhalten Sie dann nächste Woche serviert, bei einem anderen, den Birdcage von Maserati, gehen wir einen anderen Weg, bauen es ganz langsam auf, werden dann in den nächsten Monaten mehr in die Tiefe gehen, denn es ist eines unserer liebsten Fahrzeuge überhaupt, absolut faszinierend.

Maserati Tipo 60/61 «Birdcage»

Wir haben noch einen absoluten Liebling, die Alfa Romeo TZ/TZ2. Da sind wir ja nun schon länger dran – und freuen uns dann wie kleine Kinder, wenn ein Exemplar auftaucht, das wir noch nie gesehen haben. Dies war kürzlich wieder einmal der Fall, #097, 58 Jahre bei einem Paar in Kanada. Sie müssen in der Story aber weit nach unten scrollen, bis Sie die schönen Bilder zu sehen kriegen.

Alfa Romeo TZ/TZ2

Und wenn wir schon bei Alfa Romeo sind: Der 8C 2900 gehört auf jeden Fall auch in unsere Top Ten. Da müssen wir dann unbedingt noch einmal über die Bücher (wobei, es gibt nur eines, das so richtig gut ist), doch ein Blick auf #412027 ist ganz sicher auch nicht falsch.

Alfa Romeo 8C 2900

Mit den aktuellen Ferrari haben wir ja eigentlich nichts mehr am Hut, wir können sie kaum mehr voneinander unterscheiden. Klassische Ferrari dagegen faszinieren uns weiterhin, es gibt so viele schöne Geschichten zu erzählen. Und weil es da halt oft auch um viel,, viel Geld geht, sind diese Fahrzeuge auch bestens dokumentiert. Und es gibt ausgezeichnetes Photo-Material. Bei den verschiedenen Auktion während der Monterey Car Week (9. bis 18. August – ja, wir werden auch da sein) kommen nun wunderbare Exemplare unter den Hammer – und das ist für uns immer ein guter Grund, das eine oder auch andere Modell etwas genauer vorzustellen. Zum Beispiel:

Ferrari 857 Sport Spider

Ferrari 500 TR/TRC

Ferrari 625 TRC

Ferrari 365 California Spyder

Ferrari 375 America

Ja, gutes Bildmaterial ist für uns ein guter Grund, uns etwas mehr mit einer Marke, einem bestimmten Modell zu befassen. Allein der Anblick dieses Delage D8 S mit Karrosserie von Marcel Pourtout, den Sie unten sehen, dürfte klar machen, weshalb wir diesen Vorkriegsfranzosen noch so gerne eine Story widmen. Und dann auch gleich noch eine Sammlung eröffnen.

Delage D8/ D8 S

Gleiches gilt für die Delahaye Type 135.

Noch mehr wunderschöne Vorkriegs-Fahrzeuge? Klar, können Sie haben:

Bugatti Type 57 – die Aufbauten

Von den Allard K3 haben wir zwar nicht so tolle Bilder, aber wir lieben Allard schon seit Jahrzehnten. Und würden uns freuen, wenn die englische Marke endlich die Bekanntheit erhalten würde, die sie auch verdient.

Allard K3

In diesen ruhigen Tagen haben wir auch ein paar Geschichten gearbeitet, die uns sehr am Herzen liegen, die deshalb teilweise auch sehr ausführlich sind. Da wäre zum Beispiel Jim Hall, ein begnadeter Rennfahrer, aber vor allem ein noch viel besserer Konstrukteur. Seine Fahrzeuge waren ihrer Zeit teilweise meilenweit voraus – man muss diese Chaparral einfach lieben und ehren. Auch wenn sein erster Versuch, siehe unten, noch nicht wirklich aussergewöhnlich war:

Jim Hall & Chaparral

Gleiches gilt für Briggs Cunningham. Er war sicher das, was man heute als Playboy bezeichnen würde. Er gewann den America’s Cup als Segler – und er investierte viel Zeit und Geld, um als erster Amerikaner die 24 Stunden von Le Mans gewinnen zu können. Das blieb ihm zwar verwehrt, doch er baute auch einige Automobile, die zu den besten ihrer Zeit gehören, etwa den C-3. Und folglich:

Cunningham C-3

Noch so ein wilder Amerikaner, im Gegensatz zu Hall und Cunningham aber wohl über nicht viele Zweifel erhaben: Jerry Wiegert. Die Geschichte seiner Vector Motors ist so komplex wie faszinierend, wir haben uns da auf Spurensuche gemacht.

Vector Motors

Die Geschichte des Bugatti EB110 war nicht so, wie sie allerorten beschrieben wird. Wir haben da mal einen Anfang gemacht, Paolo Stanzani die Ehre zugeschrieben, die ihm gebührt, hier. Doch wir sammeln gern auch fleissig weiterhin einzelne Exemplare, die wir beschreiben und zeigen können, es sind schon ziemlich viele…

Bugatti EB110

Und wenn wir schon bei den aussergewöhnlichen Persönlichkeiten und ihren Supersportwagen sind: Claudio Zampolli war auch so ein Charakter. Und seine Cizeta mit 16-Zylinder-Motor eine höchst spannende Konstruktion. Dazu kam dann auch noch das Design von Gandini – ach, wir lieben solche Stories.

Cizeta V16T

Ergänzen und erweitern konnten wir auch paar andere unserer Sammlungen: Lamborghini Islero, Porsche GT1, Alfa Romeo Giulietta SZ, Alfa Romeo 6C 2300, Porsche 911 Turbo S «Leichtbau», Porsche 935, Toyota Mega Cruiser. Auf unserer Facebook-Seite – mehr als 250’000 Views vergangene Woche! – gibt es jeweils auch noch Ankündigungen, wenn wir unsere Sammlungen aufpolieren: Ferrari 250 GT California SWB, Ferrari 250 GT Cabriolet S2, Alfa Romeo 1900, Porsche 906, Porsche 550, Porsche 911 Carrera 3.8 RSR, Pagani, Maserati 5000 GT, Lamborghini Countach, Porsche 911 Carrera RS 2.7, AC Ace, Lamborghini LM002, Ferrari 250 GT Boano – und natürlich der wöchentliche Ferrari F40. Ja, Neuheiten machen wir ja auch wieder. Vielleicht nicht ganz so wie alle andern. Doch wahrscheinlich etwas unterhaltender: Neuheiten 30/2024, Neuheiten 31/2024.

Und dann kommen wir doch noch zu aktuellen Modellen, die wir gefahren sind. Beginnen wir doch mit einer chinesischen Marke, die jetzt auch auf die europäischen Märkte drängt. Gefahren sind wir den Xpeng P7 und auch den ganz frischen G6. Doch wir wissen jetzt auch nicht so recht, ob diese beiden Stromer die Menschheit wirklich weiterbringen, wir fragen uns, was denn die Kern-Botschaft sein könnte.

radical zero: Fahrbericht Xpeng P7/G6

Vielleicht können Sie sich noch erinnern, der Volkswagen ID.7 hat uns auf einer ersten Probefahrt eher so mässig begeistert, hier. Doch wir sind ja nicht nachtragend, deshalb gaben wir dem ID.7 als Kombinationskraftwagen eine Chance. Und da ging es doch schon deutlich besser. Die Frage, weshalb man sich ein MEB-Produkt anschaffen sollte, bleibt aber weiterhin nicht beantwortet.

radical zero: Fahrbericht Volkswagen ID.7

Und dann haben wir zum Abschluss noch ein Problemkind: Die «neue» G-Klasse von Mercedes. Als G 500 fährt sie jetzt einen angestrengten 3-Liter-Sechszylinder durch die Gegend, irgendwie komisch, unpassend – und unfassbar teuer. Doch vielleicht liegt es auch weniger am Fahrzeug, das als einstiger König unter den Geländewagen heute kaum mehr von der nassen Wiese kommt, als mehr als der Klientel, «bildungsfern und bargeldnah», wie sie in einem Kommentar beschrieben wurde (es lohnt sich übrigens, diese Kommentare zu lesen, gute Unterhaltung, manchmal…).

Fahrbericht Mercedes-Benz G 500

Bleiben Sie uns gewogen – empfehlen Sie uns weiter.

3 Kommentare

  1. Matthias Matthias

    Die Bandbreite der Autos, die man bei euch zu sehen bekommt, die Kompetenz der Darbietung und die Qualität der Fotos sind faszinierend – Gratulation! Da kommt kein Print-Produkt mit.

    Auch nicht die aktuelle Automobil-Revue, frisch nach dem Update und mit selbstbewussten Worten gelobt (nicht von Lesern notabene, sondern von den Herausgebern). Ich habe die Ausgabe geschenkt bekommen, gekauft hätte ich sie für 40.- CHF nie im Leben. Enttäuschend, nur ein Versuch, ein weiteres Magazin in den Premium-Lifestyle-Markt zu drücken. Die Schreibe wirkt gefiltert, blutleer und ist zu oft zu nah an Promotiontexten. Da gibt es auch im Zeitschriftenregal bessere Lektüre – wenn man Print noch will und braucht.

    Ich hoffe, Sie machen mit radical möglichst lange weiter!

    • Ich schließe mich meinem Vorredner vollumfänglich an!
      radical ist großartig, ich freue mich über jeden neuen Artikel, über die faszinierenden Sammlungen, die kritische Auseinandersetzung mit den neuen Technologien, die ich nur in ihren Exzessen ablehne, die wundervollen, abseitigen Klassiker wie den Bristol oder den Jensen GT und die unabhängige Sicht auf die automobile Welt.
      Und:
      Ich würde auch für diese Art von Journalismus bezahlen, wie ich für NZZ, Welt und FAZ bezahle, auch für die Englische Octane, für die Porsche Klassik und für Yacht und Yacht Klassik.
      Denken Sie darüber nach, lieber Herr Ruch!
      Und:
      Trinken Sie nicht so viel Kaffee und rauchen Sie nicht zu viel, ich kenne den Automatismus, sich eine Cigarette anzuzünden, wenn man nach einer Formulierung oder – bei mir noch häufiger – einer Lösung, wie man einen Grundriß hingefummelt bekommt, sucht…
      Weiter so mit radical!
      Und: Danke!

  2. fred steiner fred steiner

    Danke!
    Nachdem ich dieses ( wh- letze Kleinod) gefunden habe, gibt es genug
    zum schmökern.
    Und es macht gar nichts, dass Sie Neuwagen, wenig oder gar nicht testen.
    Was hier seit, 5 nein 10 Jahren angeboten wird, ist eine belanglose Verachtung
    der Kunden, der verscheiden Geldbörsen und der Notwendigkeiten, die Käufer ( oder
    eben Langzeit Bank Leibeigen) eingehen, weil sie mit der Kiste in die Arbeit müssen
    oder es ihnen so genehm ist, zu tun was sie wollen. Oder auch nicht.
    Nun ist es so das die ganze Auto Beschreibungs- Branche ( sehen wir von videoschönen Kleingeschenken wir Harrys Garrage ab..) nur noch der Werbeplärr
    und Marktschrei der Autokonzerne sind, mit der Qualität von BILD und MORDOC H
    YELLOW PRESS, und man vermeint….. ( Luft holen, ein Cassis.. )

    Ein Produkt mit der Qualität und dem Nonsens eines Aldi-restmüll-lebsnsmittel-s
    selbiges als Automobil ( Vau Weh und seine Derivate) an die Frau, den Mann, das Dazwischen zu verkaufen. Und natürlich rückt der notwendige Zweck ( 70% der User
    bewegen sich täglich nur 30-40 km mit 30, 50, 70 etwas 90 km/h..) ein Auto
    SO UNKAPUTTBAR WIE EIN NISSAN MICRA OPEL ASTRA VW GOLF (2) und so weiter, nun irrwitzig FETT und SCHWER und restlos unbrauchbar an zu bieten.
    Wie es andere Leser hier schon mokiert haben, wenn geht ab 2 Tonnen oder dicker und wenn mit Akku, so schwer, das der 12 Haushalte ein Monat mit Strom versorgt
    haben hätte können. ( Mein Haus in etwa..)

    Und ab 59.000 Euro rauf. Nein, 79.000 Euro für ne Tonne, oder in die Tonne..lol :=)

    GEHT`S NOCH?
    Ich kann mir so ziemlich alles leisten, aber ich will nicht.
    Warum?
    Diesen Dingern fehlt die Patina, eine Seele und ich bin nicht Krankenpfleger in der Klinik, die nun statt Patientenbett ein Auto bewegen sollen. Mit KI und Computer so
    unfähig wie 1995 ein Windoof.

    No. Ich hab mir als Porsche BoxXXter Fan einen, erstmals, Alfa GTV 1998er angelacht. In der Normandie gefunden. Liebe in der ersten Sekunde. Der weiche V6, Busso sagt man oder? Ein Traum. Es knarzt, es tickt, und als wäre es die Schwester vom kleinen Porsche. Der Alfa ist schon zuhause in Münster, und nun weiter.

    Und ja, wenn wer einen leichten kompakten Flitzer mit 35-50 Kw in Strom baut, und der um die 14.900.- kostet und wendig mit 700 Kilo um die ecke rennt, bin ich dabei.

    NUR WO IST DER? WO? no wehre..

    Finale Laufen.. LG 🙂

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